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TU Dresden: Forschungsbericht 2006 - im ...

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3. Große Interdisziplinäre Forschungsprojekte<br />

Teilprojekt A1 zeigten inkongruentes Schmelzen mit weiter Überdeckung der supraleitenden<br />

LuNi 2 B 2 C Verbindung und veränderter Pr<strong>im</strong>ärphase. Untersuchungen des Er-Pd-Si<br />

Phasendiagramms ergaben kongruentes Schmelzen von Er 2 PdSi 3 (1648°C) und ErPd 2 Si 2<br />

(1420°C). Präzisionsbest<strong>im</strong>mungen von Strukturparametern <strong>im</strong> Rahmen von Teilprojekt<br />

A2 erlaubten schließlich die Aufklärung kohärenter struktureller Verwachsungen, die auch<br />

die elektronischen und phononischen Eigenschaften beeinflussen.<br />

Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurde in Teilprojekt B13 ein ungewöhnliches<br />

Verhalten des elektronischen Teils der spezifische Wärme c p (T) von Mg 10 B 2 Einkristallen<br />

bei Temperaturen unterhalb von T c ≈ 8 K beobachtet. Ein Vergleich dieser Messungen<br />

mit S<strong>im</strong>ulationen <strong>im</strong> Rahmen der Zweiband-Eliashberg-Theorie für σ and π Elektronen,<br />

die in Kollaboration mit B10 durchgeführt wurden, zeigt, dass die Elektron-Phonon-Zwischenbandkopplungskonstante<br />

etwa doppelt so groß ist wie bisher angenommen. Dieses<br />

Phänomen tritt speziell bei schwach gekoppelten elektronischen π-Systemen auf und sollte<br />

auch für Seltenerd-Übergangsmetall-Borkarbide Bedeutung haben. Bei magnetischen Borkarbiden<br />

ist, wie in Teilprojekt B10 vorausgesagt und in Teilprojekt B13 jetzt auch mittels<br />

Punktkontakt-Tunnelspektroskopie exper<strong>im</strong>entell nachgewiesen werden konnte, ein Verschwinden<br />

der Zwischenbandkopplung Voraussetzung für die Koexistenz von Magnetismus<br />

und Supraleitung. Die elektronische Bandstruktur von LuNi 2 B 2 C wurde <strong>im</strong> Teilprojekt B19<br />

mit Hilfe von de Haas-van Alphen-Untersuchungen in Feldern bis zu 70 T untersucht und<br />

zum ersten mal eine Anisotropie der supraleitenden Kopplungsstärke best<strong>im</strong>mt.<br />

Eine weitere, für den SFB wichtige Substanzklasse sind Seltenerd-Übergangsmetallsilizide.<br />

Einkristalle von ErPd Si , CePd Si , and EuCu Si wurden mit der Floating-Zone-<br />

2 2 2 2 2 2<br />

Methode gezüchtet und strukturell in Teilprojekt A2 untersucht. Die Spindynamik der<br />

Schwere-Fermionen Verbindung YbRh Si , die wie YbIr Si von B14 als große Einkristalle<br />

2 2 2 2<br />

präpariert werden konnten, wurde in Teilprojekt B23 mittels durchst<strong>im</strong>mbarer Hochfeld-<br />

ESR-Spektroskopie untersucht. Die Analyse der bisherigen Daten deutet darauf hin, dass<br />

in den ESR-Parametern erstmals der Übergang zwischen Nichtfermiflüssigkeits- und<br />

Fermiflüssigkeitsverhalten beobachtbar ist. Photoemissionsuntersuchungen an diesen<br />

Verbindungen, die <strong>im</strong> Rahmen von B16 durchgeführt wurden, zeigen starke Dispersionen<br />

der 4f-Photoemissionssignale, die <strong>im</strong> Rahmen einer einfachen Näherung des periodischen<br />

Anderson-Modells auf eine Wellenvektor-Abhängigkeit der Hybridisierung zurückgeführt<br />

werden konnten. Bei Neutronenstreumessungen an CeCu Si und Messungen der Myo-<br />

2 2<br />

nenspinrotation <strong>im</strong> Rahmen von Teilprojekt B17 wurde bei 2% Ge-dotiertem CeCu Si 2 2<br />

Antiferromagnetismus und Supraleitung entdeckt, die sich wie in reinem CeCu Si ge-<br />

2 2<br />

genseitig ausschließen. In supraleitendem CeCu Si wurde erstmals mittels inelastischer<br />

2 2<br />

Neutronenstreuung <strong>im</strong> supraleitenden Zustand eine Anregungslücke in den Spinanregungen<br />

detektiert, die Hinweise auf die supraleitende Energielücke geben kann. ESR-Messungen<br />

an Tb PdSi3 <strong>im</strong> Rahmen von Teilprojekt B23 ergaben wichtige Ergebnisse für die Inter-<br />

2<br />

pretation dieser Daten.<br />

In Teilprojekt B14 gelangen Messungen der spezifischen Wärme unter extremem Druck<br />

(> 15 kbar), sehr tiefen Temperaturen (< 0.05 K) und hohen Magnetfeldern (> 14 T) an sehr<br />

kleinen Einkristallen der Verbindung CeCoIn , die neue Erkenntnisse über die Existenz eines<br />

5<br />

sehr ungewöhnlichen supraleitenden Zustandes in dieser Verbindung lieferten. Winkelaufgelöste<br />

Photoemissionsexper<strong>im</strong>ente an diesen Verbindungen <strong>im</strong> Rahmen von Teilprojekt<br />

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