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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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auch <strong>eine</strong> begrenzte Anzahl vonein<strong>an</strong>der unabhängiger Kombinationen<br />

<strong>die</strong>ser Größen. Das heißt, jede physikalische Größe<br />

steht auf einfache Weise in Bezug zu jeder <strong>an</strong>deren physikalischen<br />

Größe, und das schränkt <strong>die</strong> Zahl der verschiedenen<br />

mathematischen Gleichungen, <strong>die</strong> in der Physik möglich wären,<br />

stark ein. Wenn Physiker ihre Beobachtungsdaten charakterisieren<br />

wollen, gibt es wahrscheinlich kein wichtigeres Werkzeug<br />

dazu als <strong>die</strong>se Anwendung der Dimensionen. Das macht es nicht<br />

nur überflüssig, Gleichungen auswendig zu lernen, sondern hilft<br />

uns dabei, ein physikalisches Weltbild zu entwerfen. Ich<br />

behaupte, daß Sie durch <strong>die</strong> dimensionale Betrachtungsweise<br />

ein tiefes Verständnis für <strong>die</strong> Welt erl<strong>an</strong>gen, daß Sie <strong>eine</strong> tragfähige<br />

Basis finden, um <strong>die</strong> Informationen zu verstehen, <strong>die</strong> Sie<br />

durch Beobachtung oder <strong>an</strong>dere Messungen erhalten. Hier liegt<br />

<strong>die</strong> äußerste »Vereinfachung«: Wenn <strong>wir</strong> Dinge zeichnen, zeichnen<br />

<strong>wir</strong> ihre Dimensionen.<br />

Als <strong>wir</strong> uns <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs mit den Skalierungsgesetzen bei <strong>Kugel</strong>-<br />

Kühen befaßten, arbeiteten <strong>wir</strong> eigentlich schon mit den Wechselbeziehungen<br />

der Dimensionen Länge und Masse bei den<br />

Kühen. Da war doch zum Beispiel der Zusammenh<strong>an</strong>g von<br />

Größe und Volumen so wichtig, besonders wie das Volumen der<br />

Objekte zunimmt, wenn m<strong>an</strong> sie vergrößert. Wenn <strong>wir</strong> uns nun<br />

mit den Dimensionen befassen, können <strong>wir</strong> noch weiter gehen<br />

und überlegen, wie <strong>wir</strong> das Volumen <strong>eine</strong>s Objekts direkt schätzen<br />

können.<br />

Das Volumen von <strong>eine</strong>m Gegenst<strong>an</strong>d k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in verschiedenen<br />

Einheiten <strong>an</strong>geben: in Kubikmillimetern etwa, in Kubikmetern<br />

oder in Kubiklichtjahren. Das wichtige dabei <strong>ist</strong> immer<br />

<strong>die</strong>ses »Kubik«. Alle <strong>die</strong>se Angaben beschreiben dasselbe:<br />

Länge mal Länge mal Länge = Länge hoch drei. Deshalb <strong>ist</strong> es<br />

ein guter Trick, das Volumen von <strong>eine</strong>m beliebigen Ding<br />

dadurch abzuschätzen, daß m<strong>an</strong> <strong>eine</strong> charakter<strong>ist</strong>ische Länge<br />

wählt, d gen<strong>an</strong>nt, und sie hoch drei zu nehmen, also d 3 . Das<br />

funktioniert gut innerhalb <strong>eine</strong>r Größenordnung. So k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

zum Beispiel das Volumen <strong>eine</strong>r <strong>Kugel</strong>, wie ich es vorher schon<br />

beschrieben habe, als π/6 d 3 schreiben, das <strong>ist</strong> ungefähr 1/2 d 3 ,<br />

wobei d der Durchmesser <strong>ist</strong>.

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