View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
18 2 Leistungsmodellierung einer PEFC<br />
x<br />
nɺ<br />
O2<br />
O<br />
= ⋅<br />
2<br />
nɺ<br />
O<br />
+ nɺ<br />
2 N2<br />
100%<br />
Gl. 2.18<br />
nɺ , O<br />
nɺ<br />
2 N 2<br />
bezeichnen den Sauerstoff- und Stickstoffmolenstrom am Zelleintritt. Die Kathodengaszusammensetzung<br />
variiert zwischen x<br />
O 2<br />
= 5%<br />
und x<br />
O 2<br />
= 100%<br />
.<br />
Bei allen Messungen beträgt der Betriebsdruck 2 bar, die Betriebstemperatur 70 °C und der<br />
anodenseitige Stöchiometriekoeffizient λ =1,1. Die Reaktandengase sind vollständig befeuchtet.<br />
Der Aufbau des Teststands ist in Kapitel 3.2.2 näher beschrieben.<br />
H 2<br />
Die in obigem Ansatz in Gleichung 2.17 aufgeführten Parameter, die auf die experimentellen<br />
Daten angepasst werden, sind die Tafel-Steigung b , der Faktor − ln k0<br />
, die Grenzstromdichte<br />
i<br />
G0<br />
und die charakteristische Stromdichte i ∗<br />
. Bezogen auf den Standarddruck von 1 bar beträgt<br />
die reversible Zellspannung für die vorliegenden Bedingungen 1,18 V. Der Einfluss des von<br />
dem Standarddruck abweichenden Sauerstoffpartialdrucks wird über den Faktor − ln k0<br />
berücksichtigt.<br />
Der Flächenwiderstand R ~ wird mittels Abschaltmessungen (siehe Kapitel 3.6) während<br />
der Versuche direkt experimentell ermittelt. In allen Experimenten sind die Stöchiometriekoeffizienten<br />
des Anoden- und Kathodengases konstant. Nach Gleichung 2.15 ist der kathodenseitige<br />
Faktor f<br />
λ<br />
=1,39 bekannt.<br />
Von der Sauerstoffkonzentration abhängige Parameter sind der Faktor − ln k0<br />
sowie die Grenzstromdichte<br />
i<br />
G0<br />
(siehe Tabelle 2.1). Die Tafel-Steigung b und die charakteristische Stromdichte<br />
i hängen nicht von der Sauerstoffkonzentration ab und sind daher bei der Berechnung der<br />
∗<br />
unterschiedlichen Spannungs-Stromdichte-Kennlinien konstant.<br />
Die Berechnung der Parameter erfolgt, indem für die verschiedenen U-i-Kurven die Summe aus<br />
den Quadraten der Differenzen zwischen experimentellen und theoretischen Werten mit Hilfe<br />
einer Lösungsroutine minimiert werden.<br />
Die berechneten Werte für die einzelnen Parameter sind in Tabelle 2.2 aufgeführt. Die Tafel-<br />
Steigung b =60 mV (138 mV/dec) liegt in einem für PEFC typischen Bereich. Die berechnete<br />
charakteristische Stromdichte beträgt i<br />
∗<br />
=3,6 A/cm². Bei einem Sauerstoffmolenbruch von<br />
xO 2<br />
≤21 % ist die Stromdichte der Zelle kleiner als die charakteristische Stromdichte<br />
( f λ<br />
⋅i<br />
< i∗<br />
). Bei dieser Betriebsführung ist von einem gleichmäßigen Reaktionsumsatz in der<br />
Katalysatorschicht auszugehen. Für xO 2<br />
> 21 % arbeitet die Zelle in dem intermediären Stromdichteregime<br />
( f λ<br />
⋅i<br />
≅ i∗<br />
). Der Übergang von dem Regime geringer ( f λ<br />
⋅i<br />
> i ) Stromdichte ist verbunden mit einer Zunahme der Aktivierungsüberspannung.<br />
( f λ ∗<br />
Diesem unerwünschten Effekt kann zuvorgekommen werden, indem die charakteristische<br />
Stromdichte erhöht wird. Dies gelingt durch eine verbesserte Protonenleitfähigkeit, durch eine<br />
verringerte Katalysatorschichtdicke oder eine erhöhte Tafel-Steigung (siehe Gleichung 2.10).<br />
Die berechneten Werte für den von der Sauerstoffkonzentration abhängigen Faktor − ln k0<br />
sowie das Verhältnis f λ<br />
/ i G 0<br />
zeigen einen deutlichen Trend. Wie aus Gleichung 2.14 ersichtlich,<br />
werden beide Parameter mit zunehmender Sauerstoffkonzentration kleiner. Bei dem Experiment<br />
mit einem Sauerstoffmolenbruch von x =100 % wird nicht der diffusionskontrollierte<br />
Bereich der Spannungs-Stromdichte-Kennlinie erreicht. Die berechnete Grenzstromdichte ist in<br />
diesem Fall für physikalische Interpretationen ungeeignet.<br />
O 2