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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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172 9 Konstruktive Bauteiloptimierung<br />

Als effektive Maßnahme zur Gewichtsreduktion der Endplatten erweist sich, die Krafteinleitung<br />

in Richtung der Plattenmitte zu verschieben. Mindestens 25 % des Gewichts werden eingespart,<br />

wenn die Zuganker nicht außerhalb, sondern durch den Rand der Bipolarplatten geführt<br />

werden. Werden Spanngurte anstelle der Zuganker verwendet, kann das Gewicht um weitere<br />

18 % reduziert werden. Durch eine verrippte Konstruktion werden im Durchschnitt nur 10 % des<br />

Gewichtes der ebenen Platten eingespart. Ein verringerter Anpressdruck erlaubt keine weitere<br />

Gewichtsreduktion, wenn die Zuganker durch den Rand der Bipolarplatten geführt werden.<br />

Eine Betrachtung der Herstellkosten zeigt, dass bei einer angenommenen Jahresproduktion<br />

von 10.000 Stück verrippte Endplatten am kostengünstigsten durch einen Gießprozess zu<br />

fertigen sind. Aufgrund der notwendigen spanenden Nachbearbeitung dieser Platten, sind sie<br />

teurer als ebene Platten des gleichen Werkstoffs. Während der Einsatz von CFK-Endplatten<br />

aufgrund der hohen Materialkosten fraglich erscheint, zeigen die Aluminiumplatten neben einer<br />

Gewichts- auch eine Kostenreduktion im Vergleich zu den Referenzplatten aus Stahl. Eine<br />

exemplarische Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis zeigt, dass der Verkaufspreis einer<br />

ebenen Endplatte aus Aluminium bei ungefähr 50 € pro Bauteil liegt. Der Preis für die verrippte<br />

Aluminium-Endplatte übersteigt diesen Wert nur um circa 5 % bei einem gleichzeitig um 9 %<br />

verringerten Bauteilgewicht.<br />

Für den Einsatz in dem betrachteten 5 kW Brennstoffzellenstapel werden daher bei der angestrebten<br />

Jahresproduktion die im Gießprozess hergestellten verrippten Endplatten aus Aluminium<br />

empfohlen. Im Vergleich zu dem Referenzdesign erhöht sich unter Verwendung dieser<br />

Aluminium-Endplatten die gravimetrische Leistungsdichte um mehr als 35 % auf 0,26 kW/kg.<br />

Eine weitere Steigerung der Leistungsdichte kann erreicht werden, wenn anstelle der Zuganker<br />

und Flachdichtungen Spanngurte und weiche, in die Bipolarplatte eingespritzte Dichtungen<br />

verwendet werden. Da die maximal zulässige Durchbiegung der Endplatte bei der vorliegenden<br />

Bauteilbelastung noch nicht erreicht ist, eröffnet sich hierdurch ein zusätzliches Potential zur<br />

Gewichtsreduktion.<br />

Die bei den Experimenten verwendeten NBR-Flachdichtungen erscheinen trotz ihrer guten<br />

Dichtungseigenschaften alleine aus mechanischer Sicht nicht für den Einsatz in den Zellen<br />

geeignet. Im Vergleich zu Flachdichtungen weisen profilierte Dichtungen mit Dichtlippe aus<br />

Silikon-Kautschuk bezüglich der Bauteilbeanspruchung, der benötigten Anpresskraft und dem<br />

Federweg klare Vorteile auf. Diese Vorteile kommen um so mehr zum Tragen, wenn neben den<br />

Toleranzen der Gasdiffusionsschicht auch die Toleranzen von Bipolarplatte, Membran und<br />

Dichtung bei der Auslegung der Dichtung Berücksichtigung finden.<br />

Im Vergleich zu der NBR-Dichtung erlaubt die Verwendung der untersuchten profilierten<br />

Dichtung eine Steigerung der Verpressung der Diffusionsschicht von 7 bar auf die angestrebten<br />

10 bar bei gleichzeitiger Reduktion der Anpresskraft von derzeit circa 70 kN auf 25 kN. Wie in<br />

Kapitel 9.1.2 gezeigt wurde, kann bei verringerter Anpresskraft eine Gewichtsreduktion der<br />

Endplatte von ungefähr 5 % erzielt werden. Der erhöhte Flächennutzungsgrad bei einer Zellkonstruktion<br />

mit profilierter Dichtung ermöglicht darüber hinaus bei gleichem Bauvolumen eine<br />

Leistungssteigerung von rund 15 %.

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