Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB
Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB
Lagebericht und Jahresabschluss nach UGB
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6<br />
LAGEBERICHT<br />
Das Geschäftsjahr 2012 im Überblick<br />
Das Geschäftsmodell der RAIFFEISENLANDESBANK<br />
NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-Wien) mit der<br />
Konzentration auf das K<strong>und</strong>engeschäft hat sich auch im<br />
Geschäftsjahr 2012 <strong>nach</strong>haltig bewährt. Die Steigerung<br />
der K<strong>und</strong>enanzahl um r<strong>und</strong> 9.000 auf r<strong>und</strong> 265.000<br />
K<strong>und</strong>en zeigt das Vertrauen in das Unternehmen. Dies<br />
wird eindrucksvoll durch das starke Wachstum sowohl der<br />
Forderungen an K<strong>und</strong>en auf EUR 10,2 Mrd. (+4,3 Prozent)<br />
als auch der Einlagen von K<strong>und</strong>en auf EUR 8,3 Mrd.<br />
(+10,3 Prozent) untermauert.<br />
Der Fokus auf die K<strong>und</strong>en erwies sich somit im Jahr 2012<br />
als wesentliche Stütze für den Erfolg der RLB NÖ-Wien.<br />
Gerade im Jahr der Staatenkrise <strong>und</strong> der umfangreichen<br />
Maßnahmen der Europäischen Union (EU) zur<br />
Stabilisierung der Situation war es wichtig, mit den K<strong>und</strong>en<br />
gemeinsame Lösungen zu finden. Die Sparpakete, die<br />
sich die meisten EU-Staaten auferlegten, führten zu einer<br />
Abschwächung des Wirtschaftswachstums <strong>und</strong> damit<br />
auch zu einem deutlichen Rückgang im Zinsniveau. Dies<br />
wirkte sich sehr positiv auf die Nachfrage <strong>nach</strong> Krediten<br />
aus bzw. führte bei den Kreditnehmern zu einer<br />
Entlastung. Dementsprechend war – trotz des Wirtschaftsabschwunges<br />
– der Vorsorgebedarf im Kreditgeschäft<br />
unter dem budgetierten Niveau.<br />
Der dramatische Rückgang der Zinsen, im Besonderen<br />
der kurzfristigen Zinssätze, führte jedoch auf der anderen<br />
Seite zu sinkenden Margen im Einlagengeschäft. Hier kam<br />
die für Anfang 2015 erwartete regulatorische Verpflichtung<br />
zur Haltung ausreichend stabiler Liquidität noch zusätzlich<br />
als Belastung hinzu. Der Wettbewerb unter den Banken<br />
um die K<strong>und</strong>eneinlagen führte zu weiterem Margendruck.<br />
Da das generelle Zinsniveau auf historische Tiefstwerte<br />
sank, war auch die Möglichkeit, den Strukturbeitrag<br />
auszubauen, beschränkt. In Summe brachten diese<br />
Faktoren das Zinsergebnis unter Druck <strong>und</strong> führten zu<br />
einem Rückgang des Nettozinsertrages um EUR 19,0 Mio.<br />
auf EUR 149,7 Mio.<br />
Neben dem Kredit- <strong>und</strong> Einlagengeschäft hat die RLB<br />
NÖ-Wien den K<strong>und</strong>en wie gewohnt auch ein breites<br />
Dienstleistungsportfolio angeboten. Zahlungsverkehr,<br />
Beratung in Wertpapier-, Versicherungs- <strong>und</strong> Exportgeschäften<br />
waren nur einige Leistungen aus dem<br />
umfangreichen Produktspektrum der „Besten<br />
Beraterbank“. Die gewachsene Nachfrage unserer K<strong>und</strong>en<br />
<strong>nach</strong> diesen Dienstleistungen führte im Geschäftsjahr<br />
2012 zu einer Steigerung des Provisionsergebnisses um<br />
5,9 Prozent auf EUR 71,9 Mio.<br />
Die gestiegenen regulatorischen Anforderungen sowie der<br />
eigene Anspruch an ein modernes Risikomanagement<strong>und</strong><br />
Banksteuerungssystem führten zu entsprechenden<br />
Investitionen. Weiters wurde die aufgr<strong>und</strong> der Änderungen<br />
in den Rechnungslegungsbestimmungen spätestens 2013<br />
erforderliche Aufstockung der Pensionsrückstellung statt<br />
über die möglichen fünf Jahre bereits im Jahr 2012 zur<br />
Gänze durchgeführt. Im Zusammenhang mit der Vorsorge<br />
für Schadenersatz <strong>und</strong> Schadensfälle für mögliche<br />
K<strong>und</strong>enansprüche führte dies in Summe zu einem<br />
substanziellen, aber einmaligen Anstieg des Betriebsaufwandes<br />
um EUR 85,0 Mio. auf EUR 276,9 Mio.<br />
Dank konservativer Risikopolitik blieben im Jahr 2012 die<br />
Kreditvorsorgen unter dem budgetierten Wert. Die Staatenkrise<br />
der südeuropäischen Länder bzw. die Bankenkrise<br />
führten jedoch bei einzelnen Wertpapieren zu einem<br />
entsprechenden Abwertungsbedarf.<br />
In Summe bewirkten die positiven wie negativen Effekte<br />
des Jahres 2012, dass die RLB NÖ-Wien ein Ergebnis<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von<br />
EUR 100,4 Mio. erreichte <strong>und</strong> den Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken mit EUR 10,0 Mio. <strong>und</strong> die freien Rücklagen<br />
mit EUR 22,4 Mio. dotieren konnte. Eine in den Vorjahren<br />
gebildete Reserve gemäß § 57 Abs. 1 Bankwesengesetz<br />
(BWG) wurde im Ausmaß von EUR 60,1 Mio. aufgelöst.<br />
Die Kernkapitalquote der RLB NÖ-Wien bezogen auf das<br />
Gesamtrisiko konnte mit 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
um 0,9 Prozentpunkte gesteigert werden <strong>und</strong> liegt<br />
somit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis<br />
von 4,0 Prozent als auch über der für Systembanken per<br />
30. Juni 2012 geforderten Grenze von 9,0 Prozent. Die<br />
Eigenmittelquote liegt mit 14,9 Prozent ebenfalls weit über<br />
dem gesetzlichen Erfordernis von 8,0 Prozent <strong>und</strong> über<br />
dem Vorjahreswert von 14,1 Prozent.