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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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— 29- —<br />

befreit und vollends gere<strong>in</strong>igt. Anders ist die Behandlung des Secco. Derselbe<br />

wird zuerst auf die Tenne, den Terreiro, gelegt und da sechs Tage gelassen,<br />

dann von e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum h<strong>in</strong>aufgehoben, <strong>in</strong> welchem<br />

e<strong>in</strong>e Putzmühle die allenfalls unter ihm bef<strong>in</strong>dlichen fremden Bestandtheile, wie<br />

Ste<strong>in</strong>e und Holztheilchen entfernt. Hierauf wird der Secco <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e<br />

o-ebracht, welche die Fruchthülle ablöst und ausscheidet, und neuerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Mühle, durch welche die pergamentartige Haut gebrochen und weggeblasen<br />

wird. Endlich fallen die Bohnen, durch Siebe nach ihrer Grösse<br />

sortirt, zu Boden und s<strong>in</strong>d nun zum Verpacken fertig. Man füllt sie zum<br />

Versenden <strong>in</strong> Säcke, von denen die mit besserer Qualität, mit Maduro<br />

8 .$ OOO r. 1 ), die mit Secco 6 $ ooo r. 2 ) werth s<strong>in</strong>d.<br />

Wie wir schon früher sahen, ist die Hauptkultur Brasiliens der Kaffee;<br />

sie bildet den Reichthum des Landes. Im Jahre 1886—1887 3 ) betrug die<br />

Produktion an Kaffee über 400 Millionen kg, somit mehr als die Hälfte<br />

der Kaffeeproduktion der ganzen Welt. Exportirt wurden dasselbe<br />

Jahr 364 Millionen kg im Werth von ungefähr 360 Millionen Mark.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Steigerung der Produktion und des Exportes ist sicher zu<br />

erwarten 4 ), wenn nicht die seit zwanzig Jahren auftretende, durch e<strong>in</strong>en<br />

Fadenwurm verursachte Kaffeestrauchkrankheit 6 ) grössere Dimensionen<br />

annimmt. Die Hauptregion der Kaffeekultur s<strong>in</strong>d die Prov<strong>in</strong>zen Espirito<br />

Santo, Rio de Janeiro und Säo Paulo, und <strong>in</strong> Rio de Janeiro wieder<br />

namentlich die Municipien von Nova Friburgo und Cantagallo, welch<br />

letzterem Distrikt speciell unser Besuch gegolten.<br />

Nachdem wir uns über die Art und Weise, wie die Kaffeebohnen<br />

geerntet und behandelt werden, unterrichtet hatten, wurden wir vom<br />

Fazendeiro <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Heim zu Tisch gebeten. Das ganze Mahl,<br />

vom Fleisch und Gemüse angefangen bis herunter zum Obst, bestand ausschliesslich<br />

aus Produkten der Fazenda und wurde durch anregende, auf<br />

portugiesisch geführte Gespräche gewürzt. Um sechs e<strong>in</strong> Viertel Uhr<br />

sassen wir wieder im Sattel. Die Nacht war schon here<strong>in</strong>gebrochen, was<br />

unseren Heimritt nicht erleichterte. Namentlich auf der zurückzulegenden<br />

Strecke Waldes war es so dunkel, dass wir absolut nichts unterscheiden<br />

konnten und uns den Reitthieren, die übrigens sicher ihren Weg fanden, vollständig<br />

überlassen mussten. Die Vögel, welche uns am Nachmittag begrüsst<br />

') 8 milreis = ca. 18,. Mk.<br />

2 ) 6 milreis = ca. I3,6 Alk.<br />

3 ) Das Erntejahr wird vom i. Juli bis zum 30. Juni gerechnet.<br />

4 ) Im Jahre 1895 war e<strong>in</strong>e Ernte im Werth von m<strong>in</strong>destens 650 Millionen Mark zu erwarten<br />

/»„ , -P GÖWi: Bi ° l0!?ische Miscell en aus Brasilien VII, der Kaffeenematode Brasiliens<br />

(Meloidogyne exigua G.) (Spengel: Zoologische Jahrbücher IV S 262 u f f ) - Göldi-<br />

Relatorio sobre a molestia do cafeeiro p. 15 e , (Archivos do Museu Nacional do Rio de<br />

] WUrzekerStörende<br />

Trl^ 7,<br />

Nematode gehört <strong>in</strong> die Familie der Anguillulidae.<br />

fSiehe Goldi: Relatorio etc. 66 e s.)

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