Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB
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Entsprechend den Branchenstandards werden seit einigen<br />
Jahren im Risikomanagement der RLB NÖ-Wien in einem<br />
Contingency Plan Simulationsanalysen unter der Berücksichtigung<br />
mehrerer Szenarien durchgeführt. Abgeleitet<br />
aus makroökonomischen Parametern werden im Rahmen<br />
des Gesamtbankstresstests ein „bad case“ <strong>und</strong> ein „worst<br />
case“ Szenario für alle relevanten Risikoarten gerechnet<br />
<strong>und</strong> deren Auswirkung auf die Eigenkapitalquoten der<br />
Bank simuliert. Aus den Stresstest-Analysen werden<br />
laufend Maßnahmen zur Risikominderung bzw.<br />
-begrenzung abgeleitet.<br />
KREDITRISIKO<br />
Die RLB NÖ-Wien definiert das Kreditrisiko als jenen<br />
Verlust, der durch Nichterfüllung der vertraglichen<br />
Verpflichtungen von K<strong>und</strong>en oder von Kontrahenten<br />
entsteht. Kreditrisiko resultiert einerseits aus dem<br />
traditionellen Kreditgeschäft (Verlust durch Kreditausfälle<br />
<strong>und</strong> die sich daraus ergebende Gestionierung des<br />
Kreditengagements aufgr<strong>und</strong> einer Bonitätsverschlechterung)<br />
sowie andererseits aus dem Handel bzw.<br />
Abschluss von Marktrisikoinstrumenten (Ausfallsrisiko auf<br />
Seiten der Kontrahenten bei Derivaten).<br />
Im Kreditrisiko ist auch das Länder- bzw. Transferrisiko aus<br />
in Not geratenen Ländern sowie das Kontrahentenrisiko<br />
aus dem Derivategeschäft mitberücksichtigt. Das Länderbzw.<br />
Transferrisiko ist das Risiko, dass der Schuldner<br />
seinen Verpflichtungen bedingt durch hoheitliche<br />
Maßnahmen eines Staates nicht <strong>nach</strong>kommen kann. Unter<br />
das Transferrisiko fällt auch das Risiko, dass Fälligkeiten<br />
eines in finanzielle Notlage geratenen Landes aufgr<strong>und</strong><br />
einer zwischenstaatlichen Vereinbarung umgeschuldet,<br />
also um mehrere Jahre aufgeschoben, werden. Dieses<br />
Risiko wird gesondert limitiert.<br />
Das Kontrahentenausfallsrisiko aus dem derivativen<br />
Geschäft wird im Rahmen der aufsichtsrechtlichen<br />
Eigenmittelberechnung in der RTFA berücksichtigt. Das<br />
Risiko aus diesem Geschäft wird durch Einsatz eines<br />
Nettings (Gegenverrechnung der Forderungen <strong>und</strong> der<br />
Verbindlichkeiten) minimiert.<br />
Das Kreditrisiko stellt einen erheblichen Teil des Risikos<br />
der RLB NÖ-Wien dar. Den Vertriebseinheiten sind daher<br />
im Zuge des Kredit- <strong>und</strong> Risikomanagementprozesses die<br />
Hauptabteilung RMG mit ihren Abteilungen<br />
Kreditrisikomanagement (KRM), Bilanz- <strong>und</strong> Unternehmensanalyse<br />
(BUA), MRM <strong>und</strong> GBR sowie für<br />
K<strong>und</strong>enengagements mit Unterstützungsbedarf die<br />
Hauptabteilung SAN mit den Abteilungen Sondergestion<br />
(SOG) <strong>und</strong> Risikoverwaltung (RIV) zur Seite gestellt. Die<br />
Aufgaben dieser Organisationseinheiten bestehen sowohl<br />
in der Unterstützung <strong>und</strong> Kontrolle bei der Messung <strong>und</strong><br />
Steuerung des Kreditrisikos als auch in der Sanierung <strong>und</strong><br />
unter Umständen der Verwertung von Problemengagements.<br />
Das Kreditrisiko der RLB NÖ-Wien wird sowohl auf<br />
Einzelkreditbasis der K<strong>und</strong>en als auch auf Portfoliobasis<br />
beobachtet <strong>und</strong> analysiert. Basis für die Kreditrisikosteuerung<br />
<strong>und</strong> Kreditentscheidung ist die vom Vorstand<br />
der RLB NÖ-Wien genehmigte Risikopolitik. Gr<strong>und</strong>sätze<br />
zur Kreditgewährung sind schriftlich in der Risikopolitik<br />
<strong>und</strong> im Handbuch Risikomanagement dokumentiert,<br />
wobei insbesondere geschäftspolitische Aussagen zu den<br />
Themen Kreditprüfung, Besicherung sowie Anforderungen<br />
an Ertrag <strong>und</strong> Risiko darin getroffen werden.<br />
Das Länderrisiko findet in der RLB NÖ-Wien Eingang in die<br />
Kreditrisikobewertung beim Einzelk<strong>und</strong>en. Bei der Analyse<br />
von Länderrisiken, die in der Kreditrisikobewertung<br />
Deckung finden, bedient sich die RLB NÖ-Wien unter<br />
anderem der professionellen Unterstützung der Abteilung<br />
Analysis Financial Institutions & Countries der Raiffeisen<br />
Bank International AG (RBI). Die internen Länderratings<br />
bilden unter anderem die Gr<strong>und</strong>lage für das bankeigene<br />
Länderlimitsystem, welches Gültigkeit für alle<br />
Organisationsein-heiten des Unternehmens hat. Auch bei<br />
der Analyse von Bankenrisiken gibt es eine enge<br />
Zusammenarbeit mit der genannten Abteilung der RBI.<br />
Des Weiteren hat die RLB NÖ-Wien in Form einer<br />
Datenbank Zugang auf den Länder- <strong>und</strong> Banken-<br />
Ratingpool der RBI.<br />
MARKTRISIKO<br />
Das Marktrisiko steht für die Gefahr eines Verlustes, der<br />
durch die Veränderung von Marktpreisen <strong>und</strong> von diesen<br />
abgeleiteten Parametern eintreten kann. Die RLB NÖ-Wien<br />
differenziert das Marktrisiko <strong>nach</strong> Zins-, Währungs-, anderen<br />
Preis- sowie Volatilitätsrisiken.<br />
Die RLB NÖ-Wien führt ein Handelsbuch, über das Zins<strong>und</strong><br />
Währungsgeschäfte abgeschlossen werden.<br />
Geschäfte im mittel- bis langfristigen Bereich werden über<br />
das Bankbuch abgewickelt. Das Marktrisiko aus K<strong>und</strong>engeschäften<br />
wird über die Transferpreismethode in das<br />
Treasury transferiert <strong>und</strong> dort zentral gesteuert.<br />
Der Vorstand sowie die Portfolioverantwortlichen der RLB<br />
NÖ-Wien erhalten täglich einen VaR-Report (Value at Risk),<br />
der über die aktuelle Limitauslastung im gesamten<br />
Handelsbuch <strong>und</strong> in den einzelnen Portfolios des Handelsbuches<br />
informiert.