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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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Vaterland und FamiHe athmeten, und ferner fliessende, anerkannt ausgezeichnete<br />

1 ) Uebersetzungen aus verschiedenen fremden Sprachen. Se<strong>in</strong><br />

Vortrag war e<strong>in</strong>fach, natürlich, tiefempfunden und <strong>in</strong> Folge dessen auch<br />

zu Herzen sprechend. Zum Schluss las der hohe Herr auch E<strong>in</strong>iges auf<br />

französisch, deutsch und italienisch, was ihm ke<strong>in</strong>erlei Schwierigkeiten zu<br />

bereiten schien.<br />

Die Temperatur, welche heute Nachmittag 3 Uhr 25 ° C. war, fiel<br />

Abends auf 19 ° C. herab.<br />

Petropolis—Therezopolis. Dienstag, den 25. September.<br />

Früh sechs e<strong>in</strong> halb Uhr zeigte das Thermometer 18 ° C. Um 7 Uhr<br />

vollzog sich unser endgiltiger Aufbruch von Petropolis, woh<strong>in</strong> wir erst <strong>in</strong><br />

acht Tagen, und da nur mehr auf e<strong>in</strong>ige Stunden, zurückkehren sollen.<br />

E<strong>in</strong> bequemer Wagen brachte uns durch den Kolonietheil Westphalia auf<br />

schon bekannter Strasse bis nach Correas und auf noch unbekannter bis Santo<br />

Antonio. Zum ersten Male bei tadellos schönem Wetter befuhren wir diese<br />

prachtvolle Verkehrsader nach M<strong>in</strong>as Geraes und konnten die anziehende<br />

Gebirgsgegend ungestört bewundern. In Santo Antonio bestiegen wir die<br />

bestellten Pferde, um über die Berge nach Therezopolis zu reiten. Seit<br />

unserer Diagonaltour durch Espirito Santo war uns nicht mehr der Genuss<br />

geworden, im Sattel zu reisen. So g<strong>in</strong>g es nun frisch und fröhlich dah<strong>in</strong><br />

durch die stille Hochlandsnatur, im Gefühl wiedererlangter Freiheit nach<br />

all dem städtischen Zwang der letzten Wochen.<br />

Bisher, zu Wagen, hatten wir die nördliche Richtung e<strong>in</strong>gehalten,<br />

jetzt führte unser Weg ost- und südostwärts weiter. Wir ritten Anfangs<br />

durch e<strong>in</strong>e vollständig baumlose Berggegend, <strong>in</strong> welcher viele Sitios, d. h.<br />

kle<strong>in</strong>e landwirthschaftliche Anwesen und auch etliche Lehmhütten zerstreut<br />

umherlagen. Neger und Lusobrasilianer waren gerade überall beschäftigt<br />

Batatas (Ipomoea Batatas Lam.) zu pflanzen und türkischen Weizen auszusäen.<br />

Letzteres geschah, sofern ich richtig gesehen, mittelst Dippelstockes.<br />

Wir hielten geradewegs auf den Gebirgsrücken zu, welcher das Thal des<br />

Rio Piabanha von dem Thal des Rio Paquequer pequeno scheidet und<br />

sich vor uns zu e<strong>in</strong>zelnen grossen Kuppen erhob. Mehrmals mussten wir<br />

Wasserläufe durchreiten. Anfangs g<strong>in</strong>g es sanft, dann steiler bergauf.<br />

Die Menschen waren h<strong>in</strong>ter uns zurück geblieben und wir befanden uns<br />

<strong>in</strong> trauter Bergese<strong>in</strong>samkeit. An e<strong>in</strong>em über Felsen rauschenden Gebirgsbach<br />

hielten wir <strong>in</strong> stillem Hochthale Mittagsrast. Die Sonne brannte<br />

heiss und wir suchten Schutz unter e<strong>in</strong>er Figueira (Urostigma [organense<br />

Miq.?]). Hohe Gabelfarne (Mertensia) deckten die Hänge weith<strong>in</strong>; vor uns<br />

rechts und l<strong>in</strong>ks starrten bromeliaceenbevvachsene Felszacken <strong>in</strong> die Höhe.<br />

Nun g<strong>in</strong>g der Weg noch steiler aufwärts, zwischen den Felsen h<strong>in</strong>durch<br />

! ) Mosse: Dom Pedro IL 347.

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