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TU Dresden: Forschungsbericht 2006 - im ...

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DFG-SCHWERPUNKTPROGRAMM 1130<br />

»Infektionen des Endothels«<br />

Laufzeit: 2002 - 2008<br />

Koordinator: Prof. Dr. Hans-J. Schnittler<br />

Telefon: (0351) 458 - 6007<br />

Fax: (0351) 458 - 6301<br />

E-Mail: hans.schnittler@mailbox.tu-dresden.de<br />

Fakultät: Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus<br />

Internet: http://tu-dresden.de/med/phy/hjs<br />

DFG-SCHWERPUNKTPROGRAMME 3.5.<br />

Wissenschaftliche Zielstellung:<br />

Das Schwerpunktprogramm „Infektionen des Endothels“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

umfasst siebzehn Einzelprojekte, die an dreizehn Universitäten<br />

Deutschlands und einer Universität Österreichs lokalisiert sind. Die Laufzeit des Projektes<br />

beträgt 3 mal 2 Jahre und befindet sich derzeit in der dritten Antragsperiode.<br />

Für Details siehe: >http://www.endothelial-infections.de:8080/<<br />

Zahlreiche bakterielle und virale Infektionskrankheiten des Menschen sind mit einer<br />

massiven Beteiligung der Blutgefäße verbunden. Insbesondere spielen die vaskulären<br />

Endothelzellen, die innere Zellauskleidung des Herzens und der Gefäße, eine kritische<br />

Rolle, da sie eine strategisch bedeutsame Lokalisation als Grenzschicht zwischen dem Blut<br />

und dem Gewebe einnehmen. Das Endothel hat eine bedeutende funktionelle Rolle bei der<br />

Regulation des Blutdruckes, der Organdurchblutungperfusion, der Blutgerinnung und dem<br />

Flüssigkeits- und Sauerstoffaustausch in den Geweben. Zudem sind Endothelzellen bei der<br />

Neubildung von Gefäßen, der Angiogenese, und <strong>im</strong> Rahmen von Wundheilungsprozessen<br />

von essentieller Bedeutung.<br />

Bei einigen bakteriellen und viralen Infektionskrankheiten wird das Endothel pr<strong>im</strong>är<br />

infiziert. Ein Beispiel hierfür ist das erst 1998 isolierte Nipah Virus, das aus Patienten mit<br />

akuter Encephalitis in Malaysia isoliert wurde. Dieses Virus ist endotheliotropisch und führt<br />

zu Zellzerstörungen mit entsprechendem Funktionsverlust. Andere direkte Infektionen des<br />

Endothels führen nicht zu einer Zellzerstörung, sondern <strong>im</strong> Gegenteil zu Endothelzellproliferation<br />

und zu Gefäßtumoren, wie z.B. durch das „humane Immundefizienzvirus“<br />

(führt zum Karposi Sarkom) oder das Bakterium „bartonella henselae“ <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Katzenkratzkrankheit. Indirekt wird das Endothel <strong>im</strong> Rahmen von zahlreichen Infektionskrankheiten<br />

durch eine erregervermittelte Freisetzung von Entzündungsmediatoren oder<br />

Toxinen massiv gestört. Auch hier treten in der Folgezeit Funktionsverluste des Endothels<br />

auf, die bis zur Entwicklung eines Kreislaufschocks führen können. Erkrankungen, bei denen<br />

die Beteiligung des Endothels und des Gefäßsystems auch für den Laien offensichtlich ist,<br />

sind hämorrhagische Fieber. Sie werden durch verschiedene Viren, wie z.B. Ebola Viren,<br />

oder enterohämorrhagischer E. coli-Bakterien hervorgerufen und führen zum Blutaustritt<br />

aus dem Gefäßsystem.<br />

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