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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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Bleibt denn nun <strong>wir</strong>klich <strong>die</strong> Energie erhalten? Nöthers Theorem<br />

lehrt uns, daß <strong>eine</strong> gewisse Symmetrie in der Natur dahintersteckt.<br />

Ich möchte Sie nochmals <strong>an</strong> <strong>die</strong> Schneeflocke erinnern:<br />

Wenn <strong>wir</strong> sie um 60 Grad drehen, bleibt der Anblick derselbe.<br />

Energie-Erhaltung hat nun tatsächlich etwas zu tun mit<br />

<strong>eine</strong>r g<strong>an</strong>z wichtigen Symmetrie, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Physik erst möglich<br />

macht: Wir sind überzeugt, daß <strong>die</strong> Gesetze der Natur morgen<br />

und nächstes Jahr <strong>die</strong>selben sein werden wie heute. Wenn das<br />

nicht so wäre, müßten <strong>wir</strong> für jeden Tag des Jahres verschiedene<br />

Lehrbücher der Physik benutzen.<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne glauben <strong>wir</strong> - das <strong>ist</strong> bis zu <strong>eine</strong>m gewissen<br />

Grad nur <strong>eine</strong> Annahme, aber, wie ich zeigen werde, <strong>eine</strong> überprüfbare<br />

-, daß alle Naturgesetze gegenüber der Zeit invari<strong>an</strong>t<br />

sind, das heißt, sie bleiben unverändert, wenn m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Zeit<br />

ändert, das heißt mit dem Lauf der Zeit. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n es auch gefälliger<br />

ausdrücken: Sie bleiben <strong>die</strong>selben, g<strong>an</strong>z gleich, w<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

sie <strong>an</strong>wendet.<br />

Wenn <strong>wir</strong> das für den Moment einmal so akzeptieren, d<strong>an</strong>n<br />

können <strong>wir</strong> g<strong>an</strong>z streng (das heißt mathematisch) zeigen, daß es<br />

<strong>eine</strong> Größe geben muß, <strong>die</strong> zu jeder Zeit gleich <strong>ist</strong> -<strong>wir</strong> können<br />

sie Energie nennen. Werden also neue Naturgesetze entdeckt,<br />

brauchen <strong>wir</strong> uns überhaupt nicht darum zu kümmern, ob sie zu<br />

<strong>eine</strong>r Verletzung des Satzes von der Energie- Erhaltung führen<br />

könnten. Wir müssen uns nur fest darauf verlassen, daß <strong>die</strong><br />

grundlegenden physikalischen Prinzipien sich nicht mit der Zeit<br />

ändern.<br />

Nun, können <strong>wir</strong> unsere Annahme auch überprüfen?<br />

Zunächst könnten <strong>wir</strong> ja durch Tests feststellen, daß <strong>die</strong> Energie<br />

tatsächlich erhalten bleibt. Das allein aber <strong>wir</strong>d Ihnen nicht reichen<br />

und erst recht nicht den Erfindern von ewig laufenden<br />

Maschinen. Es gibt jedoch <strong>eine</strong>n <strong>an</strong>deren Weg. Wir können <strong>die</strong><br />

Gesetze selbst im Lauf der Zeit testen, um zu sehen, ob ihre Voraussagen<br />

sich mit der Zeit ändern. Das <strong>ist</strong> ausreichend, um <strong>die</strong><br />

Energie-Erhaltung zu bestätigen. Mit der neuen Methode, wie<br />

<strong>wir</strong> <strong>die</strong> Energie-Erhaltung überprüfen können, haben <strong>wir</strong> etwas<br />

sehr Wichtiges gelernt: Wenn <strong>wir</strong> auf <strong>die</strong> Energie- Erhaltung verzichten,<br />

<strong>ist</strong> das gleichbedeutend mit <strong>eine</strong>m weiteren Aufgeben:

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