View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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9.3 Zusammenfassung 171<br />
Zellstapel und damit auf die Stackleistung auswirkt. Die bei den Experimenten in Kapitel 4<br />
verwendeten Endplatten aus Edelstahl werden bei den Betrachtungen als Referenzdesign<br />
definiert.<br />
Aufgrund der Flächenpressung zwischen den Endplatten und den darunter liegenden Zellen<br />
wölben sich die Endplatten nach außen. Die Berechnungen zeigen, dass die Endplattendeformation<br />
in einem Zellstapel mit graphitischen Bipolarplatten größer ist als in einem mit Bipolarplatten<br />
aus Titan. Eine gleichmäßigere Anpressdruckverteilung über die Fläche der Diffusionsschichten<br />
kann allerdings in dem Zellstapel mit graphitischen Bipolarplatten erreicht werden.<br />
Darüber hinaus wird unter der vorliegenden Zellstapelgeometrie eine homogene Anpressdruckverteilung<br />
in einem Zellstapel mit graphitischen Bipolarplatten bei einer geringeren Zellenanzahl<br />
erreicht als in einem Zellstapel mit Bipolarplatten aus Titan. Eine homogene Anpressdruckverteilung<br />
liegt vor, wenn ein Grenzwert für das Verhältnis aus minimalem zu maximalem<br />
Anpressdruck in dem Zellstapel überschritten wird.<br />
In dem aus 50 Zellen bestehenden 5 kW Brennstoffzellenstapel liegt bei Verwendung der<br />
Referenzendplatten eine homogene Anpressdruckverteilung vor. Dieses Design ist somit<br />
bezüglich der auftretenden Wölbung für den Einsatz im Zellstapel geeignet. Die Leistung des<br />
gesamten Zellstapels wird aufgrund der vorliegenden Anpressdruckverteilung voraussichtlich<br />
nur im Promillebereich verringert sein. Da das Anpressdruckverhältnis oberhalb des definierten<br />
Grenzwertes liegt, eröffnet sich die Möglichkeit, die Endplattendicke und damit das Gewicht der<br />
Platten zu verringern.<br />
Ferner zeigen die Berechnungen, dass bei Versuchen an Einzelzellen und Short-Stacks die<br />
Stapelleistung maßgeblich durch die Anpressdruckverteilung beeinflusst werden kann. Zum<br />
Ausgleich der Endplattenwölbung ist hierbei der Einsatz einer elastischen Zwischenschicht<br />
zwischen Endplatte und Bipolarplatte empfehlenswert.<br />
Mit der verwendeten Kombination aus Flachdichtung und Diffusionsschicht wird nicht die vom<br />
Hersteller angegebene optimale Diffusionsschichtverpressung erreicht. Eine dickere Diffusionsschicht<br />
oder eine dünnere Dichtung kann ebenso wie ein angepasstes Dichtungskonzept die<br />
geforderte Verpressung bewirken.<br />
Der Gewichtsanteil der Referenzendplatten in dem betrachteten 5 kW Zellstapel beträgt 43 %.<br />
Die numerischen Berechungen zeigen, dass die Endplatten ein großes Gewichtsreduktionspotential<br />
besitzen. Bei konstanter Bauteilbelastung wird unter Variation der Werkstoffe und Geometrien<br />
die Endplattendicke so bestimmt, dass die resultierende maximale Durchbiegung der<br />
des Referenzdesigns entspricht. Für die untersuchten Varianten eröffnet der kohlefaserverstärkte<br />
Kunststoff (CFK) das größte Potential zur Gewichtsreduktion. Verlaufen die Fasern der<br />
Lagen in einem Winkel von ± 22,5° bezogen auf die kurze Seite der Platte und sind die Zuganker<br />
zur Plattenmitte hin versetzt, beträgt das Gewicht der verrippten CFK-Endplatten nur<br />
22 % von dem des Referenzdesigns. Bei den untersuchten metallischen Werkstoffen erreicht<br />
die Aluminium-Endplatte mit 33 % des Referenzgewichtes die größte Gewichtseinsparung. Der<br />
Kunststoff PEEK scheint für die Anwendung in Brennstoffzellen aufgrund des geringen Elastizitätsmoduls<br />
nicht geeignet. Allein die Vorspannung der Zuganker bewirkt im Bereich der<br />
Krafteinleitung eine Verformung, die größer als die Durchbiegung in der Plattenmitte ist.