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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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- i85 -<br />

Loranthaceen und Bromeliaceen, <strong>in</strong>dessen Orchideen, Aroideen und<br />

Farrenkräuter daselbst weniger gedeihen als <strong>in</strong> der Hylaea und dem hohen<br />

Küstenurwald.<br />

E<strong>in</strong>e andere Art von Camposwald s<strong>in</strong>d die Capöes 1 ), durchschnittlich<br />

runde, convexe kle<strong>in</strong>e Wald<strong>in</strong>seln, welche vere<strong>in</strong>zelt auf den weiten Gras-<br />

Auren stehen. Da ihr Boden gewöhnlich sumpfig, s<strong>in</strong>d sie auch meistens<br />

immergrün. Sie haben grösstentheils ihnen eigenthümliche Pflanzenarten,<br />

ihre Pflanzen stehen dicht und üppig, und die <strong>in</strong> der Mitte bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Bäume erreichen e<strong>in</strong>e ziemliche Höhe.<br />

Immergrün, wie im Ganzen die Capöes es s<strong>in</strong>d, und ebenfalls mit<br />

eigenem Floracharakter, ist e<strong>in</strong>e dritte Form von Waldvegetation des<br />

Camposgebietes, der Flussuferwald. Er zieht sich als schmaler Streifen<br />

den Flüssen entlang und ist durch Ueppigkeit ausgezeichnet, entbehrt<br />

aber doch der Vegetationspracht der eigentlichen Urwaldzone Brasiliens.<br />

E<strong>in</strong>e vierte Art von Wäldern der Camposregion ist der Cerrado.<br />

Es ist dies e<strong>in</strong> höherer, geschlossener, baumuntermischter Buschwald,<br />

welcher, wie die Cat<strong>in</strong>ga, zur trockenen Jahreszeit se<strong>in</strong>e Blätter abwirft.<br />

Im Norden des Landes wird er namentlich durch Cacteen, Akaziengebüsche<br />

und terrestrische, rasenbildende Bromeliaceen charakterisirt, im Süden, wo<br />

ihm mehr Feuchtigkeit zu Gebote steht, nähert er sich mehr der Cat<strong>in</strong>ga<br />

und der Vegetation des Flussuferwaldes. Ist dieser Busch- oder Zwergwald<br />

nicht höher als 3—3,5 m und treten <strong>in</strong> ihm die Bäume noch mehr<br />

<strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund, oder fehlen sie gänzlich, 2 ) so trägt er den Namen<br />

Carrasco. Es ist dies e<strong>in</strong> eigentlicher Gestrüppwald, der e<strong>in</strong>e grosse<br />

Mannigfaltigkeit dichtgedrängter Sträucher mit wenig saftigem Laube aufweist.<br />

Charneca heisst diejenige Vegetationsform, welche den Uebergang<br />

vom Carrasco, dem Halbwald, zum Sertäo bildet. Unter letzterem endlich<br />

versteht man die Wüsten Brasiliens, menschenleere, hochgelegene, trockene<br />

Gegenden, welche mitunter lichtes, mannshohes, oft nicht länger als zwei<br />

bis drei Monat des Jahres belaubtes Gesträuch bedeckt, die aber manchmal<br />

auch jeglicher Vegetation entbehren. 3 )<br />

Nicht nur nach der Verschiedenheit der Pflanzendecke, auch nach der<br />

Verschiedenheit der Oberflächengestalt führen die Campos verschiedene<br />

Benennungen. Chapadas zum Beispiel heisst man flache, hochgelegene,<br />

*) Caä (tupf) = Wald, apuäm (tupf) = rund.<br />

2 ) Siehe Hartt: Geology and Physical Geography of Brazil. 147. Anmerk. 252, 253.<br />

Wappäus: Das Kaiserreich Brasilien 1316.<br />

3 ) Schenk: Beiträge zur Biologie der Lianen 60. — Martius: Tabulae physiognomicae<br />

p. XXXI. — Martius versteht unter Sertäo die typische, völlig vegetationslose Wüste, die Brasilianer<br />

(s. Cam<strong>in</strong>hoä: Geographia botanica [Botanica Medical Geral XIII] und Moura: Diccionario<br />

Geographico do Brazil II 418) verstehen darunter sowohl hochgelegene, trockene, durch e<strong>in</strong>e be­<br />

sondere Vegetation charakterisirte Strecken im Innern des Landes, denen e<strong>in</strong>zelne Bäume nicht<br />

fehlen, als, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Landestheilen, menschenferne Gegenden, welche auch waldb edeckt se<strong>in</strong> können.

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