26.01.2014 Aufrufe

Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB

Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB

Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

19<br />

Entsprechend den Branchenstandards werden seit einigen<br />

Jahren im Risikomanagement der RLB NÖ-Wien in einem<br />

Contingency Plan Simulationsanalysen unter der Berücksichtigung<br />

mehrerer Szenarien durchgeführt. Abgeleitet<br />

aus makroökonomischen Parametern werden im Rahmen<br />

des Gesamtbankstresstests ein „bad case“ <strong>und</strong> ein „worst<br />

case“ Szenario für alle relevanten Risikoarten gerechnet<br />

<strong>und</strong> deren Auswirkung auf die Eigenkapitalquoten der<br />

Bank simuliert. Aus den Stresstest-Analysen werden<br />

laufend Maßnahmen zur Risikominderung bzw.<br />

-begrenzung abgeleitet.<br />

KREDITRISIKO<br />

Die RLB NÖ-Wien definiert das Kreditrisiko als jenen<br />

Verlust, der durch Nichterfüllung der vertraglichen<br />

Verpflichtungen von K<strong>und</strong>en oder von Kontrahenten<br />

entsteht. Kreditrisiko resultiert einerseits aus dem<br />

traditionellen Kreditgeschäft (Verlust durch Kreditausfälle<br />

<strong>und</strong> die sich daraus ergebende Gestionierung des<br />

Kreditengagements aufgr<strong>und</strong> einer Bonitätsverschlechterung)<br />

sowie andererseits aus dem Handel bzw.<br />

Abschluss von Marktrisikoinstrumenten (Ausfallsrisiko auf<br />

Seiten der Kontrahenten bei Derivaten).<br />

Im Kreditrisiko ist auch das Länder- bzw. Transferrisiko aus<br />

in Not geratenen Ländern sowie das Kontrahentenrisiko<br />

aus dem Derivategeschäft mitberücksichtigt. Das Länderbzw.<br />

Transferrisiko ist das Risiko, dass der Schuldner<br />

seinen Verpflichtungen bedingt durch hoheitliche<br />

Maßnahmen eines Staates nicht <strong>nach</strong>kommen kann. Unter<br />

das Transferrisiko fällt auch das Risiko, dass Fälligkeiten<br />

eines in finanzielle Notlage geratenen Landes aufgr<strong>und</strong><br />

einer zwischenstaatlichen Vereinbarung umgeschuldet,<br />

also um mehrere Jahre aufgeschoben, werden. Dieses<br />

Risiko wird gesondert limitiert.<br />

Das Kontrahentenausfallsrisiko aus dem derivativen<br />

Geschäft wird im Rahmen der aufsichtsrechtlichen<br />

Eigenmittelberechnung in der RTFA berücksichtigt. Das<br />

Risiko aus diesem Geschäft wird durch Einsatz eines<br />

Nettings (Gegenverrechnung der Forderungen <strong>und</strong> der<br />

Verbindlichkeiten) minimiert.<br />

Das Kreditrisiko stellt einen erheblichen Teil des Risikos<br />

der RLB NÖ-Wien dar. Den Vertriebseinheiten sind daher<br />

im Zuge des Kredit- <strong>und</strong> Risikomanagementprozesses die<br />

Hauptabteilung RMG mit ihren Abteilungen<br />

Kreditrisikomanagement (KRM), Bilanz- <strong>und</strong> Unternehmensanalyse<br />

(BUA), MRM <strong>und</strong> GBR sowie für<br />

K<strong>und</strong>enengagements mit Unterstützungsbedarf die<br />

Hauptabteilung SAN mit den Abteilungen Sondergestion<br />

(SOG) <strong>und</strong> Risikoverwaltung (RIV) zur Seite gestellt. Die<br />

Aufgaben dieser Organisationseinheiten bestehen sowohl<br />

in der Unterstützung <strong>und</strong> Kontrolle bei der Messung <strong>und</strong><br />

Steuerung des Kreditrisikos als auch in der Sanierung <strong>und</strong><br />

unter Umständen der Verwertung von Problemengagements.<br />

Das Kreditrisiko der RLB NÖ-Wien wird sowohl auf<br />

Einzelkreditbasis der K<strong>und</strong>en als auch auf Portfoliobasis<br />

beobachtet <strong>und</strong> analysiert. Basis für die Kreditrisikosteuerung<br />

<strong>und</strong> Kreditentscheidung ist die vom Vorstand<br />

der RLB NÖ-Wien genehmigte Risikopolitik. Gr<strong>und</strong>sätze<br />

zur Kreditgewährung sind schriftlich in der Risikopolitik<br />

<strong>und</strong> im Handbuch Risikomanagement dokumentiert,<br />

wobei insbesondere geschäftspolitische Aussagen zu den<br />

Themen Kreditprüfung, Besicherung sowie Anforderungen<br />

an Ertrag <strong>und</strong> Risiko darin getroffen werden.<br />

Das Länderrisiko findet in der RLB NÖ-Wien Eingang in die<br />

Kreditrisikobewertung beim Einzelk<strong>und</strong>en. Bei der Analyse<br />

von Länderrisiken, die in der Kreditrisikobewertung<br />

Deckung finden, bedient sich die RLB NÖ-Wien unter<br />

anderem der professionellen Unterstützung der Abteilung<br />

Analysis Financial Institutions & Countries der Raiffeisen<br />

Bank International AG (RBI). Die internen Länderratings<br />

bilden unter anderem die Gr<strong>und</strong>lage für das bankeigene<br />

Länderlimitsystem, welches Gültigkeit für alle<br />

Organisationsein-heiten des Unternehmens hat. Auch bei<br />

der Analyse von Bankenrisiken gibt es eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der genannten Abteilung der RBI.<br />

Des Weiteren hat die RLB NÖ-Wien in Form einer<br />

Datenbank Zugang auf den Länder- <strong>und</strong> Banken-<br />

Ratingpool der RBI.<br />

MARKTRISIKO<br />

Das Marktrisiko steht für die Gefahr eines Verlustes, der<br />

durch die Veränderung von Marktpreisen <strong>und</strong> von diesen<br />

abgeleiteten Parametern eintreten kann. Die RLB NÖ-Wien<br />

differenziert das Marktrisiko <strong>nach</strong> Zins-, Währungs-, anderen<br />

Preis- sowie Volatilitätsrisiken.<br />

Die RLB NÖ-Wien führt ein Handelsbuch, über das Zins<strong>und</strong><br />

Währungsgeschäfte abgeschlossen werden.<br />

Geschäfte im mittel- bis langfristigen Bereich werden über<br />

das Bankbuch abgewickelt. Das Marktrisiko aus K<strong>und</strong>engeschäften<br />

wird über die Transferpreismethode in das<br />

Treasury transferiert <strong>und</strong> dort zentral gesteuert.<br />

Der Vorstand sowie die Portfolioverantwortlichen der RLB<br />

NÖ-Wien erhalten täglich einen VaR-Report (Value at Risk),<br />

der über die aktuelle Limitauslastung im gesamten<br />

Handelsbuch <strong>und</strong> in den einzelnen Portfolios des Handelsbuches<br />

informiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!