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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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— 45 6 — *<br />

ratur übertreffen zum Theil diejenigen der Küste und von Säo Paulo, zum<br />

Theil bleiben sie h<strong>in</strong>ter denselben zurück. Die absoluten M<strong>in</strong>ima h<strong>in</strong>gegen<br />

s<strong>in</strong>d sämmtlich niedriger als die des Litorale und halten sich so ziemlich<br />

auf o-leicher Stufe mit denen der Prov<strong>in</strong>zhauptstadt. S. Jose do Rio Pardo<br />

und'Vatuhy besitzen unter allen meteorologischen Stationen der Prov<strong>in</strong>z<br />

das extremste Klima. In Tatuhy z. B. ist die höchste der bisher beobachteten<br />

Temperaturen 42,5°. die niederste — i,8°; <strong>in</strong> Säo Jose beträgt<br />

über die Hälfte des Jahres das Mittel der <strong>in</strong>terdiurnen Temperaturschwankungen<br />

16—20 °. Den tiefsten Thermometerstand, nämlich —5 0 ,<br />

hat die im Nordosten von Säo Paulo gelegene Stadt Cunha zu verzeichnen.<br />

Die Höhe der Niederschlagsmenge nimmt lande<strong>in</strong>wärts der Prov<strong>in</strong>z-Hauptstadt<br />

durchschnittlich ab, doch ist <strong>in</strong> der trockenen Jahreszeit die Dürre<br />

dort nicht so anhaltend, wie <strong>in</strong> den weiter nördlich gelegenen benachbarten<br />

Prov<strong>in</strong>zen des Innern. Es herrschen die Sommer- und Frühjahrsregen<br />

vor, wie auf dem Hochland von M<strong>in</strong>as Geraes.<br />

In Anbetracht der günstigen klimatischen Verhältnisse sollte man<br />

me<strong>in</strong>en, dass Säo Paulo dicht bevölkert wäre. Dem ist aber nicht so.<br />

Es wird <strong>in</strong> Bevölkerungsdichtigkeit von acht anderen Prov<strong>in</strong>zen übertroffen<br />

und kann nicht mehr als 4 Seelen pro Quadratkilometer aufweisen. Wie<br />

<strong>in</strong> allen südlichen Prov<strong>in</strong>zen des Reiches herrscht hier die weisse Rasse<br />

weit vor; sie beläuft sich auf 67,7 Prozent und wird immer mehr überhand<br />

nehmen. Die Verschiebung der Rassenverhältnisse, wie sie hier stattf<strong>in</strong>det,<br />

hält nicht Schritt mit derjenigen <strong>in</strong> anderen Landestheilen, sondern eilt<br />

derselben weit voraus, da der Strom der weissen E<strong>in</strong>wanderer sich vorwiegend<br />

hieher ergiesst. Von den 54 990 Immigranten, welche Brasilien<br />

im Jahre 1887 zählte, entfielen auf Säo Paulo alle<strong>in</strong> 34710 1 ). Nach den<br />

Lusobrasilianern dürften, unter den Weissen der Prov<strong>in</strong>z, die Italiener die<br />

zahlreichsten se<strong>in</strong>. Deutsche mag man immerh<strong>in</strong> an 20 000 rechnen. Dank<br />

dem grossen Prozentsatz an kräftiger, fleissiger und unternehmender weisser<br />

Bevölkerung ist die Prov<strong>in</strong>z <strong>in</strong> jeder Beziehung im Aufblühen begriffen.<br />

Die Mischrasse, welche <strong>in</strong> der grösseren Hälfte des Reiches die Mehrheit<br />

der E<strong>in</strong>wohnerschaft bildete, ist hier auf 13,5 Prozent reduzirt; sie besteht<br />

vielfach aus Nachkommen von Portugiesen und Carijö<strong>in</strong>dianern. Die Neger<br />

betragen e<strong>in</strong> Zehntel der 1 306 000 Köpfe zählenden Gesammtbevölkerung<br />

Säo Paulos. Die civilisirten Indianer endlich belaufen sich auf 8.4 Prozent,<br />

was, verglichen mit den Verhältnissen <strong>in</strong> den meisten anderen Prov<strong>in</strong>zen,<br />

eher viel zu nennen ist 2 ). Diese civilisirten Autochthonen stammen so-<br />

*) Aehnlich blieb das Verhältniss im folgenden Jahre. Da trafen von 131 745 E<strong>in</strong>wanderern<br />

alle<strong>in</strong> auf Säo Paulo 92 000.<br />

2 ) Die Prozentverhältnisse der Rassen <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Säo Paulo s<strong>in</strong>d diejenigen des<br />

Jahres 1886, <strong>in</strong>dessen für die anderen Prov<strong>in</strong>zen die Verhältnisse des Jahres 1872 angeführt<br />

s<strong>in</strong>d, siehe Levasseur: Le Bresil p. 50 et 51.

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