TU Dresden: Forschungsbericht 2006 - im ...
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1. Die Forschung an der Technischen Universität <strong>Dresden</strong> <strong>im</strong> Überblick<br />
Besonders zu erwähnen sind auch die in der Arbeitsgruppe von Dr. Schwenzer erzielten<br />
Ergebnisse über eine Methode zur Immobilisierung von Nukleinsäuren als modulares<br />
System für die Funktionalisierung von Implantatoberflächen, aus denen auch eine Patentanmeldung<br />
hervorging.<br />
Trotz der Beurlaubung von PD Dr. Bertau, der eine Vertretungsprofessur an der <strong>TU</strong>-Bergakademie<br />
Freiberg übernommen hat, liefen die Arbeiten zu Ganzzellbiotransformationen<br />
mit Bäckerhefe in vollem Umfang weiter.<br />
Die Professur für Lebensmittelchemie hat <strong>im</strong> Berichtsjahr eine durch die DFG geförderte<br />
interdisziplinäre Kooperation mit dem Biozentrum der Universität Halle zur Thematik<br />
„Aminosäure- und Peptidtransport“ etablieren können. Diese Untersuchungen haben unter<br />
anderem die Risikobewertung technologisch behandelter Lebensmittelproteine zum Ziel.<br />
In diesem Zusammenhang stehen auch entsprechende Industrieprojekte mit namhaften<br />
Unternehmen der Lebensmittelbranche.<br />
Darüber hinaus sind nahezu alle Promotionsstellen am Institut für Lebensmittelchemie<br />
mit Frauen besetzt. Die Lebensmittelchemie leistet damit einen maßgeblichen Beitrag zur<br />
Gleichstellung von Frauen in den Naturwissenschaften.<br />
Die Analytik von Umweltkontaminanten in Lebensmitteln wie Dioxinen, PAK, Mykotoxinen<br />
und Pestiziden unterliegt durch Einführung neuer Verbindungen und aufgrund<br />
neuer toxikologischer Erkenntnisse einem stetigen Wandel. Zudem werden <strong>im</strong>mer wieder<br />
Substanzen entdeckt, die gesundheitsschädlich sind, wie z.B. Acrylamid oder 3-Monochlor-1,2-propandiol<br />
(3-MCPD). Die notwendigen Analysenmethoden zur Untersuchung<br />
der oben genannten Substanzen werden <strong>im</strong> Arbeitskreis und <strong>im</strong> Rahmen von Diplom- und<br />
Doktorarbeiten entwickelt. Die Ergebnisse werden umgehend in die Lehre (Lebensmitteltoxikologie<br />
und Umweltanalytik) eingebracht.<br />
Für die Beurteilung der Honigqualität werden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />
Honigverband e. V. verschiedene Indikatorsubstanzen geprüft; aber auch die Auswirkungen<br />
einer seit kurzem zugelassenen Filtration von Honigen werden untersucht.<br />
Erst seit der Entdeckung des 16-O-Methylcafestols 1989 als Indikatorsubstanz für den<br />
preiswerteren Robusta-Kaffee können Robusta-Anteile ab 2% sicher nachgewiesen und<br />
Aussagen wie „100% Arabica“ oder „reiner Hochlandkaffee“ überprüft werden. Die Analytik<br />
des 16-OMC ist als DIN-Methode etabliert worden und wird sowohl für Röstkaffee<br />
als auch mit leichten Modifizierungen für Instantkaffee angewendet. Neben 16-OMC und<br />
Coffein wird auch das Verhältnis Cafestol/Dehydrocafestol best<strong>im</strong>mt, das zur Abschätzung<br />
des Röstgrades dient. Freie Diterpene, aber auch C5HT werden zum Nachweis einer<br />
Dämpfung oder zum Erkennen ungünstiger Lagerbedingungen genutzt.<br />
Die Professur für Lebensmittelkunde und Bedarfsgegenstände kooperiert mit dem Institut<br />
für Fischereiökologie der BFA Fischerei in Hamburg (Ökotoxizität von phenolischen<br />
Substanzen, Fischeitest).<br />
Der interfakultative SFB 287 „Reaktive Polymere“ wurde 2005 für die 4. Periode bis<br />
12/2007 bestätigt. Mehrere Doktoranden, 2 volle Wissenschaftler-Stellen, 1 Laborantin<br />
und 1 Bürokraft werden dadurch finanziert.<br />
Die Professur Makromolekulare Chemie und Textilchemie, Prof. Adler, ist Mitglied des<br />
<strong>2006</strong> installierten Excellenzclusters „Regenerative Therapien“.<br />
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