View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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5.1 Verfahren zur Berechnung der Medienverteilung in einem Zellstapel 89<br />
teilerkanal kann dagegen am Stapelende aufgrund der verringerten Strömungsgeschwindigkeit<br />
ein laminares Strömungsprofil vorliegen. Der Widerstandsbeiwert ζ berechnet sich daher<br />
nach einem Ansatz, der das Hagen-Poiseuillesche-Gesetz für laminare Rohrströmungen mit<br />
dem Widerstandsgesetz für turbulente Rohrströmungen nach Blasius kombiniert.<br />
0,25<br />
4<br />
⎡<br />
4<br />
⎛ϕ<br />
⋅ 64 ⎞ 0,3164 ⎤<br />
ζ R<br />
= ⎢⎜<br />
⎟ + ⎥<br />
Gl. 5.8<br />
⎢⎣<br />
⎝ Re ⎠ Re ⎥⎦<br />
ρ ⋅ ui<br />
⋅ d<br />
hyd<br />
Re =<br />
Gl. 5.9<br />
µ<br />
µ bezeichnet die dynamische Viskosität des betrachteten Fluids. Der Ansatz nach Gleichung<br />
5.8 deckt das gesamte Strömungsregime ab und ist gültig für auf den Rohrdurchmesser<br />
bezogene Reynoldszahlen kleiner als Re < 10 5 . Der Beiwert ϕ ist für laminare Rohrströmungen<br />
mit Rechteckquerschnitt eine Funktion des Seitenverhältnisses aus Breite und Höhe des Manifoldquerschnitts<br />
(siehe [91, p. Lb7]).<br />
R<br />
Wie zu Beginn des Kapitels 5.1 beschrieben, ist der Volumenstrom in den Zellen proportional zu<br />
dem Druckverlust. Der Proportionalitätsfaktor ist mit Strömungsleitfähigkeit ( Leit ) bezeichnet.<br />
Die Strömungsleitfähigkeit ist abhängig von der Geometrie der Strömungskanäle in den Zellen<br />
und den Stoffeigenschaften des Gemischs. Der Druckverlust der ersten Zelle aus Bild 5.2 ergibt<br />
sich zu<br />
( p − p4<br />
) ⋅ Leit<br />
Z<br />
= u3<br />
⋅ AZ<br />
3<br />
Gl. 5.10<br />
Z<br />
Das sich aus den entsprechenden Gleichungen für alle Zellen des Stapels ergebende nichtlineare<br />
Gleichungssystem wird iterativ mit dem Newton-Verfahren gelöst. Zur Lösung der dabei<br />
auftretenden linearen Gleichungssysteme wird das Softwarepaket LAPACK [92] verwendet.<br />
Neben den oben beschriebenen Gleichungen werden vier weitere Gleichungen in Form von<br />
Randbedingungen zur eindeutigen Lösung des Gleichungssystems benötigt. Als Randbedingungen<br />
werden der statische Druck am Stapelaustritt und die Strömungsgeschwindigkeit am<br />
Stapeleintritt vorgegeben. Die Strömungsgeschwindigkeit am Stapeleintritt ergibt sich aus dem<br />
Gesamtmassenstrom des Stapels und der Querschnittsfläche des Verteilerkanals. Außerdem ist<br />
für die U-förmige Strömung die Strömungsgeschwindigkeit in den Knotenpunkten, die sich am<br />
Ende des Verteiler- und Sammlerkanals befinden, gleich null (siehe Bild 5.2). Bei der Z-<br />
Strömung ist die Strömungsgeschwindigkeit in den Knotenpunkten am Ende des Verteilers und<br />
am Anfang des Sammlers gleich null.<br />
Die Initialisierung der unbekannten statischen Drücke und mittleren Geschwindigkeiten in den<br />
Knoten erfolgt unter der Annahme, dass die Medien über alle Zellen homogen verteilt sind. Es<br />
konnte nicht festgestellt werden, dass sich das Berechnungsergebnis ändert, wenn eine andere<br />
beliebige Startverteilung gewählt wurde. Das Ergebnis der Berechnung liefert an jedem Knotenpunkt<br />
den statische Druck sowie die über den Kanalquerschnitt gemittelte Geschwindigkeit. Die