View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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8.4 Zusammenfassung 145<br />
autarken Systembetrieb erlauben. Ohne Einsatz eines zusätzlichen Kondensators ist ein<br />
wasserautarker Betrieb bis zu einem Betriebsdruck von ungefähr 1,8 bar nur durch die Verwendung<br />
eines Gaspermeationsbefeuchters zu erzielen. Oberhalb von 1,8 bar ist die von den<br />
Wasserabscheidern aus den Abgasen abgeschiedene Wassermenge größer als die zur Befeuchtung<br />
der Reaktandengase benötigte Wassermenge. Ab diesem Betriebsdruck ist somit<br />
eine auf Pervaporation basierende Befeuchtung möglich. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass<br />
dem Kühlwasser bei der Befeuchtung Wärme entzogen wird, so dass der Wärmeübertrager zur<br />
Umgebung entsprechend kleiner dimensioniert werden kann. Kommen oberhalb eines Betriebsdruck<br />
von rund 2,2 bar Membranbefeuchter zum Einsatz, ist nach dem Verdichter eine<br />
Zwischenkühlung vorzusehen. Die Kühlung der verdichteten Luft ist notwendig, da ab diesem<br />
Druck die Lufttemperatur die für Membranbefeuchter zulässige Temperatur von rund 120 °C<br />
überschreitet [108]. Ab einem Betriebsdruck von rund 3 bar ist die Enthalpie des trockenen<br />
Luftmassenstroms theoretisch groß genug, um die Verdampfungsenthalpie zur Befeuchtung der<br />
Luft bereit zu stellen. Oberhalb dieses Drucks kann mittels eines Zerstäubers die zur kathodenseitigen<br />
Befeuchtung benötigte Wassermenge in den Luftmassenstrom eingespritzt werden.<br />
8.4 Zusammenfassung<br />
Die vorliegende Systembetrachtung untersucht für unterschiedliche Systemkonzepte den Einfluss<br />
einer Änderung des Betriebsdrucks auf die Systemleistung. Die Systemkonzepte unterscheiden<br />
sich in der kathodenseitigen Befeuchtungsart. Unterschieden wird zwischen Pervaporation,<br />
Gaspermeation und Wassereinspritzung.<br />
Es zeigt sich, dass mit steigendem Betriebsdruck die aufzuwendende Verdichterleistung stärker<br />
zunimmt als die Brennstoffzellenleistung. Aus diesem Grund sinkt die Systemleistung mit steigendem<br />
Betriebsdruck. Die maximale Systemleistung liegt bei einem Betriebsdruck von 1,1 bar<br />
vor. Sie beträgt in diesem Punkt rund 4,6 kW und liegt um rund 9 % über der Leistung eines<br />
Systems mit 2 bar Betriebsdruck.<br />
Die geforderte relative Feuchte der Reaktandengase am Eintritt in den Zellstapel beträgt 80 %.<br />
Für die unterschiedlichen Befeuchtungskonzepte werden Betriebsdruckbereiche identifiziert, in<br />
denen unter dem jeweils vorliegenden Systemaufbau ein wasserautarker Betrieb möglich ist.<br />
Unter den getroffenen Annahmen ist unterhalb eines Betriebsdrucks von 1,8 bar ein wasserautarker<br />
Betrieb nur durch die Verwendung eines Gaspermeationsbefeuchters zu erzielen. Ab<br />
einem Betriebsdruck von 1,8 bar kann die Befeuchtung mittels Pervaporation realisiert werden.<br />
Oberhalb eines Betriebsdrucks von rund 3 bar kann die Befeuchtung unter Verwendung eines<br />
Zerstäubers erfolgen, der flüssiges Wasser in das trockene Kathodengas einspritzt. Die<br />
Systemvariante mit einer über Zerstäuber realisierten Befeuchtung erscheint allerdings aufgrund<br />
der großen Verlustleistung durch den Verdichter als ungeeignet.