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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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344<br />

fanden wir über zwanzig Männer, Weiber und K<strong>in</strong>der, <strong>in</strong> ihrer unvollendeten,<br />

wandlosen Hütte. Der mongoloide Typus war an den meisten<br />

von ihnen unverkennbar. Alle hatten mehr oder m<strong>in</strong>der vortretende<br />

Jochbe<strong>in</strong>e, grossen Mund, massig dicke Lippen und rabenschwarzes,<br />

schlichtes Haar. Die überwiegende Anzahl wies e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gebogenen<br />

Nasenrücken auf, mehrere hatten auffallend schiefstehende Lidspalten.<br />

Die Hautfarbe war je nach den Individuen sehr verschieden, e<strong>in</strong>ige hatten<br />

sie gelblich, die anderen braun,<br />

doch herrschte im Ganzen die helle<br />

Färbung vor. Der Bartwuchs der<br />

Männer beschränkte sich auf e<strong>in</strong>en<br />

Haaranflug an den Mundw<strong>in</strong>keln<br />

und unter dem K<strong>in</strong>n. Im Anklang<br />

an die Sitte der wilden Botokuden,<br />

das Haupthaar .calottenförmig zuzuschneiden,<br />

trugen e<strong>in</strong>ige Weiber<br />

ihre Haare mittelalterlich r<strong>in</strong>gsum<br />

rund abgeschnitten. Es nahm sich<br />

dies aus wie e<strong>in</strong>e dicke Pelzmütze<br />

und war e<strong>in</strong>e Haartracht gleich<br />

derjenigen derYosemitithal-Indianer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> Californien. E<strong>in</strong>ige der<br />

jüngeren Mädchen hatten das Haar<br />

ganz civilisirt mit e<strong>in</strong>em Kamm<br />

aufgenommen. Unter erstgenannten<br />

Weibern, die <strong>in</strong> ihrem Aeussern<br />

noch mehr an die Zeit der Urwüchsigkeit<br />

er<strong>in</strong>nerten, war e<strong>in</strong>e,<br />

welche die Augen auffallend weit<br />

- ause<strong>in</strong>andergestellt und e<strong>in</strong>en zum<br />

Botokud<strong>in</strong>.<br />

Nach e<strong>in</strong>er selbstaufgenommenen Photographie<br />

Erschrecken bösen und wilden Ausdruck<br />

hatte. Den bekannten<br />

Nationalschmuck, die hässlichen<br />

Lippenpflöcke, trug ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger mehr dieser Botokuden; wohl aber<br />

hatten e<strong>in</strong>ige der Männer riesige Löcher <strong>in</strong> den Ohrläppchen, bestimmt,<br />

an festlichen Tagen breite Holzscheiben aufzunehmen. Bei den Wanderungen<br />

durch die Wälder sollen diese weit herabreichenden Läppchen,<br />

wegen der Gefahr des Hängenbleibens, über das Oberohr herumgelegt<br />

werden. Bis auf zwei waren sämmtliche Botokuden ganz bekleidet, und<br />

zwar durchschnittlich <strong>in</strong> geblümtem Kattun, doch sagte man uns, dass,<br />

wenn sie <strong>in</strong> ihre Urwälder zurückkehren, sie alsobald die ihnen lästigen<br />

Kleider von sich werfen. E<strong>in</strong> auffallend grosser und magerer alter

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