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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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KAPITEL XX.<br />

Petropolis.<br />

Rio de Janeiro—Petropolis. Montag, den 17. September.<br />

Früh 6 Uhr, bei anbrechendem Tage, verliessen wir Santa Thereza,<br />

um uns e<strong>in</strong>e Stunde später an der Pra<strong>in</strong>ha nach Mauä e<strong>in</strong>zuschiffen. Zum<br />

ersten Male sollten wir die herrliche Bai von Rio de Janeiro <strong>in</strong> südnördlicher<br />

Richtung ihrer ganzen Länge nach befahren. Rauschend durchfurchte<br />

unser Dampfer die <strong>in</strong>selbesäte Wasserfläche. Bald rechts, bald<br />

l<strong>in</strong>ks tauchten pflanzenbedeckte Gneiss-Eilande auf, von denen das e<strong>in</strong>e<br />

oder das andere, nebst der nicht sonderlich üppigen Vegetation auch Wohngebäude<br />

trug. Zwischen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> entragten viel niedere, verwitterte Klippen<br />

den schimmernden Fluthen. Der Kurs führte uns an der Ostseite der Ilha<br />

do Governador entlang. Es ist diese Insel die weitaus grösste der ganzen<br />

Bucht. Sie hat von Ost nach West e<strong>in</strong>e Länge von circa 13 km, ist<br />

stark e<strong>in</strong>gebuchtet und etwas hügelig. Zum Theil besteht sie aus Gneiss,<br />

zum Theil vermuthlich aus tertiärem Thon. E<strong>in</strong> paar Ortschaften, aus<br />

unschönen Häusern zusammengesetzt, beleben ihre Ufer. Es f<strong>in</strong>den sich<br />

auf ihr auch etliche Sambaqufs vor, und hat man daselbst schon verschiedene<br />

prähistorische Gegenstände ausgegraben. Wie es sche<strong>in</strong>t, wird<br />

diese Insel von verheerenden Ameisen besonders heimgesucht.<br />

Wunderbar entwickelten und verschoben sich während unserer Fahrt<br />

die Bergreihen, welche die Bai von allen Seiten e<strong>in</strong>schliessen. Fetn im<br />

Westen glänzten zwei mächtige, sonnenbeschienene Höhen <strong>in</strong> hellem Grün.<br />

Nach Süden gruppirten sich malerisch Tijuca, Gavea und Corcovado.<br />

Und gerade vor uns, im Norden, stiegen die Gneiss- und Granitmauern<br />

der Serra da Estrella und der Serra dos Orgäos e<strong>in</strong>ige tausend Meter<br />

massig empor. Ihnen zu Füssen lagerten niedrigere Gebirgszüge, welche<br />

sich vierfach h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>ander aufbauten und durch verschiedene warme,<br />

satte Töne deutlich von e<strong>in</strong>ander geschieden waren. Immer sichtbarer<br />

lösten sich aus der übrigen Felsmasse die buchstäblich orgelpfeifenartig

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