View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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dichtigkeit werden durch Imprägnieren mit beispielsweise Epoxid- oder Phenolharz erreicht. Die<br />
gewünschte Strömungsstruktur kann durch Stanzen oder Prägen in die Folie kostengünstig eingearbeitet<br />
werden. Ein Nachteil der Graphitfolie ist die starke Anisotropie der elektronischen<br />
und thermischen Leitfähigkeit des Materials.<br />
Wegen der hohen Gasdichtigkeit und der mechanischen Stabilität können metallische Bipolarplatten<br />
dünner ausgeführt werden als solche auf Basis von Graphit. Dies resultiert in einer<br />
höheren volumetrischen und gravimetrischen Leistungsdichte eines Zellstapels mit Bipolarplatten<br />
aus Metall. Für den Einsatz in Brennstoffzellen werden die Werkstoffe Titan, Aluminium,<br />
Edelstahl und andere Nickel- und Eisen-basierte Legierungen favorisiert. Die Strömungsstrukturen<br />
können durch massenfertigungstaugliche Verfahren wie Prägen, Stanzen oder Ätzen<br />
kostengünstig in die metallischen Platten eingebracht werden.<br />
Die Umgebungsbedingungen in Brennstoffzellen stellen hohe Anforderungen an die metallischen<br />
Bipolarplatten. Die vorhandene Feuchte, die erhöhten Temperaturen und der geringe<br />
pH-Wert in Kombination mit elektrischen Potentialen führen bei den meisten Metallen zu<br />
Korrosion. Die bei der Korrosion entstehenden mehrwertigen Kationen schädigen die Membran,<br />
indem sie dort aktive Zentren blockieren. Einige Metalle bilden Oxidschichten, die ausreichenden<br />
Schutz gegen Korrosion bieten. Allerdings zeichnen sich diese Oxidschichten meist<br />
durch hohe elektrische Widerstände aus, die einen inakzeptablen Leistungsverlust bedingen.<br />
Um die hohen Widerstände zu vermeiden, konzentriert sich die Forschung auf zwei unterschiedliche<br />
Ansätze. Zum einen wird versucht, Materialien zu finden, die unter Brennstoffzellenbedingungen<br />
eine hoch leitfähige und korrosionsbeständige Oxidschicht ausbilden. Zum anderen<br />
besteht die Möglichkeit, die Platten durch eine Oberflächenbeschichtung mit einer<br />
chemisch und mechanisch stabilen Schicht zu schützen. Eine solche Schutzschicht muss eine<br />
zu Graphitplatten vergleichbare elektrische Leitfähigkeit mit geringen Übergangswiderständen<br />
und gleichzeitig gutem Korrosionsschutz aufweisen. Übergangsmetallkarbide, Nitride und<br />
Boride zeigen als Schutzschichten das Potential für den Einsatz in Brennstoffzellen [12]. Diese<br />
Schichten können beispielsweise in einem Tauchbad, durch Spray- oder Galvanisationsprozesse<br />
sowie durch PVD- und CVD-Verfahren (Physical-, Chemical Vapor Deposition) auf die<br />
metallischen Platten aufgetragen werden.<br />
Als MEA wird die Einheit aus der katalysatorbeschichteten ionenleitenden Polymermembran<br />
und beidseitig aufgebrachten Gasdiffusionsschichten bezeichnet. In der Sandwich-artig aufgebauten<br />
MEA finden die elektrochemischen Reaktionen statt. Die Aufgabe der typischerweise<br />
zwischen 25 und 180 µm dicken Polymermembran besteht in der Leitung der Protonen von der<br />
Anode zur Kathode, bei gleichzeitiger elektronischer Isolation der beiden Elektroden. Darüber<br />
hinaus gewährleistet die Membran die räumliche Trennung der beiden Gasräume voneinander.<br />
Die Materialanforderungen an die Membran sind in Tabelle 1.2 in Form der vom DoE definierten<br />
Zielwerte aufgelistet [9].