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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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1 Einführung und Zielsetzung<br />

In naher Zukunft zeichnet sich eine Erschöpfung der kostengünstig zu gewinnenden Erdölvorräte<br />

ab. In Kombination mit Umwelt-Risiken wie dem zunehmenden Treibhauseffekt durch<br />

Kohlendioxid-Emissionen erfordert dies eine mit der Klimapolitik eng verknüpfte, zielgerichtete<br />

Politik der Ressourcenschonung. Bestandteil dieser Politik ist die Diversifizierung der verschiedenen<br />

Energiequellen nach Energieträgern und geographischen Zonen. Dies ist die Basis einer<br />

sicheren Energieversorgung, die nicht von politischen Entscheidungen oder Konflikten in den<br />

wenigen, geopolitisch instabilen Erdölexportländern abhängig ist.<br />

Zur Schonung der endlichen Ressourcen werden hocheffiziente Energieumwandler benötigt,<br />

die chemisch gespeicherte Energie mit hohem Wirkungsgrad und geringen Schadstoffemissionen<br />

in elektrischen Strom umwandeln. Derzeitige Umwandlungsaggregate wie beispielsweise<br />

Verbrennungskraftmaschinen in Kombination mit Generatoren weisen bereits einen<br />

hohen Entwicklungsstand auf, besitzen aber ein geringes Potential, die Effizienz durch Weiterentwicklungen<br />

merklich zu steigern. Vor diesem Hintergrund sind neue Technologien zur<br />

Energieumwandlung gefordert. Die eng mit der Wasserstofftechnologie verbundene Brennstoffzellentechnik<br />

scheint die gestellten Anforderungen erfüllen zu können. Prinzipbedingt können<br />

Brennstoffzellen einen höheren theoretischen Wirkungsgrad als die durch den Carnot-Faktor<br />

begrenzten Kraft-Wärme-Prozesse erreichen. Brennstoffzellen können in sehr unterschiedlichen<br />

Anwendungen und Leistungsklassen als Energieumwandler eingesetzt werden. In den Bereichen<br />

der portabeln, mobilen und stationären Anwendungen sind die angestrebten Zielkosten<br />

stark von der Leistungsklasse der Brennstoffzelle abhängig. Als Ersatz für Akkumulatoren<br />

liegen die leistungsbezogenen Zielkosten der Brennstoffzellen in einem Leistungsbereich von<br />

wenigen Watt bei ungefähr 5000 €/kW. Für brennstoffzellenbetriebene, stationäre Blockheizkraftwerke<br />

beträgt dieser Wert 1.000–1.500 €/kW. Die größte Herausforderung stellen die Zielkosten<br />

für im PKW-Antrieb eingesetzte Brennstoffzellen von circa 50 €/kW dar [1].<br />

Um die genannten Anforderungen und Kostenziele erreichen zu können, wird an der Brennstoffzellentechnologie<br />

weltweit intensiv geforscht. Brennstoffzellen werden in Deutschland als zukunftsweisende<br />

Technologie eingestuft. Die von den Bundesministerien für die Brennstoffzellenforschung<br />

bereitgestellte Fördersumme beträgt jährlich zwischen 16 und 26 M€ [2, 3]. Des Weiteren<br />

werden im Rahmen des „Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP)“ Demonstrationsprojekte<br />

im Zeitraum von 2001 bis 2005 jährlich mit rund 12 M€ unterstützt [4]. Das Budget für wasserstoff-<br />

und brennstoffzellenbezogene Forschungs- und Entwicklungsprogramme der einzelnen<br />

Bundesländer und der Europäischen Union addieren sich auf eine jährliche Fördersumme von<br />

circa 25-35 M€ [3]. Die aus öffentlichen Mitteln bereitgestellte Gesamtfördersumme liegt somit<br />

derzeit zwischen 55-70 M€/a. Die privaten Investitionen der Industrie in die Brennstoffzellentechnologie<br />

sind schwierig zu beziffern, übersteigen die öffentlichen Mittel aber bei Weitem und<br />

liegen in Deutschland bei mehreren einhundert Millionen Euro jährlich [3]. Die Brennstoffzellen-

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