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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.5 Stromdichtemessung 51<br />

Jede weitere Zellkomponente wird durch eine Widerstandsmatrix mit jeweils 20 Knotenpunkten<br />

(5x4) modelliert. In Hauptstromrichtung (z-Richtung) sind die Materialwiderstände jeweils zur<br />

Hälfte vor und hinter den Knoten des entsprechenden Bauteils angeordnet. Diese Anordnung<br />

der Widerstände stellt sicher, dass der laterale Stromfluss durch die Bauteilmitte geleitet wird. In<br />

lateraler Richtung verbindet je ein Widerstand in x- und y-Richtung die benachbarten Knoten<br />

eines Bauteils.<br />

Da die simulierte Messzelle im Gegensatz zu der realen Messapparatur keine Spalte zwischen<br />

den einzelnen Segmenten aufweist, liegt bezüglich der auftretenden Querströme eine konservative<br />

Abschätzung vor. Die äußeren Flächen der Endplatten sind vereinfachend als Isopotentialflächen<br />

ausgeführt. Die relevanten Werkstoffkennwerte und Geometriedaten der Zellkomponenten<br />

sind in Tabelle 3.1 aufgelistet.<br />

Tabelle 3.1: Material- und Geometriewerte<br />

GDL BPE Messapparatur Endplatte<br />

Graphit Titan<br />

Leitfähigkeit 5 z=40, xy=80 10000 25 10000 [S/cm]<br />

Bauteildicke (z-Richtung) 0,25 1,8 1 10 [mm]<br />

An Einzelzellen mit unterschiedlich großer aktiver Fläche und unterschiedlichen Bipolarplattenmaterialien<br />

wird der Einfluss der lateral fließenden Ströme auf die Glättung der Stromdichteverteilung<br />

untersucht. Der Einfluss wird mit Hilfe der prozentualen Abweichung der Stromdichte<br />

zwischen MEA und der von der MEA abgewandten Fläche der Messapparatur bewertet. Um<br />

eine inhomogene Stromdichteverteilung an der Membran zu erzeugen, werden zwei der 20<br />

Membranwiderstände doppelt so groß wie die restlichen ausgeführt. Die veränderten Widerstände<br />

befinden sich entsprechend der Bezeichnung in Bild 3.7 auf Höhe von Segment 1 und<br />

Segment 2.<br />

Eine Brennstoffzelle mit Bipolarplatten aus Graphit und einer aktiven Fläche von 252 cm² wird<br />

mit einem Strom von 252 A belastet. Unter Berücksichtigung der orthotropen elektrischen<br />

Materialeigenschaften der Bipolarplatte ergibt sich eine maximale Abweichung der Stromdichte<br />

zwischen MEA und Messapparatur von weniger als 1 %. Bei einer Zelle gleicher Geometrie mit<br />

Bipolarplatten aus Titan zeigt sich dagegen eine Abweichung in der Stromdichteverteilung von<br />

rund 23 %. Bei konstanter mittlerer Stromdichte, aber einer um den Faktor 10 verkleinerten<br />

aktiven Fläche verstärkt sich die Glättung der Stromdichte. In diesem Fall beträgt die maximale<br />

prozentuale Abweichung für die Zelle mit Graphitplatten 4 % und für die Zelle mit Titanplatten<br />

31 %.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei allen Messungen aufgrund der lateral fließenden<br />

Ströme eine Glättung der Stromdichteverteilung auftritt. Sind die Dimensionen der Zelle in<br />

xy-Richtung hinreichend groß im Vergleich zu der Bauteildicke ausgeführt und ist die elektrische<br />

Leitfähigkeit der Bauteile gering, sind die Einflüsse der Querströme auf die Stromdichteverteilung<br />

sowie die Rückwirkung der Messapparatur auf das Messobjekt vernachlässigbar. Das<br />

Verfahren eignet sich somit für höherohmige Bipolarplatten aus Graphit, aber nicht für metallische<br />

Bipolarplatten. Die gestellten Anforderungen an die Messung der Stromdichteverteilung<br />

an den in Kapitel 3.1 beschriebenen Zellen mit graphitischen Bipolarplatten erfüllt das vor-

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