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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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seeischer Dampfer aufgeschwungen. Ungefähr 3000 <strong>in</strong>- und ausländische<br />

Schiffe laufen jährlich im Hafen von Bahia aus und e<strong>in</strong>. In Bezug auf<br />

den Werth des Waarenumsatzes s<strong>in</strong>d Pernambuco und Bahia Rivalen; e<strong>in</strong><br />

Jahr ist die e<strong>in</strong>e Stadt der anderen um etwas voraus, das andere Jahr die<br />

andere. 1885 belief sich dieser Werth <strong>in</strong> Bahia auf 45 569 contos; 1 ) der<br />

Handel mit dem Ausland stellte sich höher, der mit den übrigen Prov<strong>in</strong>zen<br />

niedriger als <strong>in</strong> Pernambuco. Der Werth des Exportes nach dem<br />

Auslande betrug 15 150 contos 2 ) und stand Bahia <strong>in</strong> dieser Beziehung<br />

unter sämmtlichen Prov<strong>in</strong>zen <strong>in</strong> dritter L<strong>in</strong>ie. Der Werth des Importes<br />

belief sich auf 20941 contos 3 ), und nahm Bahia hier nach Rio de Janeiro<br />

die erste Stelle e<strong>in</strong>. M<strong>in</strong>der bedeutend war der Waarenumsatz im Inland.<br />

Dieser hatte nach den übrigen Prov<strong>in</strong>zen <strong>in</strong> Bezug auf Ausfuhr den Werth<br />

von 5801 contos 4 ), <strong>in</strong> Bezug auf E<strong>in</strong>fuhr den Werth von nur 3677 contos 5 )<br />

und kam Bahia <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht unter den brasilianischen Prov<strong>in</strong>zen auf<br />

den fünften, resp. siebenten Platz zu stehen. Die Gesammtausfuhr umfasst<br />

wie <strong>in</strong> Pernambuco vor Allem Colonialwaaren und unter diesen vor<br />

Allem Zucker; e<strong>in</strong>geführt werden hier wie dort <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Baumwollwaaren.<br />

Bahia ist von den zwanzig Prov<strong>in</strong>zen Brasiliens die sechstgrösste. Es<br />

hat e<strong>in</strong>en Flächen<strong>in</strong>halt von 426427 Quadratkilometer, ist somit fast so<br />

gross wie das Königreich Schweden; da nur 4 Seelen auf den Quadratkilometer<br />

treffen, muss es als schwach bevölkert angesehen werden. Die<br />

weisse Rasse beträgt kaum e<strong>in</strong> Viertel der Gesammtbevölkerung, nämlich<br />

nur 24 Prozent; auf die civilisirten Indianer entfallen 4, auf die Mischl<strong>in</strong>ge<br />

46 Prozent. Die Neger s<strong>in</strong>d, ausser <strong>in</strong> Rio de Janeiro und Espirito Santo,<br />

nirgends so zahlreich vertreten wie hier; sie belaufen sich auf volle<br />

26 Prozent. Unter den civilisirten Indianern, welche wie die <strong>in</strong> den<br />

meisten der zuletzt besprochenen Prov<strong>in</strong>zen, hauptsächlich von Cayriri<br />

und Osttupf abstammen, bef<strong>in</strong>den sich auch Nachkommen von Botokuden<br />

oder Aymores. Letztgenannter Stamm gehört der grossen Gruppe der<br />

Ges an, welche sowohl relativ hochentwickelte Stämme, wie solche, die gleich<br />

den Botokuden auf der tiefsten Stufe der Bildung stehen, <strong>in</strong> sich vere<strong>in</strong>igt.<br />

Die wilden Indianer setzen sich, sofern man die von Martius und auch<br />

von v. d. Ste<strong>in</strong>en als Goyatacä aufgestellten Stämme nach Ehrenreich zu<br />

den Ges rechnet, ausschliesslich aus Ges zusammen. Dieselben werden<br />

gleichfalls durch Botokuden, ferner durch Mongoyö, Cotochö und noch<br />

e<strong>in</strong>ige andere Stämme vertreten. Diese sämmtlichen Wilden sitzen, im<br />

x ) 45 S69 contos = ca. 103 897 320 Mark.<br />

2 ) 15 150 contos = ca. 34542000 Mark.<br />

3 ) 20941 contos = ca. 47745480 Mark.<br />

4 ) 5801 contos = ca. 13 226 280 Mark.<br />

5 ) 3677 contos = ca. 8 383 560 Mark.

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