View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3.5 Stromdichtemessung 49<br />
sind, kann das Widerstandsnetzwerk beispielsweise durch einen Stanz- oder Laserschneidprozess<br />
kostengünstig aus einem einzigen Bauteil hergestellt werden. Die Rückwirkungen der<br />
Apparatur auf die Brennstoffzellen sind gering, da die Zellkomponenten nicht modifiziert sind,<br />
der Stromfluss nur minimal gestört wird und die Materialeigenschaften der Messvorrichtung<br />
denen der Zelle entsprechen. Kühlstruktur und Messapparatur bestehen aus dem gleichen<br />
Material und besitzen somit die gleichen thermischen und elektrischen Eigenschaften sowie die<br />
gleiche Dichtungswirkung. Die Integration der Messvorrichtung in einen Zellstapel ist ebenso<br />
möglich wie die Kühlung der untersuchten Zellen. Der kurze Messzyklus erlaubt die<br />
Untersuchung instationärer Betriebszustände.<br />
Es werden zwei Arten zur Bestimmung der Stromdichteverteilung unterschieden. Die erste ist<br />
als Differenzstromdichtemessung, die zweite als Absolutstromdichtemessung bezeichnet. Die<br />
Differenzstromdichtemessung vergleicht bei gleicher Gesamtstromstärke zwei unterschiedliche<br />
Betriebszustände einer Brennstoffzelle. Die Differenz der Stromdichteverteilungen beider Betriebszustände<br />
dient der Bewertung des Einflusses des variierten Betriebsparameters auf die<br />
Stromdichteverteilung. Die Absolutstromdichtemessung ermittelt die absolute Verteilung der<br />
Stromdichte in der Brennstoffzelle. Beide Arten zur Bestimmung der Stromdichteverteilung beruhen<br />
auf der Messung von Potentialdifferenzen. Aufgrund des elektrischen Materialwiderstands<br />
des expandierten Graphits tritt eine Potentialdifferenz auf, wenn Strom durch die einzelnen<br />
Segmente fließt. Die über die Kupferdrähte (vergleiche Bild 3.7) gemessene Potentialdifferenz<br />
ist direkt proportional zu dem Strom, der durch das entsprechende Segment fließt. Die<br />
Stromdichte in einem Segment ergibt sich aus dem Ohmschen Gesetz zu<br />
i<br />
Seg<br />
I<br />
Seg<br />
∆U<br />
Seg<br />
= =<br />
Gl. 3.1<br />
A R ⋅ A<br />
Seg<br />
Seg<br />
Die Segmentfläche<br />
Seg<br />
A<br />
Seg<br />
ist bekannt, der Spannungsabfall an dem Segment U<br />
Seg<br />
∆ wird gemessen.<br />
Die Bestimmung des Segmentwiderstands<br />
erfolgen.<br />
R<br />
Seg<br />
kann über zwei verschiedene Ansätze<br />
Der erste Ansatz bestimmt die Segmentwiderstände, indem in einer Messvorrichtung unter bekanntem<br />
Anpressdruck und bekannter Temperatur ein definierter Strom I<br />
Seg, Kal<br />
durch ein einzelnes<br />
Segment geleitet wird. Aus dem resultierenden Spannungsabfall ∆ wird auf den<br />
Widerstand des betreffenden Segments geschlossen.<br />
R<br />
Seg<br />
Seg,<br />
Kal<br />
U<br />
Seg , Kal<br />
∆U<br />
Seg,<br />
Kal<br />
= Gl. 3.2<br />
I<br />
Weichen die Bedingungen im Brennstoffzellenbetrieb von denen in der Messvorrichtung ab,<br />
entstehen aufgrund der Abhängigkeit der Segmentwiderstände vom Anpressdruck und der<br />
Temperatur Messfehler. In den für den Brennstoffzellenbetrieb relevanten Bereichen ist die<br />
Änderung des Materialwiderstands bei Variation des Anpressdrucks < 0,25 % / bar beziehungsweise<br />
bei Variation der Temperatur < 0,2 % / K. Der Anpressdruck über der aktiven Fläche<br />
variiert in den untersuchten Brennstoffzellen um bis zu 4 bar (siehe Kapitel 9.1.1). Dies bedingt<br />
einen Messfehler von weniger als 1 %. Der Fehler durch eine ungleichmäßige Temperatur-