View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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7.3 Zusammenfassung 139<br />
7.3 Zusammenfassung<br />
Die ionische Leitfähigkeit der in den Brennstoffzellen verwendeten Membranen hängt stark von<br />
ihrem Wassergehalt ab. Um erhöhten ohmschen Verlusten und einer möglichen Membranschädigung<br />
vorzubeugen, müssen die Reaktanden vor dem Eintritt in die Zelle befeuchtet werden.<br />
Eine experimentelle Charakterisierung eines Membranbefeuchtermoduls zeigt, dass sich Membranverfahren<br />
zur Befeuchtung der Reaktandengase in PEFCs als besonders geeignet erweisen.<br />
Das Befeuchtermodul wird sowohl als Pervaporations- als auch als Gaspermeationsbefeuchter<br />
betrieben. Aufbau und Geometrie des untersuchten Moduls entsprechen dem in Kapitel<br />
3.1 beschriebenen Aufbau einer einzelnen Brennstoffzelle mit Mäander-Strömungsstruktur.<br />
Anstelle der katalysatorbeschichteten Membran tritt eine unbeschichtete, 90 µm dicke Nafion ® -<br />
Membran. Die für den Wasseraustausch zur Verfügung stehende Membranfläche beträgt<br />
244 cm².<br />
Wird das Modul als Pervaporationsbefeuchter betrieben, zeigt sich, dass die Austrittstemperatur<br />
des befeuchteten Reaktandengases ungefähr der Befeuchtertemperatur entspricht. Die permeierte<br />
Wassermenge nimmt mit größer werdendem Gasvolumenstrom und steigender Befeuchtertemperatur<br />
zu. Eine Drucksteigerung führt zu deutlich erhöhten Taupunkttemperaturen der<br />
Reaktanden am Austritt des Befeuchters. Am Beispiel des in Kapitel 6.1 beschriebenen 5 kW<br />
Zellstapels wird für zwei unterschiedliche Betriebsdrücke die Anzahl der benötigten Befeuchterzellen<br />
in Abhängigkeit von der Brennstoffzellentemperatur präsentiert. Beispielweise werden bei<br />
einer Brennstoffzellentemperatur von 70 °C und einem Betriebsdruck von 1 bar 5 Befeuchterzellen<br />
mit einer Fläche von jeweils 244 cm² zur Befeuchtung des Wasserstoffs benötigt. Die<br />
Anzahl der Befeuchterzellen verringert sich auf 3, wenn der Betriebsdruck auf 2 bar erhöht wird.<br />
Da die Befeuchterzellen und die Brennstoffzellen baugleich sind, wird empfohlen, die anodenseitigen<br />
Befeuchterzellen in den Brennstoffzellenstapel zu integrieren. Die Speisung der<br />
Befeuchterzellen erfolgt über das nach dem Durchfluss durch den Zellstapel erwärmte Kühlmedium.<br />
Ein positiver Nebeneffekt dieser verfahrenstechnischen Verschaltung ist, dass die<br />
Erwärmung und Befeuchtung des Wasserstoffs dem Kühlmedium Wärme entzieht. Aus diesem<br />
Grund kann der Wärmeübertrager zur Abfuhr der Reaktionswärme an die Umgebung kleiner<br />
ausgeführt werden.<br />
Eine Möglichkeit, die Befeuchtung der Reaktanden ohne Kreislauf mit flüssigem Wasser zu<br />
realisieren, bietet die Gaspermeation. Hier findet ein Wasser- und Wärmeaustausch zwischen<br />
dem trockenen in die Brennstoffzelle strömenden und dem feuchten aus der Brennstoffzelle<br />
strömenden Reaktandengas statt. Die Charakterisierung des Gaspermeationsbefeuchtermoduls<br />
zeigt, dass die geforderte Wassermenge nicht mit dem vorliegenden Flachmembranmodul übertragen<br />
werden kann. Zur Befeuchtung des Oxidans wird daher die Verwendung eines Kapillaroder<br />
Hohlfaserbefeuchtermoduls empfohlen. Diese Module besitzen im Vergleich zu Flachmembranbefeuchtern<br />
eine um ungefähr eine Größenordnung größere Packungsdichte. Des<br />
Weiteren besteht die Möglichkeit, auch das Oxidans mit Hilfe eines über den Kühlwasserkreislauf<br />
gespeisten Pervaporationsbefeuchters zu befeuchten.