steht der Unterschied zwar immer noch, aber er hat sich beträchtlich reduziert: 14,6 Mio. Männer und 12,9 Mio. Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt. Zwischen 1962 und 2006 hat sich die Anzahl der arbeitenden Männer um 2 Mio., diejenige der Frauen um mehr als 6 Mio. erhöht. 2 Tabelle 2: Die berufstätige Bevölkerung in Frankreich von 1962 bis 2006 (Angaben in Millionen) Männer Frauen Insgesamt 1962 12,6 6,7 19,3 1968 13,3 7,1 20,4 1975 13,6 8,1 21,7 1982 13,9 9,6 23,5 1990 14,0 11,1 25,1 1999 14,3 12,2 26,5 2002 14,7 12,4 27,1 2003 14,8 12,6 27,4 2004 14,8 12,7 27,5 2005 14,8 12,8 27,6 2006 14,6 12,9 27,5 Quellen: INSEE, Erfassung der aktiven Bevölkerung von 1962 bis 1999 und Erhebung zur Beschäftigung von 2002 bis 2006. Über den Quantensprung hinaus sagen uns die Zahlen etwas über das Ungleichgewicht des Anteils der Geschlechter am Arbeitsmarkt. Dieses Wachstum wird durch zwei Hauptentwicklungen unterstützt: die Ausweitung der Lohnarbeit und die Kontinuität der Berufslaufbahn der Frauen. Die Ausweitung der Lohnarbeit, die die Gesamtheit der Berufstätigen betrifft, war bei den Frauen schneller und gewichtiger als bei den Männern. Auch hier datiert die Beschleunigung seit Beginn der 60er Jahre. In fast allen europäischen Ländern sind nun – und erstmals in der Geschichte der Lohnarbeit – proportional mehr Frauen lohnabhängig beschäftigt als Männer. Die zweite Veränderung betrifft die weiblichen Beschäftigungsmuster. In dieser Hinsicht haben sich die Dinge grundlegend gewandelt, aber die Entwicklung ist je nach Land sehr unterschiedlich. In Frankreich, ebenso wie in einer gewissen Anzahl europäischer Länder, vereint die Mehrzahl der Frauen Berufstätigkeit und familiäres Leben. Zu Beginn der 1960er Jahre betrug die Höhe der berufstätigen 2 Quellen: Im gesamten Text handelt es sich, soweit nicht anders angegeben, bei den Daten zur Europäischen Union um Erhebungen zu den Arbeitskräften von Eurostat, bei den Daten betreffs Frankreich um Erhebungen und Erfassungen zur Beschäftigung vom INSEE. 161
Frauen im Alter von 25 bis 49 Jahren 40 Prozent; heute bewegt sie sich um 80 Prozent. Hier handelt es sich um eine radikale Transformation des Verhältnisses der Frauen zur Arbeit und, darüber hinaus, ihres Verhältnisses zum Arrangieren von familiären und beruflichen Angelegenheiten. Die Mehrzahl der Frauen hört heute nicht auf zu arbeiten, wenn sie Kinder hat. Das Ende der Diskontinuität in der beruflichen Laufbahn der Frauen bedeutet einen wahrhaften Bruch im Verhältnis zu den vormaligen sozialen Normen. Es zeugt ebenso von einer Angleichung männlicher und weiblicher Beschäftigungsmuster, die sich in den letzten Jahren ausgeprägt hat. Die Raten der berufstätigen Männer und Frauen im Alter von 25 bis 49 Jahren nähern sich einander fast vollständig an. Das ist jedoch nicht überall in Europa der Fall. Hinsichtlich der Beschäftigungsmuster gibt es vielfältige Konfigurationen. Ganz schematisch kann man zwischen den Ländern unterscheiden, in denen die Diskontinuität in der beruflichen Entwicklung der Frauen erhalten bleibt, selbst wenn sie schwächer wird (Griechenland, Spanien, Irland, Italien, Luxemburg), und solchen Ländern, in denen die berufliche Entwicklung der Frauen so kontinuierlich geworden ist wie die der Männer (das ist insbesondere in den skandinavischen Ländern der Fall, zudem in Portugal, Frankreich, Belgien, Deutschland, Österreich und den Niederlanden). Tabelle 3: Rate der berufstätigen Frauen zwischen 25 und 49 Jahren, Europäische Union, 1983 bis 2006 (in %) 1983 1987 1991 1994 1996 2000 2006* Europa der Fünfzehn - - - - 71,3 74,0 77,5 Deutschland 58,2 61,5 67,8 74,5 74,8 75,1 81,9 Österreich - - - - 76,2 78,7 82,0 Belgien 58,8 63,8 68,1 71,6 73,1 77,5 80,6 Dänemark 86,4 87,7 88,8 84,1 83,9 85,2 85,2 Spanien - 42,6 51,4 57,8 60,4 66,2 73,5 Finnland - - - - 83,4 85,1 85,0 Frankreich 68,4 71,9 75,1 78,0 79,2 79,7 81,1 Griechenland 45,1 50,6 51,9 56,5 59,8 65,4 72,2 Irland 38,1 43,3 49,2 56,2 60,4 68,0 71,8 Italien 48,3 52,7 57,1 56,2 57,8 61,1 66,4 Luxemburg 44,7 50,9 55,0 58,8 58,8 67,6 76,7 Niederlande 45,4 56,1 62,3 67,7 70,1 76,0 81,5 Portugal - 66,3 74,2 75,9 78,0 79,6 84,4 Großbritannien 63,1 69,3 73,7 74,5 75,1 76,8 78,0 Schweden - - - - 86,5 84,6 86,5 * Unterbrechung der Angaben nach 2000. Für 2006 handelt es sich für alle Länder um Zahlen aus dem 2. Jahresdrittel. Quelle: Eurostat, Erhebung zu den Arbeitskräften. 162
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