26.12.2013 Aufrufe

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 1 Einführung und Zielsetzung<br />

Tabelle 1.2: Zielwerte für die Materialanforderungen an Polymermembranen [9]<br />

Materialanforderung Zielwert Zweck<br />

Gasdichtigkeit < 1 mA/cm² sichere räumliche Trennung der Reaktandengase /<br />

Verringerung der Mischpotentialbildung<br />

Flächenwiderstand < 0,1 Ωcm² geringe Ohmsche Verluste<br />

Quellgrad < 10 % homogene Anpressdruckverteilung<br />

Leistungsdegradation < 2 mV/1000h geringe Alterung<br />

Das perfluorierte sulfonierte Ionomer Nafion ® der Firma E.I. DuPont de Nemours ist das derzeit<br />

meistverwendete Membranmaterial in PEFCs. Das Grundgerüst dieses Polymers besteht aus<br />

Polytetrafluorethylen (PTFE). Die Leitung der Protonen wird durch Sulfonsäuregruppen ermöglicht,<br />

die kovalent an die Haupt-Polymerkette gebunden sind. Die mechanische Stabilität der<br />

Membran kann erhöht werden, wenn das ionenleitende Polymer durch ein Gewebe aus PTFE<br />

verstärkt wird [13]. Obwohl das fluorierte Haupt-Polymer der Grundstruktur der Membran einen<br />

hydrophoben Charakter gibt, sind die Sulfonsäuregruppen hydrophil. Die Leitfähigkeit der<br />

Sulfonsäuregruppen hängt stark von dem Wassergehalt in der Membran ab. Im drucklosen<br />

Betrieb stellt die Siedetemperatur des Wassers einen Grenzwert für die Betriebstemperatur dar.<br />

Nahe 100 °C führt die Wasserverdampfung zur Austrocknung der Membran und somit zum Verlust<br />

der protonenleitenden Eigenschaft.<br />

Ein neuartiges Membranmaterial, Phosphorsäure-dotiertes Polybenzimidazol (PBI), unterliegt<br />

nicht dieser Temperaturbeschränkung. Da es sich bei der Phosphorsäure um einen intrinsischen<br />

Protonenleiter handelt, benötigt diese Membran kein Wasser zur Leitung der Protonen.<br />

Dies verringert den Befeuchtungsaufwand der Reaktandengase und ermöglicht Betriebstemperaturen<br />

von deutlich über 100 °C auch unter Umgebungsdruck [14]. Ein Nachweis der geforderten<br />

Langzeitstabilität der PBI Membranen steht noch aus.<br />

Eine umfangreiche Beschreibung weiterer Membranmaterialien in Kombination mit einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

findet sich in [15].<br />

Die elektrochemische Reaktion bedarf einer katalytischen Aktivierung, um eine ausreichend<br />

hohe Reaktionsrate gewährleisten zu können. Aus diesem Grund befindet sich auf beiden<br />

Seiten der Membran eine Katalysatorschicht. Die Aufgabe des Katalysators besteht in der<br />

Absorption, Dissoziation und Oxidation beziehungsweise Reduktion der Wasserstoff- und<br />

Sauerstoffmoleküle. Die Anforderungen an den Katalysator sind demnach eine hohe elektrokatalytische<br />

Aktivität bei gleichzeitiger Stabilität in oxidierender und reduzierender Atmosphäre. In<br />

Polymerelektrolyt-Brennstoffzellen kommt auf der Anoden- und Kathodenseite bevorzugt das<br />

Edelmetall Platin als Katalysatormaterial zum Einsatz. Zur weiteren Steigerung der katalytischen<br />

Aktivität von Platin wird derzeit der Zusatz von Legierungsmetallen wie Ruthenium,<br />

Rhodium sowie Nickel, Chrom und Kobalt erforscht [16, 17]. Bereits durch einen Kohlenstoffmonoxidgehalt<br />

von weniger als 5 ppm im Brenngas kann der Platinkatalysator entscheidend<br />

inaktiviert werden [18]. Bei Betrieb der Brennstoffzelle mit Synthesegas ist daher die Verwendung<br />

einer geeigneten Katalysatorlegierung notwendig.<br />

Um den An- und Abtransport der Reaktanden sowie der Elektronen und Protonen an den Katalysatorplätzen<br />

zu gewährleisten, müssen die Katalysatorpartikel in Kontakt mit der entsprech-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!