View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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156 9 Konstruktive Bauteiloptimierung<br />
- Versetzte Zuganker: Die Zugankerbohrungen werden um 10 mm zur Plattenmitte hin<br />
versetzt, so dass die Mittelpunkte der Bohrungen über dem Rand der Bipolarplatte<br />
liegen. Dadurch, dass die Anpresskräfte näher zur Plattenmitte eingeleitet werden, verringert<br />
sich das Biegemoment am Rand der Bipolarplatte. Auch bei den versetzten Zugankern<br />
beträgt der Abstand zwischen den Zugankerbohrungen und dem Rand der Endplatte<br />
10 mm. Die Grundfläche der Endplatten verringert sich auf 260 mm x 180 mm.<br />
Ebenfalls wird untersucht, ob durch eine Verringerung der Anpresskraft eine Gewichtsreduktion<br />
erzielt werden kann.<br />
Im Fall der vollen, nicht verringerten Anpresskraft werden die acht in Nähe der Plattenecke<br />
befindlichen Zuganker mit einem Drehmoment von 3 Nm, die restlichen mit 4 Nm angezogen.<br />
Dies entspricht einer Vorspannkraft von 2,9 kN beziehungsweise 3,9 kN. Die Gesamtvorspannkraft<br />
beträgt 70 kN. Für die Berechnungen unter verringerter Anpresskraft ist die Vorspannkraft<br />
der einzelnen Schrauben halbiert. Die Kraft wird über Unterlegscheiben von den Zugankern auf<br />
die Endplatten übertragen. Der Außen- und Innendurchmesser der Unterlegscheiben beträgt<br />
15,8 mm beziehungsweise 6,1 mm.<br />
Die Flächenpressung zwischen Bipolarplatte und Endplatte wird in der Simulation als konstant<br />
über die gesamte Kontaktfläche angenommen. Sie beträgt 10 bar. Der Anpressdruck entspricht<br />
der vom Hersteller empfohlenen Kompression der Diffusionsschicht um 40 % des unverpressten<br />
Zustandes. Um ein Kräftegleichgewicht zu erzielen, wird der Rand der Bipolarplatte bei<br />
den Berechnungen senkrecht zur Plattenebene fixiert. Der fest eingespannte Rand kann<br />
demnach Reaktionskräfte in Form einer Linienkraft aufnehmen. Die Verformung des fixierten<br />
Randes ist definitionsgemäß null.<br />
Unter den oben vorgestellten Annahmen und Randbedingungen berechnet sich die maximale<br />
Durchbiegung für das Referenzdesign zu 0,11 mm (siehe Bild 13.4, Kapitel 13.4). Diese Durchbiegung<br />
bildet den Referenzwert für alle weiteren Rechnungen.<br />
Das Potential zur Gewichtsreduktion der untersuchten Werkstoffe kann vereinfacht mit Hilfe der<br />
Plattentheorie abgeschätzt werden. Für dünne ebene Platten gilt für die Plattensteifigkeit [111]<br />
3<br />
E ⋅ h<br />
C =<br />
Gl. 9.3<br />
2<br />
12 ⋅ (1 −ν )<br />
Nach Gleichung 9.3 ist die Plattensteifigkeit C eine Funktion der Plattendicke h , des Elastizitätsmoduls<br />
E und der Querkontraktionszahl ν . Sollen die Endplatten aus unterschiedlichen<br />
Werkstoffen bei gleicher Belastung die gleiche Durchbiegung aufweisen, ergibt sich, dass die<br />
Steifigkeit für alle Platten gleich sein muss. Gemäß Gleichung 9.3 muss deshalb aufgrund der<br />
unterschiedlichen Werkstoffkennwerte E und ν die Dicke der Platten h unterschiedlich sein.<br />
Bei gleicher Länge und Breite der Endplatten folgt daraus eine Änderung ihres Volumens.