TU Dresden: Forschungsbericht 2006 - im ...
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DFG-SCHWERPUNKTPROGRAMME 3.5.<br />
Inhaltliche Beschreibung der Teilprojekte der <strong>TU</strong> <strong>Dresden</strong>:<br />
Neutronenstromexper<strong>im</strong>ent zur Aufklärung der Mikrostruktur gescherter Ferrofluide<br />
unter Einfluss magnetischer Felder<br />
(Institut für Strömungsmechanik, Professur für Magnetofluiddynamik, Prof. Dr. rer. nat.<br />
habil. Stefan Odenbach)<br />
Im ersten der beiden Teilprojekte an der <strong>TU</strong> <strong>Dresden</strong> stand die Untersuchung des rheologischen<br />
Verhaltens magnetischer Flüssigkeiten <strong>im</strong> Zentrum des Interesses. Wie zuvor<br />
schon erwähnt wurde, zeigen Ferrofluide unter Einwirkung eines Magnetfeldes eine<br />
deutliche Erhöhung ihrer Viskosität, die in der klassischen Beschreibung der Ferrohydrodynamik<br />
auf eine Behinderung der freien Rotation der magnetischen Partikel in einer<br />
Scherströmung durch die Feldeinwirkung zurückgeführt wird. Vergleicht man jedoch die<br />
exper<strong>im</strong>entellen Resultate mit der Theorie so zeigt sich, dass der theoretische Ansatz die<br />
empirisch gefundenen Veränderungen deutlich unterschätzt. Dieser Unterschied kann auf<br />
mikrostrukturelle Veränderungen in der Flüssigkeit zurückgeführt werden, d. h. auf die<br />
Bildung von Ketten magnetischer Partikel durch deren magnetische Wechselwirkung <strong>im</strong><br />
Magnetfeld. Um den Einfluss der grundsätzlichen strukturellen Parameter von Ferrofluiden<br />
auf den so genannten magnetoviskosen Effekt untersuchen und mit den mikrostrukturellen<br />
Veränderungen korrelieren zu können, wurde <strong>im</strong> Rahmen des Teilprojekts ein spezielles<br />
Rheometer entwickelt, mit dem <strong>im</strong> gleichen exper<strong>im</strong>entellen Aufbau sowohl die rheologischen<br />
Eigenschaften der Fluide vermessen, als auch Untersuchungen zu den relevanten<br />
mikrostrukturellen Veränderungen mittels Neutronenkleinwinkelstreuung durchgeführt<br />
werden konnten. Die Neutronenkleinwinkelstreuung liefert dabei ein Abbild der Mikrostruktur,<br />
das mit den Ergebnissen, z. B. molekulardynamischer S<strong>im</strong>ulation, verglichen<br />
werden kann. Durch die Vernetzung des Projekts innerhalb des Schwerpunktprogramms<br />
ist es dabei gelungen, durch den Vergleich der exper<strong>im</strong>entellen Daten mit den Ergebnissen<br />
theoretisch arbeitender Gruppen ein detailliertes Bild der mikroskopischen Struktur von<br />
Ferrofluiden in Scherströmungen und unter Magnetfeldeinfluss zu gewinnen. Auf der<br />
Basis dieser Erkenntnisse konnten neuartige Ferrofluide synthetisiert werden, die verbesserte<br />
magnetorheologische Eigenschaften haben. Mit diesen verbesserten Fluiden wurden<br />
ebenfalls innerhalb des Programms technische Anwendungen, insbesondere <strong>im</strong> Kontext<br />
der Mikropositionierung, entwickelt.<br />
Röntgentomographische Untersuchung der Biodistribution magnetischer Partikel in<br />
biomedizinischen Anwendungen von Ferrofluiden<br />
(Institut für Strömungsmechanik, Professur für Magnetofluiddynamik, Prof. Dr. rer. nat.<br />
habil. Stefan Odenbach)<br />
Das zweite an der <strong>TU</strong> <strong>Dresden</strong> angesiedelte Projekt befasst sich mit einer Problematik aus<br />
dem biomedizinischen Zweig des Schwerpunktprogramms. Eine fundamentale Fragestellung<br />
der biomedizinischen Applikation magnetischer Nanopartikel betrifft deren Verteilung<br />
<strong>im</strong> Gewebe und dabei insbesondere innerhalb des Tumors. Derartige Untersuchungen<br />
werden in der Medizin typischerweise mittels histologischer Schnitte durchgeführt, womit<br />
aber nur lokale Informationen erzielt werden. Im Rahmen des Teilprojekts war es daher das<br />
Ziel, die dreid<strong>im</strong>ensionale Verteilung der Partikel mit hoher räumlicher Auflösung mittels<br />
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