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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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Teilchen, neutrales Kaon gen<strong>an</strong>nt, in <strong>eine</strong>r Weise zerfällt, <strong>die</strong> mit<br />

der Teilchen-Antiteilchen-Symmetrie unvereinbar <strong>ist</strong>. Und wieder<br />

schien <strong>die</strong> schwache Wechsel<strong>wir</strong>kung der Schuldige zu sein.<br />

Die starke Wechsel<strong>wir</strong>kung zwischen den Quarks, bei denen <strong>die</strong><br />

Kaons entstehen, wurde abhängig und mit hoher Präzision<br />

gemessen, um <strong>die</strong> Symmetrien der Parität und des Teilchen-<br />

Antiteilchen-Austauschs zu berücksichtigen.<br />

1976 jedoch zeigte Gerard t'Hooft als <strong>eine</strong> von s<strong>eine</strong>n zahlreichen<br />

grundlegenden theoretischen Entdeckungen, daß das, was<br />

als Theorie der starken Wechsel<strong>wir</strong>kung allgemein <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt<br />

wurde, <strong>die</strong> Qu<strong>an</strong>tenchromodynamik, tatsächlich beides verletzen<br />

sollte, <strong>die</strong> Parität und <strong>die</strong> Teilchen-Antiteilchen- Symmetrie.<br />

Es wurden verschiedene raffinierte theoretische Vorschläge<br />

gemacht, um <strong>die</strong> offenbar beobachtete Erhaltung der Teilchen-<br />

Antiteilchen-Paarung bei der starken Wechsel<strong>wir</strong>kung mit<br />

t'Hoofts Resultat zu vereinbaren. Heute haben <strong>wir</strong> immer noch<br />

k<strong>eine</strong> Ahnung, was von beiden richtig <strong>ist</strong>.<br />

Der aufregendste Vorschlag <strong>ist</strong> vielleicht <strong>die</strong> mögliche Ex<strong>ist</strong>enz<br />

von neuen Elementarteilchen, Axione gen<strong>an</strong>nt. Falls sie<br />

ex<strong>ist</strong>ieren, wäre es vielleicht möglich, daß sie <strong>die</strong> dunkle Materie<br />

darstellen, <strong>die</strong> den Hauptteil der Masse im Universum ausmacht.<br />

Sollten sie entdeckt werden, d<strong>an</strong>n bedeutete das zwei grundlegende<br />

Entdeckungen zugleich. Wir haben d<strong>an</strong>n Wichtiges<br />

gelernt über einige fundamentale Dinge aus der Physik des<br />

Kleinsten und ebenso über <strong>die</strong> weitere Entwicklung des g<strong>an</strong>zen<br />

Universums. Falls <strong>wir</strong> <strong>die</strong>se Entdeckung machen sollten, wäre<br />

sie vom Lichte der Überlegungen zur Symmetrie geleitet<br />

worden.<br />

Es gibt vermutlich noch weitere Symmetrien in der Natur -<br />

vielleicht aber auch nicht. Warum es sie eventuell gibt oder auch<br />

nicht gibt, <strong>ist</strong> ein noch unverst<strong>an</strong>denes Problem. Es bildet <strong>die</strong><br />

Nahrung für <strong>die</strong> moderne theoretische Forschung. Solche Probleme<br />

sind auch der Ansporn für <strong>die</strong> wichtigste, noch ausstehende<br />

Frage der Elementarteilchen-Physiker: Warum gibt es<br />

noch zwei <strong>an</strong>dere Sätze oder »Familien« von Elementarteilchen,<br />

ähnlich der Familie der Teilchen, <strong>die</strong> unsere normale Materie<br />

aufbauen, außer daß <strong>die</strong>se <strong>an</strong>deren Teilchen viel schwerer sind?

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