Konzept ILEK AHL - Endbericht - Stadt Ahaus
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Aktuelle strukturelle Gegebenheiten in der Region<br />
endlich, dass diese regionaltypischen landwirtschaftlichen Gebäude ein<br />
Stück Heimat ausmachen.<br />
Hierbei sind besonders die traditionellen Dorf-, Hof- und Hausformen der<br />
<strong>ILEK</strong>-Region näher zu betrachten. Bei den Dorfformen herrschen die für<br />
das Münsterland typischen Einzelhöfe oder Einödhöfe vor. Daneben gibt<br />
es lockere Haufendörfer. Letztere sind zwar in der Regel bereits deutlich<br />
überprägt, jedoch lassen sich in den Ortskernen häufig noch die alten<br />
Strukturen und Grundrisse erkennen. In Teilbereichen der Region lassen<br />
sich auch noch die für das Münsterland charakteristischen Drubbel mit<br />
langstreifigen Eschfluren finden.<br />
Die vorherrschende traditionelle Hofform ist der Streuhof. Dabei sind das<br />
Wohnhaus und die Nebengebäude locker zueinander gruppiert und nicht<br />
regelhaft gestellt. Gelegentlich sind auch Dreiseithöfe zu finden, die jeweils<br />
von drei mehr oder weniger frei stehenden Gebäuden gebildet werden.<br />
Bei den traditionellen Hausformen sind Hallenhäuser bzw. Vierständerhäuser<br />
vorherrschend, die teilweise zweigeschossig sind. Ein Hallenhaus<br />
ist ein dreischiffiger Ständerbau, dessen Mittelschiff nicht wie beim Gulfhaus<br />
als Stapelraum dient, sondern als Dreschdiele, Flur oder Futtergang.<br />
Sie sind in dieser Region hauptsächlich in Backsteinbauweise errichtet,<br />
manchmal auch in Fachwerkbauweise, wobei die Gefache häufig backsteingefüllt<br />
sind.<br />
Diese regionaltypischen Strukturen gilt es zu erhalten. Nur so lässt sich<br />
das besondere Profil einer Region und ihrer Ortslagen sichern. Über diese<br />
Unterscheidbarkeit bleibt nicht nur die Verbundenheit der Bürgerinnen<br />
und Bürger mit ihrer Region erhalten, sondern sie lässt sich auch als weicher<br />
Standortfaktor in Wert setzen, beispielsweise im Tourismus.<br />
4.5.8 Einkommensalternativen<br />
Bei der Entwicklung von Einkommensalternativen verfügen bäuerliche Betriebe<br />
über ein besonderes Potenzial, nämlich ihre Flächen und ihre Gebäude,<br />
die beide auch für nicht-landwirtschaftliche Zwecke nutzbar sind.<br />
Beispiele zur Schaffung zusätzlicher betrieblicher Standbeine gibt es bereits<br />
reichlich. Nach Auskunft der Landwirtschaftskammer NRW erwirtschaftet<br />
derzeit bereits jeder 6. Betrieb zusätzliches Einkommen. Zu den<br />
bisher eingeführten Einkommensalternativen zählen:<br />
● Be- und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte bis hin zum endverbrauchergerechten<br />
Angebot (Brot, Wurst, Fleisch)<br />
● Direktvermarktung (Abruf, Ab-Hof-Verkauf, Zustellung, Straßenverkauf,<br />
Bauernmärkte, Bauernläden)<br />
70 <strong>ILEK</strong> Kulturlandschaft <strong>Ahaus</strong>, Heek, Legden