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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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— 21 —<br />

Weisse an diesem Glauben betheiligt gewesen und giebt es, sonderba<br />

genug, heutzutage noch solche, die ihn nicht unbed<strong>in</strong>gt über Bord werfen. 1<br />

Das ganze Gebiet, welches der Amazonas durchströmt, ist e<strong>in</strong>e riesig«<br />

Niederung, im Westen von den Anden, im Süden vom Hochplateat<br />

Centralbrasiliens, im Norden vom Gneisshochland Guyanas und Venezuelas<br />

im Osten vom Meer begrenzt. Während diese Niederung <strong>in</strong> ihrem oberer<br />

Theile ungeheuer ausgedehnt ist, verengt sie sich vom Rio Negro abwärt;<br />

bis auf 500 und 250 km, und rücken da namentlich von Norden he:<br />

e<strong>in</strong>zelne Höhenzüge bis nahe an den Strom heran. Auf der Nordseite<br />

des Stromes f<strong>in</strong>den wir an e<strong>in</strong>zelnen Stellen Urgebirge, an anderen zun<br />

Theil trapp- und dioritdurchsetzte paläozoische und mesozoische Ab<br />

lagerungen aus der Silur-, Devon-, Ste<strong>in</strong>kohlen- und Kreideformation<br />

Die Südseite hat ziemlich die gleiche geologische Physiognomie, ist jedocl<br />

am unteren Amazonas namentlich durch weitverbreitete carbonische Ueber<br />

reste bemerkenswerth und im noch wenig bekannten Solimöesgebiet durcl<br />

ausgedehnte Gebilde aus der Kreidezeit. Die Spuren des känolithischer<br />

Zeitalters s<strong>in</strong>d bedeutende Flächen tertiären Ursprunges und beträchtliche<br />

quartäre Bildungen sowohl diluvialen wie namentlich alluvialen Charakters. 2<br />

Was die Pflanzenwelt der Amazonasniederung betrifft, so bemerkter<br />

wir schon früher, 3 ) dass <strong>in</strong> ihr der Wald die weitaus überwiegende<br />

Vegetationsiorm ist. Dieser ungeheure, an Ausdehnung kaum se<strong>in</strong>e;<br />

Gleichen f<strong>in</strong>dende, äquatoriale Wald, welcher den Flächen<strong>in</strong>halt Frank<br />

reichs um mehr als das Zehnfache übertreffen soll, hat von Humboldt der<br />

Namen Hyläa erhalten. Er zerfällt <strong>in</strong> zwei gegene<strong>in</strong>ander scharf abge<br />

grenzte Vegetationsregionen, <strong>in</strong> den Igapö, das heisst den periodisch über<br />

schwemmten Wald, und den Ete- oder Guacüwald, das heisst die den Ueber<br />

schwemmungen niemals ausgesetzte Hochwaldung des Festlandes. Dei<br />

Igapö,*) welcher <strong>in</strong> der Höhe des Pflanzenwuchses h<strong>in</strong>ter dem Etewald<br />

zurückbleibt, übertrifft letzteren <strong>in</strong> Reichthum an Palmen und krautartigen<br />

Lianen. Se<strong>in</strong>e Pflanzenarten, die von denen des Caä-Ete 5 ) fast durchwegs<br />

verschieden s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d es auch wieder, je nachdem er die Ufer e<strong>in</strong>es<br />

x<br />

) Souza 1. c. 16S A. e. s. — Silva Araujo 1. c. 361. — Martius 1. c. 729. — Cerqueirc<br />

e Silva 1. c. 125 e. s. — Moreira P<strong>in</strong>to: Apontamentos etc. I 266.<br />

2<br />

) Orville Derby: A Contribution to the Geology of the Lower Amazonas (Proceed<strong>in</strong>g;<br />

of the American philosoph. Society XVIII, p. 160 a. f.) — Orville Derby: Physikalische Geographie<br />

und Geologie Brasiliens S. 4. 11 u. ff. 28. — Hartt: Geology and Physical Geograph)<br />

of Brazil p. 319. 475. 493. — Liais: Climat, Geologie, Faune et Geographie Botanique di<br />

Bresil p. 233. — Süss: Das Antlitz der Erde I. 2 S. 658 u. ff.<br />

3<br />

) Siehe S. 17.<br />

4<br />

) Genau genommen sollte man Igapöwald sagen, da das <strong>in</strong>dianische Wort Igapc<br />

(richtiger Iapö) nichts weiter als Sumpf bedeutet, doch hat sich für den Begriff »Sumpfwald«<br />

das Wort Igapö mit Weglassung von Caa (Wald) e<strong>in</strong>gebürgert. Siehe me<strong>in</strong>e Anmerk. S. 18<br />

6<br />

) Caä-Ete = Etewald.

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