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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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erücksichtigte dabei ausdrücklich <strong>die</strong> neuen physikalischen<br />

Phänomene, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Relativität ermöglicht wurden - etwa<br />

<strong>die</strong> virtuellen Elektron-Positron-Paare -, <strong>an</strong>dererseits benutzte<br />

er dazu Gleichungen für <strong>die</strong> Bewegung der Elektronen, <strong>die</strong> aus<br />

der St<strong>an</strong>dard-Qu<strong>an</strong>tenmech<strong>an</strong>ik der zw<strong>an</strong>ziger und dreißiger<br />

Jahre stammen und <strong>die</strong> noch nicht <strong>die</strong> mathematische Komplexität<br />

der Relativität enthalten.<br />

Er f<strong>an</strong>d jedoch, daß er damit den Wirkungen der virtuellen<br />

Elektron-Positron-Paare nicht beikommen konnte. Wie wurde<br />

er mit <strong>die</strong>sem Problem fertig? Er ents<strong>an</strong>n sich dunkel <strong>eine</strong>r<br />

Anregung, <strong>die</strong> jem<strong>an</strong>d bei der Konferenz geäußert hatte. So<br />

machte er <strong>eine</strong> doppelte Rechnung: einmal für <strong>die</strong> Bewegung<br />

des Elektrons innerhalb des Wasserstoff-Atoms und einmal für<br />

ein freies Elektron, ohne das Atom, zu dem es gehört. In jedem<br />

der beiden Fälle erhielt er ein mathematisch unbefriedigendes<br />

Ergebnis (Schuld dar<strong>an</strong> war das Auftauchen der virtuellen Teilchenpaare),<br />

doch nun zog er das <strong>eine</strong> Ergebnis vom <strong>an</strong>deren ab.<br />

Die Differenz zwischen beiden, so hoffte er, würde ein vernünftiges<br />

Resultat sein: Sie sollte <strong>die</strong> Verschiebung der Energie <strong>eine</strong>s<br />

Elektrons in <strong>eine</strong>m Atom gegenüber der <strong>eine</strong>s freien Elektrons<br />

außerhalb des Atoms repräsentieren - also genau jenen Effekt,<br />

den Lamb beobachtet hatte. Doch Bethe hatte kein Glück, <strong>die</strong><br />

Rechnung stimmte nicht. Die Antwort auf s<strong>eine</strong> Frage - so überlegte<br />

er - war falsch, weil sie unphysikalisch war. Also war es das<br />

Vernünftigste, was er tun konnte, <strong>die</strong> Sache in gewissem Sinne<br />

zu vereinfachen, physikalische Ph<strong>an</strong>tasie walten zu lassen. Die<br />

Relativität erlaubte exotische neue Prozesse, etwa beim Auftreten<br />

der virtuellen Elektron-Positron-Paare, und davon war der<br />

Zust<strong>an</strong>d des Elektrons innerhalb des Atoms beeinflußt. D<strong>an</strong>n<br />

könnten <strong>die</strong> Wirkungen der Relativität - überlegte Bethe weiter -<br />

auf <strong>die</strong>se Prozesse nicht sehr groß sein, auch wenn viele virtuelle<br />

Elektron-Positron-Paare beteiligt sind, deren Gesamtenergie<br />

viel größer <strong>ist</strong> als <strong>die</strong> Energie, <strong>die</strong> der Ruhemasse des Elektrons<br />

selbst entspricht.<br />

Ich möchte Sie erinnern: Nach der Qu<strong>an</strong>tenmech<strong>an</strong>ik <strong>ist</strong> es<br />

möglich, daß urplötzlich viele virtuelle Teilchen auftauchen,<br />

allerdings nur während sehr kurzer Zeitsp<strong>an</strong>nen, denn nur in

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