View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3.5 Stromdichtemessung 57<br />
B<br />
Erde<br />
beinhaltet alle zeitlich konstanten Flussdichten, die beispielsweise durch das Erdmagnetfeld<br />
oder andere konstante Störquellen erzeugt werden. B beschreibt den Einfluss der<br />
Stromschienen sowie aller weiteren stromdurchflossenen Kabel auf die gemessene magnetische<br />
Flussdichte. Die durch die Stromdichteverteilung in der Brennstoffzelle erzeugte magnetische<br />
Flussdichte ist mit B<br />
BZ<br />
bezeichnet. Für die Stromdichterekonstruktion nach Gleichung<br />
3.10 ist ausschließlich die Flussdichte B<br />
BZ<br />
beziehungsweise das entsprechende Magnetfeld<br />
H relevant.<br />
BZ<br />
Die Magnetotomographie unterscheidet zwischen Differenz- und Absolutrekonstruktion. Die<br />
Differenzrekonstruktion erfordert zwei Messungen der magnetischen Flussdichte außerhalb der<br />
Brennstoffzelle unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen. Bei beiden Messungen sind der<br />
Gesamtstrom und die Position der Messpunkte identisch. Unter der Annahme, dass das<br />
Erdmagnetfeld über die Messdauer konstant ist, keine schweren Metallteile in Nähe des Messaufbaus<br />
während der Messung bewegt werden und die Stromschienen nicht verrückt werden,<br />
ergibt sich<br />
B<br />
Diff<br />
= B<br />
=<br />
Mess,1<br />
( B + B + B ) − ( B + B + B )<br />
= B<br />
Erde<br />
BZ ,1<br />
− B<br />
− B<br />
Mess,2<br />
Zuleiter<br />
BZ ,2<br />
BZ ,1<br />
Erde<br />
Zuleiter<br />
BZ ,2<br />
Zuleiter<br />
Gl. 3.12<br />
Die Differenz beider Messdatensätze erlaubt, mit Hilfe der Tikhonov-Regularisierung nach<br />
Gleichung 3.10 die Stromdichteänderung approximativ zu rekonstruieren.<br />
Absolutrekonstruktionen erfordern ebenso wie die Differenzrekonstruktionen zwei Messungen.<br />
Mit der ersten Messung werden die Flussdichtedaten einer unter den gewünschten Betriebsparametern<br />
arbeitenden Brennstoffzelle ermittelt. Der Messdatensatz enthält nach Gleichung<br />
3.11 auch die Anteile des Erdmagnetfeldes sowie der Zuleiter. Bei der zweiten Messung wird<br />
die Brennstoffzelle von den Stromschienen getrennt und durch eine Kurzschlussbrücke (KSB)<br />
aus Kupfer ersetzt. Anstelle der elektrischen Last werden die über die Kurzschlussbrücke<br />
kurzgeschlossenen Stromschienen mit einer Stromquelle verbunden. Die Stromquelle erzeugt<br />
einen Strom gleichen Vorzeichens und gleicher Stärke wie bei der ersten Messung. Die magnetische<br />
Flussdichte wird wiederum an den gleichen Positionen wie bei der ersten Messung<br />
aufgezeichnet. Dieser Messdatensatz beinhaltet neben dem Einfluss des Erdmagnetfeldes<br />
sowie der Zuleiter auch den Flussdichteanteil der durch die KSB erzeugt wird.<br />
B<br />
,<br />
= B + B + B<br />
Gl. 3.13<br />
Mess 2<br />
Erde<br />
Zuleiter<br />
KSB<br />
Die Differenz beider Messdatensätze enthält neben dem Flussdichteanteil der Brennstoffzelle<br />
den der Kurzschlussbrücke.<br />
B<br />
Abs<br />
= B<br />
=<br />
Mess,1<br />
( B + B + B ) − ( B + B + B )<br />
= B<br />
Erde<br />
BZ ,1<br />
− B<br />
− B<br />
Mess,2<br />
Zuleiter<br />
KSB<br />
BZ ,1<br />
Erde<br />
Zuleiter<br />
KSB<br />
Gl. 3.14<br />
Sind Geometrie und Position der Kurzschlussbrücke bekannt, kann B<br />
KSB<br />
nach dem Biot-<br />
Savart’schen Gesetz berechnet und aus Gleichung 3.14 eliminiert werden. Der verbleibende