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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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kehrt <strong>ist</strong>. Wir können nur schließen, daß Teilchen und Magnet<br />

sich relativ zuein<strong>an</strong>der bewegen. Aber <strong>wir</strong> haben doch gerade in<br />

der Zeichnung, in der der Magnet stillsteht und das Teilchen sich<br />

bewegt, festgehalten, daß sich das Teilchen aufgrund der magnetischen<br />

Kraft nach oben bewegt. In der <strong>an</strong>deren Zeichnung, in<br />

der das Teilchen in Ruhe <strong>ist</strong>, muß <strong>die</strong>se Aufwärtsbewegung auf<br />

<strong>eine</strong> elektrische Kraft zurückgehen. Wie Sie ja schon längst wissen:<br />

Was dem <strong>eine</strong>n als magnetische Kraft erscheint, k<strong>an</strong>n für<br />

den <strong>an</strong>deren wie <strong>eine</strong> elektrische <strong>wir</strong>ken. Elektrizität und<br />

Magnetismus sind nur verschiedene »Schatten« <strong>eine</strong>r einzigen<br />

Kraft, des Elektromagnetismus. Die beiden Erscheinungsformen<br />

entsprechen lediglich den verschiedenen Gesichtspunkten, in<br />

<strong>die</strong>sem Fall, in welchem Bewegungszust<strong>an</strong>d Sie sich gerade<br />

befinden!<br />

Springen <strong>wir</strong> nun wieder in <strong>die</strong> Gegenwart und schauen <strong>wir</strong>,<br />

wie <strong>eine</strong> moderne Entwicklung in der Physik - <strong>die</strong> sich bereits<br />

vor 25 Jahren <strong>an</strong>bahnte und <strong>die</strong> ich am Ende des vorigen Kapitels<br />

<strong>an</strong>deutete - in <strong>die</strong>sem neuen Licht erscheint.Als ich erklärte,<br />

welche überraschend engen Beziehungen zwischen der Supraleitung<br />

und dem Supercollider bestehen, wies ich darauf hin, wie<br />

m<strong>an</strong> das Auftauchen von Masse selbst als ein »Ereignis« auffassen<br />

k<strong>an</strong>n, und das hatte etwas mit unseren begrenzten Beobachtungsmöglichkeiten<br />

zu tun. Wir billigen nur einigen Teilchen<br />

Masse zu. Das mag dar<strong>an</strong> liegen, daß <strong>wir</strong> inmitten <strong>eine</strong>s universellen<br />

»Untergrundfeldes« leben, das vorzugsweise <strong>die</strong> Bewegung<br />

<strong>die</strong>ser Teilchen behindert. Sie ersch<strong>eine</strong>n uns so, als ob sie<br />

schwer wären. Ich möchte Sie dar<strong>an</strong> erinnern, daß genau <strong>die</strong>s<br />

dem Licht im Inneren <strong>eine</strong>s Supraleiters passiert. Wenn <strong>wir</strong> in<br />

<strong>eine</strong>m Supraleiter lebten, würden <strong>wir</strong> glauben, daß der Träger<br />

des Lichtes, das Photon, Masse hätte. Doch <strong>wir</strong> leben nicht im<br />

Inneren <strong>eine</strong>s Supraleiters, können aber als Außenstehende mit<br />

Hilfe des Ged<strong>an</strong>kenexperiments trotzdem <strong>die</strong> Erklärung finden:<br />

Licht erscheint innerhalb <strong>eine</strong>s Supraleiters wegen der Wechsel<strong>wir</strong>kungen<br />

mit dem besonderen Zust<strong>an</strong>d der Materie im supraleitenden<br />

Material als schwer.<br />

Das <strong>ist</strong> der springende Punkt: Wir sind ja gar nicht <strong>die</strong> Außenstehenden<br />

mit der großen Übersicht, <strong>wir</strong> sind, wie bei Plato, in

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