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9Reit« CReife in öwi &raiilianif$en Tropen - Brasiliana USP

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— 269 —<br />

verbreitete Baccharis platypoda DC. Zu diesen gesellten sich die Matayba<br />

marg<strong>in</strong>ata Radlk. mit ihren fe<strong>in</strong>en Blättchen, verschiedene strauchförmige<br />

Melastomaceen, wie die Marcetia taxifolia DC. und Marcetia c<strong>in</strong>erea<br />

Triana, welche man aus der Ferne für Nadelhölzer halten könnte, und<br />

ferner Lippia microcephala Cham., e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den Berggegenden M<strong>in</strong>as häufige,<br />

kle<strong>in</strong>blättrige Verbenacee. Nach diesen kle<strong>in</strong>en Zwergwaldbeständen<br />

folgten grosse Strecken bäum- und strauchloser, nur von Termitenhügeln<br />

unterbrochener Grasfluren. Sie waren z. Theil dicht mit Farnen bedeckt,<br />

welche ich für e<strong>in</strong>e Pterisart gehalten und welche auf halber oder dreiviertel<br />

Höhe des Berges Gabelfarnen (Mertensia Willd.) das Feld räumten.<br />

Zwischen dem kurzen Steppengrase blühten allerhand weisse, gelbe, rothe<br />

und violette Blumen, Mitracarpus frigidus var. Humboldtianus Schumann,<br />

verschiedene Arten von Vernonien, unter anderen die Vernonia scorpioides<br />

Pers. var. tomentosa Mart., auch das den Gnaphalien nahe verwandte<br />

Achyrocl<strong>in</strong>e saturoides var. vargasiana DC. mit se<strong>in</strong>en gelben, atlasglänzenden<br />

Blüthenköpfchen und das den Helichrysen sehr nahe stehende<br />

Stenocl<strong>in</strong>e chioneae DC. mit schneeweissen Blüthenköpfen und dicht weissbefilzter<br />

Blattunterseite. An den wenigen feuchteren Stellen strebte die<br />

zarte Xyris plantag<strong>in</strong>ea Mart. <strong>in</strong> die Höhe, e<strong>in</strong> auf M<strong>in</strong>as beschränktes,<br />

gelbblühendes Degenkraut. Unfern davon gediehen ziemlich viel weissblühende<br />

Eriocaulaceen, und zwar Paepalanthus planifolius Kcke. Vere<strong>in</strong>zelt<br />

standen die merkwürdigen Baccharis genistelloides Pers. var. trimera Baker<br />

mit ihren geflügelten Stengeln und vertheilten, weissen Blüthenköpfchen.<br />

Auf sonnigen, trockenen Plätzen wuchsen e<strong>in</strong>zelne rothblühende Barbacenien<br />

und verschiedene Arten von Vellosien 1 ), diese für die Camposregion<br />

Brasiliens charakteristischen Liliaceenbäume.<br />

Höher als die erste Strecke re<strong>in</strong>er Grasfluren,, da wo auf weniger<br />

steilem Hang sich etwas Wasser sammeln konnte, fanden wir e<strong>in</strong>ige Capöes 2 ),<br />

<strong>in</strong> der Mitte meistens höhere, nur Laubbäume aufweisende, deutlich abgegrenzte<br />

Wald<strong>in</strong>seln. Sie bestanden aus Strauch- und baumförmigen<br />

Myrtaceen, auch aus Lorbeergewächsen (Laur<strong>in</strong>eae) mit grossen, glatten,<br />

glänzenden Blättern und verschiedenen anderen Pflanzen. Man sagte uns,<br />

dass das Vieh <strong>in</strong> ihnen Schutz vor Gewittern suche, und doch sollen sich<br />

da grosse Schlangen aufhalten. Wir ritten auch durch e<strong>in</strong> Stück Cat<strong>in</strong>ga<br />

und sahen bei dieser Gelegenheit zum ersten Male diese häufigste Form<br />

des Camposwaldes <strong>in</strong> nächster Nähe. So nahe besehen, erschien sie uns<br />

hübscher als aus der Ferne. Die Bäume standen dicht; sie trugen Bromeliaceen<br />

<strong>in</strong> den Astw<strong>in</strong>keln, und e<strong>in</strong>zelne Schl<strong>in</strong>gpflanzen kletterten an ihren<br />

1) In me<strong>in</strong>en Reisenotizen stehen als daselbst gesehene (nicht gesammelte) Species<br />

die Vellosia compacta Mart. und die Vellosia carunculata Mart., doch sche<strong>in</strong>t mir dieses<br />

»Gesehen haben« nur e<strong>in</strong>e Vermuthung, die sehr der Bestätigung bedarf.<br />

2 ) Vergleiche weiter oben S. 185.

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