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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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KAPITEL XIII.<br />

Rio de Janeiro.<br />

Das Municipio neutro oder da Corte und die Prov<strong>in</strong>z Rio de Janeiro,<br />

welch beide wir demnächst betreten werden, waren Jahrhunderte lang politisch<br />

e<strong>in</strong> Ganzes. Erst 1834 wurde ersteres, nämlich die Reichshauptstadt<br />

Rio de Janeiro mit e<strong>in</strong>em 1394 qkm grossen Gebiet, von der<br />

gleichnamigen Prov<strong>in</strong>z losgetrennt. Letztere gehört unter die 5 kle<strong>in</strong>sten<br />

Prov<strong>in</strong>zen Brasiliens und hat e<strong>in</strong>en Flächen<strong>in</strong>halt von 68 982 qkm. Sie<br />

ist weitaus die am dichtesten bevölkerte Prov<strong>in</strong>z des Reiches, da sie<br />

17 Seelen auf den Quadratkilometer zählt. Nirgends auch ist der Prozentsatz<br />

der Neger so hoch wie hier; er beläuft sich auf volle 34 Prozent,<br />

<strong>in</strong>dessen die Weissen 38, die Mischl<strong>in</strong>ge 26 und die civilisirten Indianer<br />

den m<strong>in</strong>imalen Rest von 2 Prozent der Bevölkerung betragen. Anders<br />

stellt sich das Verhältniss der Rassen im neutralen Municipium. Hier<br />

s<strong>in</strong>d die Weissen mit 55 Prozent weit überwiegend; der Prozentsatz der<br />

Neger s<strong>in</strong>kt auf 24, derjenige der Mischl<strong>in</strong>ge auf 20; die civilisirten<br />

Indianer mit 0,3 Prozent s<strong>in</strong>d nahezu verschwunden.<br />

Was Municipium und Prov<strong>in</strong>z an civilisirten Indianern besitzen, s<strong>in</strong>d<br />

Nachkommen verschiedener Stämme aus der Gruppe der Tupf und Coroados<br />

aus der Gruppe der Goyatacä. Ihr Aufgehen <strong>in</strong> der übrigen Bevölkerung<br />

ist nur mehr e<strong>in</strong>e Frage der nächsten Zeit. Wilde, d. h. unabhängige<br />

Indianer giebt es noch ganz im Nordosten der Prov<strong>in</strong>z, sofern<br />

sie nicht schon über die Grenze nach Espirito Santo h<strong>in</strong>übergedrängt<br />

worden s<strong>in</strong>d. Es mögen sich unter ihnen vielleicht noch e<strong>in</strong>ige Tupfreste<br />

bef<strong>in</strong>den, hauptsächlich aber zählen sie zum Stamm der Puri, welcher<br />

gleich dem der Coroados der Gruppe der Goyatacä zugehört. In den<br />

Puri und Coroados treten wir zum ersten Male e<strong>in</strong>er weiteren der acht<br />

grossen Indianergruppen Brasiliens näher, und zwar der jetzt kle<strong>in</strong>sten.<br />

Es hat sich von dieser Gruppe, welche auf e<strong>in</strong> wenig umfangreiches Gebiet

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