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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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der Erde abzapfen und nutzbar machen könnten. Die Maschine<br />

hatte schließlich so viele Getriebe, Rollen und Hebel, daß <strong>die</strong><br />

Erfinder weder erkennen konnten, welche Kräfte <strong>die</strong>ses Räderwerk<br />

gerade treiben, noch in der Lage waren, <strong>eine</strong> detaillierte<br />

Analyse der Konstruktionsmerkmale zu geben. Es kam tatsächlich<br />

zu <strong>eine</strong>r Vorführung. Die Maschine wurde in G<strong>an</strong>g gesetzt,<br />

das große Schwungrad beg<strong>an</strong>n sich zu drehen, wurde schneller<br />

und schneller. M<strong>an</strong> wähnte sich schon auf dem richtigen Weg,<br />

doch d<strong>an</strong>n blieb das Räderwerk stehen.<br />

Trotz des Detailreichtums der Maschine <strong>wir</strong>d ihre Unmöglichkeit<br />

offenkundig, wenn m<strong>an</strong> eben von <strong>die</strong>sen Details abstrahiert.<br />

Betrachten <strong>wir</strong> <strong>die</strong> Prinzipskizze <strong>die</strong>ses Prototyps, <strong>die</strong> ich hier<br />

gezeichnet habe, und zwar einmal zu Beginn und einmal am<br />

Ende <strong>eine</strong>s vollständigen Bewegungszyklus:<br />

Jede Scheibe, jede Rolle, jede Schraube, jeder Bolzen, alles <strong>ist</strong> im<br />

Bild rechts wieder exakt in der Ausg<strong>an</strong>gsposition <strong>an</strong>gel<strong>an</strong>gt.<br />

Nichts <strong>ist</strong> verschoben, nichts <strong>ist</strong> »gefallen«, nichts <strong>ist</strong> verdampft.<br />

Wenn das große Schwungrad <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs stillst<strong>an</strong>d, warum sollte es<br />

jetzt laufen?<br />

Die Schwierigkeit, <strong>eine</strong> ingenieursmäßige Funktions<strong>an</strong>alyse<br />

der Maschine zu machen, besteht darin, daß es so viele Einzelteile<br />

sind und deshalb so schwer zu erkennen <strong>ist</strong>, welche Kräfte<br />

w<strong>an</strong>n genau <strong>an</strong> den einzelnen Komponenten <strong>wir</strong>ken. Eine »Physiker-Analyse«<br />

dagegen konzentriert sich auf das Wesentliche.<br />

das Prinzipielle, <strong>an</strong>statt auf Details. Wir setzen das g<strong>an</strong>ze Ding

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