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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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56 3 Messaufbauten und Messmethoden<br />

Die in einem Messsensor enthaltenen drei Sensorelemente zur Messung der magnetischen<br />

Flussdichte in allen drei Raumrichtungen stehen nicht ideal orthogonal zueinander. Des Weiteren<br />

sind die Sensorelemente nicht exakt in Richtung der Koordinatenachsen ausgerichtet und<br />

aufgrund ihrer räumlichen Ausdehnung zueinander versetzt angeordnet. Um den Datenfehler<br />

bei der Messwerterfassung zu verringern, wird zu Beginn der Messungen einmalig eine rechnerische<br />

Korrektur der Winkel- und Positionsfehler der Sensoren gegenüber einem definierten<br />

Koordinatensystem durchgeführt. Dazu ist eine Leiterschleife über verdrillte Zuleiter mit einer<br />

Stromquelle verbunden. Bei bekanntem Stromfluss wird die von der Leiterschleife erzeugte<br />

magnetische Flussdichte mit den Sensoren vermessen. Aufgrund der bekannten Position und<br />

Geometrie der Leiterschleife kann das Magnetfeld berechnet werden. Ein Vergleich zwischen<br />

der berechneten und der gemessenen magnetischen Flussdichte der Leiterschleife erlaubt, die<br />

Sensorelementposition und die Verkippung beziehungsweise Verdrehung des Sensors relativ<br />

zu der Leiterschleife zu bestimmen. Die Korrektur der Messdaten für die Rekonstruktionsrechnungen<br />

erfolgt entsprechend den Abweichungen der Sensoren von der idealen Anordnung.<br />

Der Einfluss des Wechselspannungsnetzes auf die Messwerte ist vernachlässigbar. Bedingt<br />

durch die im Wechselspannungsnetz dicht nebeneinander, parallel verlegten Hin- und Rückleiter<br />

sind die entstehenden Störfelder klein im Vergleich zu den Magnetfeldern der Brennstoffzelle.<br />

Zusätzlich dämpfen Filter den Einfluss der Wechselfelder auf die Messergebnisse.<br />

Eine fundierte Fehlerabschätzung ist bei derzeitigem Entwicklungsstand der Magnetotomographie<br />

noch nicht möglich. Eine detaillierte Studie bezüglich der Messfehler und der erreichbaren<br />

Auflösung muss daher Gegenstand der nächsten Entwicklungsschritte sein.<br />

Zur Visualisierung der rekonstruierten dreidimensionalen Stromdichteverteilungen steht ein<br />

umfangreiches Programmpaket zur Verfügung. Die zur Zeit verwendete Rekonstruktionssoftware<br />

weist die Stromdichte beziehungsweise Änderungen in der Stromdichteverteilung nur<br />

qualitativ in Form unterschiedlicher Farbtöne aus. Eine Zuweisung der Farbskala auf absolute<br />

Einheiten in A/cm² ist prinzipiell möglich und wird derzeit getestet. Die Skalierung der rekonstruierten<br />

Stromdichteverteilung hängt von dem Regularisierungsparameter α , der Art der<br />

Datenfehler und der speziellen Geometrie der Brennstoffzelle ab. Unter der Voraussetzung,<br />

dass für einen gegebenen Brennstoffzellenaufbau die systematischen Fehler und damit der<br />

Fehlertyp erhalten bleiben, kann ein Abgleich zwischen rekonstruierten Stromdichteverteilungen<br />

und bekannten Verteilungen erfolgen. Messungen an zwei Betriebszuständen mit bekannter<br />

Stromdichteverteilung erlauben, eine Skalierung der Rekonstruktion für unterschiedliche Regularisierungsparameter<br />

vorzunehmen. Die resultierende, von dem Regularisierungsparameter<br />

abhängige Skalierungsfunktion kann für weitere Rekonstruktionen an geometrisch ähnlichen<br />

Brennstoffzellen genutzt werden [80]. Eine Änderung des Zellaufbaus oder der Diskretisierung<br />

würde in diesem Fall eine neue Kalibrierung erfordern.<br />

Die von den magnetoresistiven Sensoren gemessene magnetische Flussdichte<br />

Brennstoffzellenstapel setzt sich additiv aus drei Anteilen zusammen.<br />

Mess<br />

Erde<br />

Zuleiter<br />

BZ<br />

B<br />

Mess<br />

um einen<br />

B = B + B + B<br />

Gl. 3.11

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