View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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2 Leistungsmodellierung einer PEFC<br />
Die Modellbildung gewinnt im Bereich der Brennstoffzellentechnologie nicht zuletzt aufgrund der<br />
ständig steigenden Rechnerleistung einen immer größer werdenden Einfluss. Rechenmodelle<br />
vertiefen das Verständnis der in den Zellen ablaufenden elektrochemischen Reaktionen und<br />
helfen bei der Interpretation von Messergebnissen. Sie zeigen Optimierungspotentiale auf und<br />
erlauben, Voraussagen über das Zellverhalten zu treffen. Die Modellierung trägt dadurch entscheidend<br />
zu der verfahrenstechnischen Auslegung von Brennstoffzellen bei und verringert den<br />
experimentellen Messaufwand.<br />
Verschiedene Modelle einer Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle sind aus der Literatur bekannt.<br />
Eindimensionale Rechenansätze beschränken sich auf die Beschreibung der Transportvorgänge<br />
rechtwinklig zur Zellebene und vernachlässigen jegliche Änderungen der Einflussgrößen<br />
entlang der Zellebene. Die ersten Modelle dieser Art sind in [36-38] publiziert worden. Zweidimensionale<br />
Modelle generieren die Verteilung der Parameter in einem Querschnitt der Zelle.<br />
Die untersuchte Schnittebene durch die Membranelektrodeneinheit kann entweder entlang<br />
eines Strömungskanals (along-the-channel) oder quer zu der Strömungsstruktur (across-thechannel)<br />
erfolgen [39-45]. Dreidimensionale Berechnungen liefern die detailliertesten Informationen,<br />
sind aber aufgrund des hohen Rechenaufwands sehr zeitaufwendig. Sie beschränken<br />
sich deshalb meist auf Detailbetrachtungen einer Brennstoffzelle oder eines Zellstapels [46-48].<br />
Dreidimensionale Berechnungen basieren auf einer großen Anzahl von Einflussgrößen und<br />
Parametern, die zum Teil schwierig zu bestimmen sind. Einen umfangreichen Überblick über<br />
die weltweiten Modellierungsaktivitäten im Bereich der PEFC bietet [49].<br />
Ziel der folgenden Überlegungen ist es, ein aus grundlegenden physikalischen Zusammenhängen<br />
abgeleitetes Modell zu entwickeln, das experimentelle Messergebnisse zufrieden<br />
stellend beschreiben kann. Dieses Modell soll anhand einer minimalen Parameteranzahl bei<br />
geringen Rechenzeiten eine Leistungscharakterisierung von Brennstoffzellen in Form von<br />
Spannungs-Stromdichte-Kennlinien erlauben. Dies ermöglicht die Interpretation von Messergebnissen<br />
und hilft, Optimierungspotentiale zu identifizieren. Des Weiteren soll das Modell in<br />
der Lage sein, aus wenigen Experimenten funktionale Abhängigkeiten zu ermitteln, die eine<br />
Voraussage der Leistungscharakteristik unter variierenden Betriebsbedingungen zulassen. Somit<br />
trägt das Modell dazu bei, den experimentellen Messaufwand entscheidend zu verringern.<br />
Die genannten Forderungen erfüllt ein eindimensionales (1D) Modell am besten.<br />
In diesem Kapitel werden ausgewählte, aus der Literatur bekannte 1D-Modellansätze diskutiert.<br />
Zur verbesserten Beschreibung des diffusionskontrollierten Bereiches der Spannungs-Stromdichte-Kennlinien<br />
wird ein um lokale zweidimensionale Effekte erweiterter, quasi eindimensionaler<br />
(Q1D) Ansatz vorgestellt und zwecks Validierung experimentellen Ergebnissen gegenübergestellt.<br />
Anhand eines definierten Basisfalls zeigt am Ende des Kapitels eine Sensitivitätsanalyse<br />
der aus dem Q1D-Ansatz gewonnenen Parameter Optimierungspotentiale der Zellleistung<br />
auf.