Konzept ILEK AHL - Endbericht - Stadt Ahaus
Konzept ILEK AHL - Endbericht - Stadt Ahaus
Konzept ILEK AHL - Endbericht - Stadt Ahaus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Aktuelle strukturelle Gegebenheiten in der Region<br />
damit verbundene Erschließungskosten und die Unterhaltungskosten für<br />
die Infrastruktur bei der Erschließung neuer Baugebiete zu reduzieren.<br />
4.5.11 Perspektiven für die Landwirtschaft<br />
Im Gebiet des <strong>ILEK</strong> „Kulturlandschaft <strong>Ahaus</strong>, Heek, Legden“ ist der bäuerliche<br />
Familienbetrieb als Einzelunternehmen die beherrschende Betriebsform.<br />
Im anhaltenden Strukturwandel muss zwischen Haupt- (HE)<br />
und Nebenerwerb (NE) unterschieden werden, da die Haupterwerbsbetriebe<br />
eine größere Dynamik aufweisen. Der Nebenerwerb kann sowohl<br />
Übergangsstadium zur Betriebsaufgabe als auch stabiles Einzelunternehmen<br />
sein. Bei einer zunehmenden Anzahl von NE-Betrieben wird die<br />
Landwirtschaft jedoch nicht mehr aus wirtschaftlichen Erwägungen, sondern<br />
aus Liebhaberei als Hobby betrieben. Generell ist festzustellen, dass<br />
die Betriebe beim Übergang vom Haupt- zum Nebenerwerb ihre Pachtflächen<br />
weitgehend abgeben und auf Eigentumsbasis weiter wirtschaften.<br />
Hieraus erklärt sich auch die geringe Flächenausstattung von nur 10 ha.<br />
Auch die NE-Landwirtschaft muss daher als wichtige Form der Landwirtschaft<br />
angesehen werden, die zur Aufrechterhaltung einer flächendeckenden<br />
Landnutzung zunehmende Bedeutung erlangt. Der Anteil an der<br />
Zahl der Betriebe liegt zurzeit bei 53 % und wird aufgrund der weiteren<br />
Abnahme der HE-Betriebe steigen. Frei werdende Flächen werden hauptsächlich<br />
von den verbleibenden HE-Betrieben als Pachtland aufgenommen.<br />
Der nach wie vor anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft<br />
betrifft vor allem die Haupterwerbsbetriebe und ist im Wesentlichen<br />
durch drei Aspekte gekennzeichnet:<br />
• Die Betriebsaufgaberate von derzeit etwa 3 % pro Jahr erreicht mittelfristig<br />
einen Wert von über 5 %.<br />
• Der Strukturwandel vollzieht sich fast ausschließlich über die Pacht.<br />
Der Pachtlandanteil liegt derzeit bereits in der Regel bei über 50 %;<br />
rund ¾ der landwirtschaftlichen Nutzfläche der wettbewerbsfähigen<br />
Betriebe sind heute schon Pachtflächen.<br />
• Der zunehmende Konzentrationsprozess bewirkt, dass nicht mehr die<br />
Betriebsgröße als solche, sondern optimale Agrarstrukturen zum entscheidenden<br />
Wettbewerbskriterium werden. Die mittlere Flächenausstattung<br />
der Haupterwerbsbetriebe liegt zur Zeit im <strong>ILEK</strong> <strong>AHL</strong>-Gebiet<br />
bei 38 ha. Schätzungen zufolge wird der Großteil der übrig bleibenden<br />
Betriebe in den nächsten 20 Jahren eine Größenordnung von 100 ha<br />
und mehr erreichen.<br />
Eine konkrete Prognose zur Entwicklung der Landwirtschaft kann im<br />
Rahmen des <strong>ILEK</strong> nicht geleistet werden. Dies wird umso mehr er-<br />
<strong>ILEK</strong> „Kulturlandschaft <strong>Ahaus</strong>, Heek, Legden“ 73