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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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7.2 Membranverfahren 135<br />

7.2 Membranverfahren<br />

Bei den zur Befeuchtung der Reaktandengase in Brennstoffzellen eingesetzten Membranen<br />

handelt es sich um Lösungs-Diffusions-Membranen. In Lösungs-Diffusions-Membranen findet<br />

ein diffusionskontrollierter Stoffaustauschvorgang statt. Die Triebkraft des Transportmechanismus<br />

ist die Differenz des elektrochemischen Potentials zwischen beiden Seiten der Membran.<br />

Eine Beschreibung des Stofftransports in den Membranen erfolgt mit Hilfe des Lösungs-Diffusions-Modells<br />

[104, pp. 40], [106]. Das vorliegende Kapitel beschränkt sich auf die rein experimentelle<br />

Charakterisierung der Befeuchter. Aufbau und Geometrie des untersuchten Befeuchtermoduls<br />

entsprechen dem in Kapitel 3.1 beschriebenen Aufbau einer einzelnen Brennstoffzelle<br />

mit Mäanderströmungsstruktur. Anstelle der katalysatorbeschichteten Membran tritt eine<br />

unbeschichtete, 90 µm dicke Nafion ® -Membran. Die für den Wasseraustausch zur Verfügung<br />

stehende Membranfläche beträgt 244 cm².<br />

7.2.1 Experimentelle Charakterisierung des Pervaporationsbefeuchters<br />

In dem Pervaporationsbefeuchter trennt die quellfähige Polymermembran den zu befeuchtenden<br />

Gasraum von einem temperierten flüssigen Wasserkreislauf ab. Der Reaktandengasstrom<br />

ist im Folgenden als Permeat, das flüssige Wasser als Feed bezeichnet. Feed und Permeat<br />

werden im Gegenstrom zueinander zugeführt. Die Versuche beschränken sich auf Luft als Permeat.<br />

Luft wird dem Befeuchter getrocknet ( T Tau<br />

< -40 °C) bei Umgebungstemperatur zugeführt.<br />

Die Taupunkttemperatur des befeuchteten Permeats wird am Austritt des Befeuchters mit Hilfe<br />

eines Taupunktmessgerätes ermittelt. Der Messfehler der gemessenen Taupunkttemperatur der<br />

befeuchteten Luft wird mit ± 1 K abgeschätzt. Der Volumenstrom des flüssigen Wassers beträgt<br />

rund 1 l/min. Um Wärmeverluste an die Umgebung zu verringern, ist der Befeuchter thermisch<br />

isoliert. Eine detaillierte Beschreibung des Versuchsaufbaus findet sich in [107].<br />

In Bild 7.2 ist die Taupunkttemperatur des Permeats am Befeuchteraustritt in Abhängigkeit der<br />

Befeuchtertemperatur für unterschiedliche Gasvolumenströme und Betriebsdrücke dargestellt.<br />

Alle in diesem Kapitel bezeichneten Permeatvolumenströme sind auf trockene Luft unter<br />

Standardbedingungen (1 bar, 273 K) bezogen. Als Befeuchtertemperatur ist der Mittelwert aus<br />

Feedeintritts- und Feedaustrittstemperatur bezeichnet. Die Permeataustrittstemperatur liegt im<br />

Mittel um weniger als 2 K unter der Befeuchtertemperatur. Der maximale Temperaturunterschied<br />

zwischen Permeataustritts- und Befeuchtertemperatur tritt im Fall des größten Gasvolumenstroms<br />

bei der höchsten Befeuchtertemperatur auf und beträgt 6 K. Mit steigender Befeuchtertemperatur<br />

steigt der durch die Membran permeiierte Wassermassenstrom und somit die am<br />

Austritt des Permeats gemessene Taupunkttemperatur. Obwohl die erreichte Taupunkttemperatur<br />

des Permeats mit größer werdendem Gasvolumenstrom sinkt, steigt die übertragene<br />

Wassermenge. Der Grund dafür liegt in dem triebkraftverstärkenden Effekt eines geringeren<br />

mittleren permeatseitigen Wasserpartialdrucks. Des Weiteren bewirkt die höhere Strömungsgeschwindigkeit<br />

eine Verringerung der Konzentrationspolarisation. Eine permeatseitige Drucksteigerung<br />

führt zu deutlich erhöhten Permeattaupunkttemperaturen. Beispielsweise liegt bei<br />

einem Volumenstrom von 20 l/min und einer Befeuchtertemperatur von 70 °C die Taupunkttem-

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