Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel
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Entwicklung des St<strong>an</strong>dardmodells der Sonne beteiligt waren -<br />
sagen, daß <strong>die</strong>s extrem unwahrscheinlich sei, wenn m<strong>an</strong> all <strong>die</strong><br />
hervorragenden Übereinstimmungen bei den <strong>an</strong>deren Beobachtungstatsachen<br />
bedenkt.<br />
Natürlich gibt es nur <strong>eine</strong>n Weg, <strong>die</strong> Debatte zu beenden:<br />
Experimente, mit denen m<strong>an</strong> jene Aspekte des Modells testen<br />
k<strong>an</strong>n, <strong>die</strong> von den vielen Annahmen zum Sonnenmodell unberührt<br />
bleiben. Zwei solche Experimente laufen gerade. Sol<strong>an</strong>ge<br />
<strong>die</strong> Kernreaktionen, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Kraft der Sonne ver<strong>an</strong>twortlich<br />
sind, ablaufen - und <strong>wir</strong> wissen, daß sie ablaufen, denn <strong>wir</strong> sehen<br />
ja, daß <strong>die</strong> Sonne scheint - so l<strong>an</strong>ge werden auch niederenergetische<br />
Neutrinos in gewisser Anzahl produziert. Die neuen Experimente<br />
sind empfindlich für <strong>die</strong>se Neutrinos, <strong>die</strong> alten waren es<br />
nicht. Falls <strong>die</strong>se neuen Experimente ein Defizit <strong>an</strong> den niederenergetischen<br />
Neutrinos bestätigen sollten, würde das bedeuten,<br />
daß irgend etwas mit <strong>die</strong>sen Neutrinos auf ihrem Weg zur Erde<br />
passiert sein muß. Das läßt umgekehrt vermuten, daß <strong>die</strong><br />
Lösung des solaren Neutrinoproblems nichts mit irgendwelchen<br />
Unstimmigkeiten im Modell zu tun hat, das <strong>wir</strong> uns vom<br />
Innern der Sonne gemacht haben. Es hat etwas mit den Eigenschaften<br />
der Neutrinos selbst zu tun. Diese Eigenschaften geben<br />
uns vielleicht wichtige neue Einblicke in den Bereich der Physik,<br />
der sich mit solchen Elementarteilchen befaßt. Leider sind <strong>die</strong><br />
Ergebnisse bisher noch recht unbefriedigend. Ansch<strong>eine</strong>nd<br />
müssen <strong>wir</strong> auf <strong>eine</strong> neue Generation von Detektoren warten,<br />
größere und empfindlichere, bevor <strong>die</strong>ses seit l<strong>an</strong>gem akute<br />
Problem der Physik gelöst <strong>wir</strong>d.<br />
Wir können unsere Näherungs<strong>an</strong>nahme, <strong>die</strong> Sonne sei <strong>eine</strong><br />
<strong>Kugel</strong>, noch erheblich ausweiten, um vieles im Universum damit<br />
zu erkunden. Wir können versuchen, <strong>an</strong>dere Sterne damit zu<br />
verstehen, größere und kl<strong>eine</strong>re, jüngere und ältere als <strong>die</strong><br />
Sonne. Besonders das einfache Bild des hydrostatischen Gleichgewichts<br />
<strong>wir</strong>d uns <strong>eine</strong>n groben Überblick über das allgem<strong>eine</strong><br />
Verhalten von Sternen während ihrer gesamten Lebensdauer liefern.<br />
Beginnen <strong>wir</strong> gleich bei ihrer Geburt, wenn im Innern <strong>eine</strong>s<br />
zusammenfallenden Gasballs <strong>die</strong> ersten Kernreaktionen zünden<br />
und das Gas heißer und heißer <strong>wir</strong>d. Wenn der Stern sehr