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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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Hochzahl bei der 10 <strong>wir</strong>d auch Exponent gen<strong>an</strong>nt - sofort etwas<br />

über <strong>die</strong> Anzahl der Stellen <strong>die</strong>ser Zahl sagt, oder <strong>die</strong> »Größenordnung«<br />

der Zahl <strong>an</strong>gibt. So sind 100 und 135 von der gleichen<br />

Größenordnung. Der erste Teil dagegen sagt uns den genauen<br />

Wert innerhalb <strong>die</strong>ses Bereichs, ob es sich also um 100 oder 135<br />

h<strong>an</strong>delt.<br />

Weil das wichtigste <strong>eine</strong>r Zahl s<strong>eine</strong> Größenordnung <strong>ist</strong>,<br />

macht es doch viel mehr Sinn bei großen Zahlen - g<strong>an</strong>z abgesehen<br />

davon, daß sie so auch viel h<strong>an</strong>dlicher werden -, sie<br />

zum Beispiel in der Form 1,45962 · 10 13 zu schreiben <strong>an</strong>statt<br />

14596200000000, oder gar Vierzehnbillionenfünfhundertsechsundneunzigmilliardenzweihundertmillionen.<br />

Was aber<br />

noch viel überraschender <strong>ist</strong>, was ich auch in m<strong>eine</strong>n Vorträgen<br />

oft betone: Diese Schreibweise erhebt den Anspruch, daß Zahlen,<br />

<strong>die</strong> in der physikalischen Welt <strong>eine</strong> Rolle spielen, nur in der<br />

wissenschaftlichen Schreibweise sinnvoll geschrieben werden<br />

können.<br />

Zunächst einmal bringt es <strong>eine</strong>n unmittelbaren Vorteil, <strong>die</strong><br />

wissenschaftliche Schreibweise zu benutzen. Sie macht den<br />

Umg<strong>an</strong>g mit den Zahlen viel leichter. Wenn m<strong>an</strong> zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Stellen richtig überträgt, d<strong>an</strong>n findet m<strong>an</strong>, daß 100 mal 100<br />

10000 <strong>ist</strong>. Schreibt m<strong>an</strong> statt dessen aber 10 2 · 10 2 = 10 (2+2) = 10 4 ,<br />

<strong>wir</strong>d <strong>die</strong> Multiplikation zu <strong>eine</strong>r Addition. G<strong>an</strong>z ähnlich k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> statt 1000 : 10 = 100 auch schreiben 10 3 : 10 1 = 10 (3-1) = 10 2 ,<br />

und so <strong>wir</strong>d aus der Division <strong>eine</strong> einfache Subtraktion.<br />

Benutzt m<strong>an</strong> <strong>die</strong>se Regeln für <strong>die</strong> Hochzahlen von 10, <strong>wir</strong>d<br />

das, was <strong>eine</strong>m vorher viel Kopfschmerzen machte, nämlich <strong>die</strong><br />

gesamte Größenordnung bei der Rechnung, kinderleicht. Die<br />

einzige Stelle, wo m<strong>an</strong> vielleicht <strong>eine</strong>n Rechner braucht, <strong>ist</strong> <strong>die</strong><br />

Multiplikation oder <strong>die</strong> Division des ersten Teils der Zahlen in<br />

der wissenschaftlichen Schreibweise, <strong>die</strong> den genauen Wert zwischen<br />

1 und 10 <strong>an</strong>gibt. Hier jedoch liegt <strong>die</strong> Sache viel einfacher,<br />

weil der Umg<strong>an</strong>g mit dem Kl<strong>eine</strong>n Einmaleins bis 10 · 10 doch<br />

zum Alltag gehört, und so <strong>ist</strong> es ein Kinderspiel, das richtige<br />

Resultat zu erhalten.<br />

Worum es mir bei all dem geht, <strong>ist</strong> nicht etwa, Sie zu <strong>eine</strong>m<br />

Experten im Zahlenrechnen zu machen. Viel wichtiger <strong>ist</strong> mir

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