TU Dresden: Forschungsbericht 2006 - im ...
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SONDERFORSCHUNGSBEREICHE 3.1.<br />
B21 erlaubten, die Fermifläche von CeCoIn zu vermessen sowie die elektronische Struktur<br />
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entlang best<strong>im</strong>mter, besonders interessanter Richtungen <strong>im</strong> k-Raum zu untersuchen. Dabei<br />
wurden Schwere-Fermion-artige Phänomene beobachtet, die ein besseres Verständnis der<br />
makroskopischen Eigenschaften dieser Substanzen ermöglichen.<br />
Im Teilprojekt A6 wurden ferner Lanthanoid-Münzmetall-Diarsenide LnMAs (Ln =<br />
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La, Ce – Lu; M = Ag, Au) untersucht. Die Kristallstrukturen dieser Verbindungsgruppe<br />
lassen sich als unterschiedliche Verzerrungsvarianten eines hochsymmetrischen Strukturtyps<br />
beschreiben. Art und Ausmaß der Verzerrung haben dabei Einfluss auf physikalische<br />
Eigenschaften dieser Verbindungen, wie etwa das Leitfähigkeitsverhalten.<br />
Untersuchungen an hartmagnetischen Materialien konzentrierten sich auf RCo-Verbindungen.<br />
In B11 wurde mit Hilfe von Dichtefunktional-Rechnungen vorhergesagt, dass die<br />
ferromagnetische Verbindung YCo , die seit Jahrzehnten für ihre große magneto-kristalline<br />
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Anisotropie bekannt ist, unter hohem Druck einen isostrukturellen Volumenkollaps erleidet.<br />
Diese Vorhersage wurde exper<strong>im</strong>entell bestätigt und als erstes nachgewiesenes Beispiel<br />
eines Lifshitz-Überganges erster Ordnung klassifiziert.<br />
Im Rahmen der Projekte A4, A7 und B20 wurden epitaktische Dünnschichten und Schichtsysteme<br />
mit besonderen magnetischen und/oder supraleitenden Eigenschaften hergestellt<br />
und untersucht. In den Teilprojekten A4 und A7 konzentrierten sich die Arbeiten <strong>im</strong> Jahr<br />
<strong>2006</strong> auf die Untersuchung der Wechselwirkung von supraleitenden und magnetischen<br />
Eigenschaften in epitaktischen Holmium-Nickel-Borkarbidschichten und in dünnen Hybridstrukturen<br />
aus hartmagnetischen Sm-Co und supraleitenden Nb-Schichten. Auf Grund<br />
der komplexen Phasenbeziehungen ist die detaillierte Charakterisierung der Realstruktur für<br />
die Interpretation der supraleitenden und magnetischen Eigenschaften von entscheidender<br />
Bedeutung. Es wurde begonnen, Schichtsysteme, bestehend aus Nb - SmCo und Pr – Co<br />
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mittels konventioneller und hochauflösender Transmissionselektronenmikroskopie zu untersuchen<br />
und die Orientierungs- und Phasenbeziehungen zu charakterisieren. Eindeutig<br />
orientierte, eptiaktische SmCo -Schichten erlaubten in Teilprojekt B20 eine detaillierte<br />
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globale und lokale Untersuchung des Koerzivitätsmechanismus. Das hohe Koerzitivfeld<br />
von bis zu 3,5 Tesla wird durch Pinning von Domänenwänden erreicht, <strong>im</strong> Gegensatz zu den<br />
bisher untersuchten nukleationskontrollierten epitaktischen Nd-Fe-B-Schichten. In Form<br />
dünner Schichten konnte erstmals auch die metastabile Phase PrCo hergestellt werden.<br />
7<br />
Durch eptiaktisches Wachstum wurde ein bisher für SE-Co Materialien nicht erreichbares<br />
Energieprodukt von 310 kJ/m³ erzielt.<br />
Im Teilprojekt B7 wurde durch Diffraktionsexper<strong>im</strong>ente und Messung der Anregungsspektren<br />
ein Durchbruch bei der Erklärung des Spinglasverhaltens spezieller frustrierter<br />
Magnete erzielt. Weiterhin wurde das magnetoelastische Paradoxon (Unterdrückung<br />
magnetoelastischer Verzerrungen an Substanzen mit L=0) durch magnetostriktive Untersuchungen,<br />
z.T. bis zu höchsten Magnetfeldern von 50 T, und Streuexper<strong>im</strong>ente an<br />
Gd-Verbindungen untermauert.<br />
Zur Beschreibung physikalischer Eigenschaften von quantenkritischen Punkten wurde<br />
von Teilprojekt B1 ein Projektor-basiertes Renormierungsverfahren entwickelt, mit dem<br />
sich Vielteilchen-Hamiltonoperatoren in eine möglichst einfache, auswertbare Form<br />
transformieren lassen. Als ein Anwendungsbeispiel wurde der Quantenphasenübergang <strong>im</strong><br />
Holstein-Modell von einer metallischen in eine nichtmetallische Peierls-Phase quantitativ<br />
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