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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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Hier taucht ein fundamentales Problem auf: Ein Ball fällt<br />

beschleunigt. S<strong>eine</strong> moment<strong>an</strong>e Geschwindigkeit hängt davon<br />

ab, wie weit er schon gefallen <strong>ist</strong>. Die konst<strong>an</strong>te Lichtgeschwindigkeit<br />

aber <strong>ist</strong> das unerschütterliche Fundament der speziellen<br />

Relativitätstheorie. Das gilt für alle Beobachter, egal wie schnell<br />

sie sich gegenüber dem Licht bewegen.<br />

So müßte ein Passagier links oben im Aufzug, der den Lichtstrahl<br />

beobachtet, <strong>die</strong> Geschwindigkeit c messen, das gleiche<br />

sollte ein Passagier rechts unten messen, wo der Lichtstrahl<br />

etwas später <strong>an</strong>kommt. Dabei spielt es k<strong>eine</strong> Rolle, daß sich der<br />

untere Beobachter bei s<strong>eine</strong>r Lichtmessung etwas schneller<br />

bewegt als der Beobachter links oben bei s<strong>eine</strong>r Messung kurz<br />

vorher. Wie verträgt sich das mit der Tatsache, daß Licht - grob<br />

gesehen - wie ein Ball fällt? Einstein vermutete ja sogar noch<br />

mehr: Wenn ich in <strong>eine</strong>m Gravitationsfeld <strong>die</strong> gleichen Effekte<br />

wie in <strong>eine</strong>m beschleunigten Aufzug messe, d<strong>an</strong>n müßte das<br />

Licht auch fallen, wenn ich in <strong>eine</strong>m Gravitationsfeld in Ruhe<br />

bin, zum Beispiel, wenn <strong>die</strong> Lichtstrahlen der Abendsonne flach<br />

auf <strong>die</strong> Erde treffen.<br />

Das k<strong>an</strong>n aber nur der Fall sein, wenn <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit<br />

davon abhängt, ob ich sie großräumig betrachte oder <strong>an</strong><br />

<strong>eine</strong>m Ort messe.<br />

Wenn das Licht großräumig gebogen und beschleunigt<br />

erscheint, für Beobachter <strong>an</strong> <strong>eine</strong>r bestimmten Stelle jedoch<br />

geradeaus und mit konst<strong>an</strong>ter Geschwindigkeit c, d<strong>an</strong>n gibt es<br />

nur <strong>eine</strong> Erklärung dafür: Die Längen und <strong>die</strong> Uhren verschiedener<br />

Beobachter, <strong>die</strong> in <strong>eine</strong>m eigenen Bezugssystem messen, also<br />

entweder in <strong>eine</strong>m beschleunigten Aufzug oder ruhend im Gravitationsfeld,<br />

sind unterschiedlich.<br />

Was soll denn mit Raum und Zeit großräumig passieren? Um<br />

das zu klären, wollen <strong>wir</strong> zu unserer Höhle zurückkehren.<br />

Betrachten Sie <strong>die</strong> Zeichnung auf der rechten Seite, <strong>die</strong> <strong>an</strong> der<br />

Höhlenw<strong>an</strong>d ersch<strong>eine</strong>n könnte. Sie zeigt den auf <strong>eine</strong>r Erdkarte<br />

eingezeichneten Weg <strong>eine</strong>s Flugzeugs, das von New York<br />

nach Bombay fliegt:<br />

Was k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nun tun, daß <strong>die</strong> gebogene Kurve <strong>an</strong> jeder<br />

Stelle wie <strong>eine</strong> Gerade aussieht, <strong>an</strong> der das Flugzeug mit kon-

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