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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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— i9 —<br />

bettes liegen und solche, welche nur durch schmale Wasserarme, Paranämirims,<br />

vom Ufer; getrennt s<strong>in</strong>d oder durch Furos, d. h. kanalartige Wasserstrassen,<br />

welche zwei Flussläufe verb<strong>in</strong>den, gebildet werden. Durch diese<br />

Paranä-mirims und Furos, die sich nach allen Richtungen kreuzen, entsteht<br />

zu beiden Seiten des Stromes e<strong>in</strong> währest'Labyr<strong>in</strong>th <strong>in</strong>selartiger Landfragmente,<br />

welches sich schliesslich sowohl rechts wie l<strong>in</strong>ks auf mehr denn<br />

ioo knSiande<strong>in</strong>wärts erstreckt und <strong>in</strong> welchem man auf dem Wasserwege<br />

über iodö km zurücklegen kann, ohne jemals das eigentliche Strombett<br />

berühren zu müssen. 1 )<br />

Wie Alles, was mit dem Amazonas zusammenhängt, das gewöhnliche<br />

Maass überschreitet, so zeichnen sich auch se<strong>in</strong>e Zuflüsse durch Anzahl<br />

und Grösse besonders aus. Es giebt deren ungefähr hundert. Dreissig<br />

führen ihm mehr Wasser zu als die Se<strong>in</strong>e dem Meer, elf entsprechen der<br />

Grösse des Rhe<strong>in</strong>es und sechs s<strong>in</strong>d fast so mächtig wie er selbst, 2 ) darunter<br />

vor Allem der von Süden kommende Madeira. Die Flüsse zerfallen<br />

<strong>in</strong> Schwärz- oder Klarwasser- und <strong>in</strong> Weisswasserflüsse, das heisst<br />

<strong>in</strong> solche mit klärer, dunkler und-solche mit undurchsichtiger, fast gelblicher<br />

Wasserfarbe. Die Verschiedenheit der Farbe wird durch die Verschiedenheit<br />

des durchflossenen Bodens bed<strong>in</strong>gt. Die auf weichem Alluvialboden<br />

niessenden Flüsse haben helltrübes, die über felsigen Grund fliessenden<br />

klares dunkles Wasser. 3 ) Die Weisswasserflüsse gelten für weit fieberfreier,<br />

also für gesunder als die Schwarzwasserflüsse; 4 ) dafür s<strong>in</strong>d letztere<br />

fast durchwegs "von der entsetzlichen Mückenplage befreit, 5 ) welche an<br />

ersteren dem Menschen den Aufenthalt geradezu verleidet. Der Amazonas<br />

zählt zu den' Weisswassernüssen, ebenso der Igä und Japurä, <strong>in</strong>dessen der<br />

Teffe, , Juruä, Jutahy und der bedeutendste Nebenfluss auf dem l<strong>in</strong>ken<br />

Amazonasufer, der Rio Negro, sich unter die Schwarzwasserflüsse e<strong>in</strong>reihen.<br />

6 ) Beim Zusammenfluss des Rio Negro mit dem Amazonas<br />

beg<strong>in</strong>nt letztgenannter erst, katexochen, den Namen Amazonas zu führen.<br />

Weiter aufwärts bis. an die Grenze Brasiliens heisst der König der Ströme<br />

Alto Amazonas oder Solimöes, Marafion aber <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Oberläufe, <strong>in</strong><br />

Ecuador und Peru. Diese Dreitheilung des Laufes durch dreierlei Namen<br />

- 1 ) Moreira P<strong>in</strong>to: Apontamentos para um Diccionario Geographico do Brazil I. 262.<br />

2<br />

) Souza: Valle etc.<br />

8<br />

) Journal of the L<strong>in</strong>nean Society. Zoology IX. 351. — Wallace: Travels on the<br />

Amazon and Rio Negro, 409, 410.<br />

*) Schütz-Holzhausen (Der Amazonas, 187) berichtet. vom Rio Negro u. Rio Branco<br />

•das Gegentheil, doch stimmt se<strong>in</strong>e Erfahrung nicht mit den allgeme<strong>in</strong>, auch nicht mit den<br />

von uns gemachten Erfahrungen übere<strong>in</strong>.<br />

5<br />

) Siehe Ausnahmen <strong>in</strong> Brown and Lidstone: Fifteen thousand miles on the Amazon, p. 272.<br />

6<br />

) Zu den Flüssen mit klarem, dunklem, jedoch nicht gerade schwarzem Wasser rechnen<br />

•der Tocant<strong>in</strong>s, X<strong>in</strong>gü u. Tapajoz, zu denjenigen Flüssen, welche <strong>in</strong> der. Regenzeit weisses, <strong>in</strong><br />

•der trockenen Jahreszeit klares, dunkles Wasser führen, der Madeira u. der Purüs. •— Wallace<br />

2*

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