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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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52 3 Messaufbauten und Messmethoden<br />

liegende Messverfahren. Der Aufwand einer Segmentierung der Diffusionsschichten und Bipolarplatten<br />

der Zelle scheint nicht gerechtfertigt.<br />

3.5.2 Magnetotomographie<br />

Die noch in der Entwicklungsphase befindliche Magnetotomographie stellt das derzeit einzige<br />

bekannte Verfahren zur nicht-invasiven Bestimmung der Stromdichteverteilung in Brennstoffzellen<br />

dar. Eingriffe in die Brennstoffzellen sind ebenso nicht erforderlich wie eine Segmentierung<br />

der Zellen. Somit muss bei der Magnetotomographie im Gegensatz zu den invasiven Verfahren<br />

nicht durch den Einbau einer Messapparatur im Vorfeld festgelegt werden, an welcher<br />

Position im Zellstapel die Stromdichteverteilung ermittelt werden soll. Diese Eigenschaften<br />

machen das Verfahren gerade für den Bereich der Qualitätssicherung in der Produktion<br />

interessant.<br />

Die Magnetotomographie basiert auf der Messung der durch den Stromfluss in der Brennstoffzelle<br />

induzierten magnetischen Flussdichte. Die Messung der Flussdichte erfolgt außerhalb der<br />

Brennstoffzelle. Das Messprinzip ist auf das Messobjekt rückwirkungsfrei und erlaubt, die<br />

Stromdichteverteilung dreidimensional in Einzelzellen und Zellstapeln zu visualisieren. Der derzeitige<br />

Entwicklungsstand des Verfahrens erlaubt ausschließlich Messungen an Brennstoffzellen,<br />

die keine magnetisierbaren Werkstoffe enthalten. Zellstapel mit Bipolarplatten aus magnetisierbaren<br />

Metallen, zu denen auch Edelstahlplatten zählen, können demnach nicht untersucht<br />

werden. Messungen instationärer Betriebszustände sind mit dem in Kapitel 3.2.4 vorgestellten<br />

Messstand aufgrund der langen Messzeit von circa 15 Minuten pro Messung nicht<br />

möglich. In einem nächsten Entwicklungsschritt kann die Messzeit beispielsweise durch eine<br />

erhöhte Anzahl an Messsensoren entscheidend verringert werden, so dass auch Untersuchungen<br />

instationärer Zustände möglich erscheinen.<br />

Die physikalisch-mathematischen Grundlagen der Stromdichteberechnung werden im Folgenden<br />

erläutert. Aus Gründen der besseren Verständlichkeit wird für die Erläuterungen die in<br />

realen Brennstoffzellen vorherrschende dreidimensionale Problemstellung vereinfachend auf<br />

den zweidimensionalen Fall reduziert, indem die Stromleiter als unendlich lang und gerade<br />

angenommen werden.<br />

Die Maxwell-Gleichung beschreibt den Zusammenhang zwischen der Stromdichte i und der<br />

magnetischen Feldstärke H . Das Integral der magnetischen Feldstärke ist längs einer geschlossenen<br />

Umlauflinie gleich dem Integral der Stromdichte über die Fläche innerhalb der<br />

geschlossenen Linie<br />

<br />

H ⋅ ds = i ⋅ dA<br />

∫<br />

∫<br />

A<br />

Gl. 3.3<br />

Für einen einzelnen konzentrierten Stromleiter ergibt sich durch Integration der Gleichung 3.3<br />

entlang einer kreisförmigen Feldlinie mit dem Abstand r vom Mittelpunkt des Leiters der Betrag<br />

der Feldstärke zu

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