Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel
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siert dabei im Eisen? Mikroskopisch gesehen <strong>ist</strong> jedes Eisenatom<br />
ein kl<strong>eine</strong>r Magnet mit eigenem Nord- und Südpol. Unter<br />
normalen Umständen, ohne daß ein Fremdmagnet in der Nähe<br />
<strong>ist</strong>, sind <strong>die</strong>se atomaren Eisenmagnete willkürlich ausgerichtet,<br />
ihre individuellen Magnetfelder heben sich im Großen gesehen<br />
alle gegenseitig auf, außen <strong>ist</strong> kein Magnetfeld zu spüren.<br />
Kommt jetzt allerdings ein fremder Magnet in <strong>die</strong> Nähe, richten<br />
sich alle atomaren Magnetchen im Eisen nach dem fremden<br />
Feld aus, und nun sind sie alle zusammen zu <strong>eine</strong>m großen<br />
Magneten geworden. Wenn das äußere Magnetfeld nach oben<br />
zeigt, zeigen alle atomaren Magnete im Eisen auch nach oben,<br />
im umgekehrten Fall zeigen beide nach unten.<br />
Betrachten <strong>wir</strong> nun ein idealisiertes Stück Eisen mit der Eigenschaft,<br />
daß <strong>die</strong> atomaren Magnete nur nach oben oder nach<br />
unten zeigen können, in k<strong>eine</strong> <strong>an</strong>dere Richtung. Wenn bei<br />
niedriger Temperatur ein äußeres Magnetfeld mit <strong>eine</strong>r<br />
bestimmten Stärke nach oben zeigt, werden natürlich auch in<br />
<strong>die</strong>sem Fall alle atomaren Magnete in <strong>die</strong>se Richtung gedreht.<br />
Wenn das äußere Feld nun kl<strong>eine</strong>r <strong>wir</strong>d und verschwindet,<br />
unterliegen <strong>die</strong> atomaren Magnete nicht mehr der Fremdherrschaft.<br />
Für alle <strong>ist</strong> es immer energetisch günstig, wenn sie im<br />
Mittel in <strong>die</strong> gleiche Richtung zeigen. Welche Richtung sie dafür<br />
wählen, <strong>ist</strong> jedoch Zufall, sie haben <strong>die</strong> Wahl zwischen auf- und<br />
abwärts. Das bedeutet aber nichts <strong>an</strong>deres, als daß es in <strong>die</strong>sem<br />
Eisenmagneten <strong>eine</strong>n Phasenüberg<strong>an</strong>g gibt. Wenn ein äußeres<br />
Magnetfeld gegen Null geht, können sich <strong>die</strong> atomaren Magnete,<br />
nun befreit vom äußeren Komm<strong>an</strong>do, durch zufällige Temperaturfluktuationen<br />
in kl<strong>eine</strong>ren oder größeren Bereichen spont<strong>an</strong><br />
zusammenschließen und gemeinsam nach oben oder unten<br />
zeigen.<br />
Mathematisch gesehen sind <strong>wir</strong> mit dem Eisen jetzt g<strong>an</strong>z nah<br />
am Wasser. Ersetzen Sie doch »zeigt nach oben« durch »etwas<br />
höhere Dichte« und »zeigt nach unten« durch »etwas niedrigere<br />
Dichte«. Genau wie beim Wasser findet m<strong>an</strong> für den Magneten,<br />
daß es ohne äußeres Feld <strong>eine</strong> charakter<strong>ist</strong>ische Größe gibt: Ist<br />
ein Bereich im Magneten etwas kl<strong>eine</strong>r, können thermische<br />
Fluktuationen <strong>die</strong> Richtung ständig ändern, in <strong>die</strong> das Magnet-