Vollversion (6.51 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

128 FORSCHUNGSJOURNAL NSB 3/94
Annotationen
Grüsse aus
Deutschland.
Satiren und Karikaturen
gegen rechts.
Verlag Die Werkstatt 140 S.
Wenn es gegen rechts geht, läuft
die Gilde politischer S atiriker und
Karikaturisten zur Höchstform
auf. Zwar warnte einst Tucholsky,
Faschismus sei kein Thema
für S atire: „Es lohnt nicht - so tief
kann man nicht schießen!" Er
selber konnte dann doch, weil es
eben sein mußte. Und so manches,
was ihn zumSchreiben trieb,
das läßt auch seine Kollegen von
heute nicht ruhen.
Eine erlesene Schar von Zeichnerinnen
und Zeichnern ist in diesem
Band versammelt: Marie
Mareks, Tomi Ungerer, Walter
Moers, Klaus Staeck, Horst Haitzinger,
Erik Liebermann, Gerhard
Mester und viele andere. Sie alle
griffen unentgeltlich zum Zeichenstift,
um den Diskurs über
Biedermänner und Brandstifter
umeineFacette zu bereichern: Es
geht auch mit Witz. Das trifft,
teils heiter-ironisch, teils bittersarkastisch,
Rechtsradikalismus
und neudeutschen Mief wahrscheinlich
schärfer und genauer
als so manches theorieschwere
Sachbuch.
Das Autorenhonorar kommt der
Gruppe 'Stopp Rassismus' zugute,
die sich in der Auseinandersetzung
mit dem Neofaschismus
um überregionale und überparteiliche
Zusammenhänge bemüht.
ca
Eike Hennig u.a.:
Deutschland von
rechts.
Landeszentrale für politische Bildung
NRW 1994
In diesem Heft wird versucht, die
politischen und gesellschaftlichen
Hintergründe des Rechtsradikalismus
im Westen und im Osten
der Bundesrepublik aufzuhellen.
Es enthält zentrale Passagen aus
aktuellen Zeitungsberichten, wissenschaftlichen
Analysen, Meinungsumfragen,Verfassungsschutzberichten
sowie aus Programmen
und Flugblättern rechtsradikaler
Parteien und Vereine.
Darüber hinaus werden Thesen
zum Umgang mit Rechtsradikalen
zur Diskussion gestellt.
ca
Thomas Jäger, Dieter
Hoffmann (Hrsg.):
Demokratie in der
Krise?
Zukunft der Demokratie.
Leske+Budrich: Opladen 1994
Die Demokratie in Deutschland
steckt in der Krise. Die politische
Steuerung der gesellschaftlichen
Entwicklung funktioniert nicht
mehr. Das Buch spürt nicht nur
die Grenzen politischer Handlungsfähigkeit
auf, sondern versucht,
Wege für die Zukunft der
Demokratie zu finden. Hier wird
eine neue demokratische Alternative
zu extremrechten Orientierungen
gesucht.
ta
Wolfgang Kowalsky/
Wolfgang Schroeder
(Hrsg.):
Rechtsextremismus.
Einführung und
Forschungsbilanz.
Westdeutscher Verlag: Wiesbaden
1994,417S.
Dieser Band bietet einen konzentrierten
Überblick der vielfältigen
Ursachen und Motive des
Rechtsextremismus aus der Perspektive
unterschiedlicher, aber
sich ergänzender wissenschaftlicher
Zugänge (Soziologie, Zeitgeschichte,
Pädagogik etc.). Besonders
wichtig erscheint es dabei,
die aktuellen Phänomene
rechtsextremistischen Handelns
auch historisch zu verorten: Gibt
es eine Kontinuität rechtsextremistischen
Gedankengutes und
Handelns in Deutschland? Was
ist das Neue am Rechtsextremismus
nach der deutschen Einheit?
Wie steht es um das Verhältnis
zwischen nationalem und internationalem
Aktionsradius rechtsextremischer
Politik? Kurzum:
Die Beiträge profilieren ein sowohl
historisches und national
vergleichendes als auch interdisziplinär
erforschtes Bild des
Rechtsextremismus.
CQ