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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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Tapire, verwendeten wir unsere Aufmerksamkeit natürlich weniger als auf<br />

e<strong>in</strong>ige, die man seltener zu Gesicht bekommt. Da war e<strong>in</strong> Gato do Matto<br />

(Felis macroura Wied), e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Nord- wie <strong>in</strong> Südbrasilien heimische Pantherkatze,<br />

<strong>in</strong> Gestalt und ungefähr <strong>in</strong> Grösse unserer Hauskatze, jedoch dem<br />

Jaguar ähnlich gefleckt, und e<strong>in</strong> Cachorro do Matto (Chrysocyon jubatus<br />

Desm.), e<strong>in</strong> an unseren Fuchs er<strong>in</strong>nernder, camposbewohnender Wolf.<br />

In zwei Käfigen nebene<strong>in</strong>ander befanden sich der wohlbekannte Coatf do<br />

bando (Nasua socialis Wied) und se<strong>in</strong>e röthlich dunkelbraune Varietät,<br />

der Coatf ruivo (N. socialis Wied var. rufa Pelzeln), welche jedoch so<br />

wenig brüderlich ges<strong>in</strong>nt waren, dass sie bei jeder Begegnung durch die<br />

Eisenstäbe h<strong>in</strong>durch sich ärgerlich anzischten. Die Preäs (Cavia aperea<br />

Erxl.), diese Meerschwe<strong>in</strong>chen, welche von Manchen für die Stammart unserer<br />

Geme<strong>in</strong>en Meerschwe<strong>in</strong>chen gehalten werden, kamen nicht aus ihrem<br />

Versteck heraus. Dafür sahen wir die zwei Arten brasilianischer Schwe<strong>in</strong>e,<br />

das bräunlichgraue Bisamschwe<strong>in</strong> (Dicotyles labiatus Cuv.) und das dunklere,<br />

schwärzliche Pekari (Dicotyles torquatus Cuv.), beides Thiere, welche <strong>in</strong><br />

Rudeln bis zu ioo Stück die brasilianischen Wälder durchstreifen.<br />

Die Vogelwelt war reichlich vertreten. Neben dem Urubü-rei (Cathartes<br />

papa L.) war da der Uragü (Thrasaetus harpya L.), e<strong>in</strong>er der gewaltigsten<br />

Raubvögel Südamerikas, mit ausdrucksvollem, fast dem der<br />

Eulen ähnlichem Gesicht und e<strong>in</strong>er grossen, grauen Holle, welche er beim<br />

Schauen aufrichtete. Unter den Papageien befanden sich ausser den<br />

gewöhnlicheren Arten der seltene, ganz kobaltblaue, e<strong>in</strong>en Meter lange,<br />

prachtvolle Hyacyntharära(Anodorhynchus hyac<strong>in</strong>th<strong>in</strong>us Lath.) und der, gleich<br />

diesem, nicht nach Südbrasilien herunterreichende, himmelblau und hochgelbe<br />

Araraüna (Ära ararauna L.). Zahlreich gab es Hokkohühner, wie<br />

z. B. verschiedene Mutüms (Crax), Jacupebas (Penelope jacucaca Spix), 1 )<br />

graubraun gesprenkelte Jacüs (wohl Ortalis albiventris Wagl.) und ausserdem<br />

Jacutfngas (Pipile jacut<strong>in</strong>ga Spix) mit wundervoll blauer Kehle.<br />

Ferner waren Inhambüs (T<strong>in</strong>am<strong>in</strong>ae) und die auf den Norden von Südamerika<br />

beschränkten Jacamfs oder Trompetervögel (Psophia) vorhanden.<br />

Schliesslich fanden wir auch Schildkröten, Boas und e<strong>in</strong>ige Teius<br />

(Tup<strong>in</strong>ambis teguix<strong>in</strong> L.), graubräunliche, dreiste und selbstbewusste<br />

Eidechsen, welche e<strong>in</strong>en fast dreieckigen, dicken Kopf haben, nahezu<br />

- 1 ) An Ort und Stelle notirte ich nach e<strong>in</strong>er dortigen Aufschrift »Jacupeba = Penelope superciliosa«.<br />

Nun ist P. superciliosa Cuv. gleich P. jacucaca Spix und nicht gleich P. jacupeba Spix<br />

(Catalogue of Birds <strong>in</strong> the British Museum XXII, 494, 501). Da Spix aber den Namen<br />

Jacupeba wohl nicht gegeben hat, ohne Rücksicht auf den Vulgärnamen, ist anzunehmen,<br />

dass, obwohl die zwei Arten <strong>in</strong> der Färbung sehr verschieden s<strong>in</strong>d, sie doch beide den<br />

gleichen Vulgärnamen tragen. Ebenso ist h<strong>in</strong>wieder anzunehmen, dass P. superciliosa Cuv.<br />

die zwei Vulgärnamen Jacucaca und Jacupeba trägt, vermuthlich je nach dem Ort se<strong>in</strong>es<br />

Vorkommens.

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